Das Buch der Lösungen - spirituelle Antworten auf alle Lebensfragen
Kahlköpfigkeit nicht die Ursache der Selbstverurteilung ist, die recht zwanghaft und überwältigend werden kann.
Aufgrund der gesellschaftlichen Haltung ist Homosexualität natürlich schwerer zu akzeptieren als Kahlköpfigkeit. Sie empfinden keine aktive Abneigung gegen sich selbst– Sie haben passiv die negativen Ansichten anderer übernommen. Die Religion ist Teil der Gesellschaft, und wenn sie ebenfalls in die Situation hineinspielt, kommt eine weitere Ebene der Missbilligung hinzu, die vielleicht sogar am schwersten wiegt. Christlichen Fundamentalisten zufolge ist Ihre Homosexualität nämlich eine Bedrohung für Ihre Seele. An Ihrer Stelle würde ich alles aufschreiben, was Sie innerlich belastet, die Probleme der Schwere nach ordnen und dann für jedes einzelne Abhilfe schaffen. Zum Beispiel:
1. Gefühle der Einsamkeit und der Andersartigkeit
Abhilfe: Lernen Sie Homosexuelle mit einem starken Selbstwertgefühl kennen, schließen Sie sich einer Schwulengruppe an, suchen Sie sich einen guten homosexuellen sowie einen guten heterosexuellen Freund, der kein Problem mit Homosexualität hat.
2. Selbstverurteilung und Unsicherheit
Abhilfe: Finden Sie etwas, das Sie gut können; umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihre Fähigkeiten zu schätzen wissen; finden Sie eine Person, der Sie Ihre Gefühle anvertrauen können; und freunden Sie sich mit einem Menschen an, der Ihnen als Vorbild oder Mentor dienen kann.
3. Religiöse Schuldgefühle
Abhilfe: Lesen Sie ein Buch über modernen Glauben und Toleranz gegenüber Homosexuellen; suchen Sie sich einen schwulen Freund, der ebenfalls Christ ist; finden Sie einen schwulen Pfarrer.
4. Sexuelle Unzufriedenheit
Abhilfe: Schließen Sie sich einer Schwulengruppe an, in der es nicht nur um Sex (sondern auch um Wanderungen, Filme, Tanzen, Hobbys) geht; informieren Sie sich über die Pioniere und Helden der Schwulenbewegung; identifizieren Sie sich mit starken Vorbildern, denen es gelungen ist, die richtige Mischung aus Liebe und Sex zu finden.
Es gibt noch viele weitere Themen, die ich hätte erwähnen können. Aber es kommt darauf an, dass Sie erstens ein wenig aus sich herausgehen, um weniger selbstzerstörerische Überzeugungen hinsichtlich Ihrer Homosexualität entwickeln zu können, und dass Sie zweitens über diese Außenkontakte Ihr Selbstbild stärken. Sie sind ein einzigartiger Mensch mit einzigartigem Wert für diese Welt. Es ist unerheblich, ob Ihre Gene, Ihre Erziehung, Ihre Veranlagung oder frühkindliches Verhalten zu Ihrer homosexuellen Identität beigetragen haben. Dieser Bereich ist jetzt und hier die wichtigste Herausforderung in Ihrem Leben. Es hängt viel davon ab, dass Sie sich ihr ohne Umschweife und in der Hoffnung auf eine positive Lösung stellen. Ich glaube fest daran, dass es Ihnen gelingen wird.
Ein deprimierter Ehemann
Mein Mann verfällt jedes Jahr einmal in eine Depression, die üblicherweise zwei Monate lang dauert. Auslöser ist meist ein Familientreffen oder ein Fest mit Freunden. Mein Mann vergleicht sich stets unvorteilhaft mit allen anderen. (Er hat allgemein ein schwaches Selbstwertgefühl.) Ich liebe meinen Mann von ganzem Herzen, aber wenn er deprimiert ist, fängt er auch noch an zu trinken. Freunde raten mir, ihn zu verlassen, aber ich kann die Vorstellung nicht ertragen, dass er sich dann allein quält. Am schwierigsten ist, dass er sich, wenn es ihm wieder gut geht, weigert, eine Therapie zu machen, Bücher zu lesen oder zu meditieren. Aber ich weiß, die nächste Depression kommt bestimmt, und die übernächste und die überübernächste. Was soll ich tun?
– Lisa, 38, Amsterdam
Ihre Situation ist bei Menschen, die mit zyklischen Depressionen leben müssen, weitverbreitet. Wir stellen uns eine bipolare Störung meist als rasches Schwanken zwischen tiefster Verzweiflung und manischer Begeisterung vor. Dabei sind auch andere Zyklen möglich, wie etwa der Turnus, den Ihr Mann durchläuft– und in den er auch Sie mit hineinzieht.
Wenn es wieder aufwärtsgeht, sagen Menschen, die unter zyklischen Depressionen leiden, auch häufig: » Es geht mir gut, alles in Ordnung.« Von einer Behandlung oder vorbeugenden Maßnahmen wollen sie nichts hören. Wenn sie in Depressionen versinken, versuchen viele von ihnen, die Stimmung mit Alkohol zu heben. Ich erwähne dies nicht, um Ihnen das Gefühl zu geben, Ihre Schwierigkeiten wären weniger gravierend, weil sie einem (bekannten) Muster entsprechen. Der Besuch bei einem normalen Arzt
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