Das Buch der Lösungen - spirituelle Antworten auf alle Lebensfragen
herausführt. Wenn er von Ihnen verlangt, die Last allein zu tragen, ist das unentschuldbar.
Ich fürchte, Sie werden jetzt auch zäh sein müssen. Gehen Sie zu den Menschen, denen Sie früher einmal geholfen haben, und sagen sie klar und deutlich, dass Sie in dieser Krise Unterstützung brauchen. Spielen Sie nicht die Tapfere, spielen Sie nicht die Märtyrerin, verfallen Sie nicht in die Opferrolle und das damit einhergehende Wunschdenken. Sehen Sie sich so, als wären Sie ein anderer Mensch– eine Frau, die Sie gut kennen und die einen vernünftigen, soliden Rat braucht. Was würden Sie ihr sagen? Diese Objektivität hilft Ihnen, das Durcheinander der Gefühle zu beseitigen, das Sie jeden Tag aufs Neue mal in die eine und mal in die andere Richtung zerrt.
Wie aus Ihren Zeilen deutlich wird, haben Sie eine klare Vorstellung von Ihrem Wesenskern. Der innere Kern hilft Menschen, Krisen zu bewältigen. Äußerlichkeiten treten in den Hintergrund. Ja, die Rezession und das Unheil, das sie im Leben guter Menschen anrichtet, die Besseres verdient hätten, sind nicht von der Hand zu weisen. Aber innere Widerstandskraft und die Fähigkeit, wieder auf die Beine zu kommen, sind spezielle Charakterzüge und in Fällen wie dem Ihren von entscheidender Bedeutung. Orientieren Sie sich an jemandem, der diese Art von Widerstandsfähigkeit besitzt, damit auch Ihre Kraft wachsen kann. Finden Sie eine weitere Eiche, die Ihnen hilft, den Sturm zu überstehen. Menschen, die in Kontakt mit ihrem Wesenskern sind, werden reagieren. Statt sich zu fragen, wie Sie positiv bleiben können, sollten Sie lieber Schritte unternehmen, egal wie klein, um aus dem Krisenmodus herauszukommen. Sobald Sie sich realistisch in diese Richtung orientieren, werden die Türen, die sich öffnen müssen, allmählich aufgehen.
Kann ich erleuchtet werden?
Ist es die Aufgabe des Menschen, nach Erleuchtung zu streben und sie auch zu erlangen? Welche Hindernisse gibt es auf dem Weg dorthin und wie kann man sie überwinden? Ich predige allen Menschen in meiner Umgebung, dass sie positiv denken sollen, muss aber gelegentlich feststellen, dass ich selbst hoffnungslos bin. Ich schaffe es einfach nicht, mich aus diesem Trott zu befreien. Bitte helfen Sie mir.
– Claudine, 41, Sherman Oaks, Kalifornien
Das sind gleich zwei Fragen auf einmal, aber ich werde versuchen, sie miteinander zu verbinden. Positives Denken ist für eine hoffnungsvolle Lebensvision nützlich, ja sogar notwendig. Ihr Ziel ist Erleuchtung, und nichts könnte positiver sein. Nachdem Sie Ihre Vision gefunden haben, müssen Sie sich allerdings keineswegs zwingen, ausschließlich positiv zu denken. Das ist eine künstliche Art, an das Denken heranzugehen. Ich habe festgestellt, dass ein ungezwungener Geist natürlicher und entspannter arbeitet.
Aber wie erreichen Sie nun das Ziel der Erleuchtung, das Sie sich gesetzt haben? Lassen Sie uns die Angelegenheit erstens nicht unter dem Aspekt möglicher Hindernisse betrachten. Erleuchtung ist das Ergebnis persönlichen Wachstums. Wenn eine Rose in Ihrem Garten dem Tag entgegenwächst, an dem sie eine prächtige Blüte hervorbringen wird, denkt sie nicht: » Welche Hindernisse muss ich überwinden, damit ich blühen kann?« Sie wächst einfach und nimmt das Gute und das Schlechte, wie es kommt, in der Gewissheit, dass sie eines Tages eine Blüte tragen wird.
Aber Rosen blühen am schönsten, wenn sie gute Erde haben, reichlich Nahrung und liebevolle Pflege bekommen. Dies gilt auch für Sie. Auf dem spirituellen Pfad sind nur zwei Dinge vonnöten: Man braucht eine Vorstellung vom Ziel und eine Möglichkeit, sein Bewusstsein zu erweitern. Unabhängig davon, was Erleuchtung nun ist– und da gehen die Schilderungen vieler Traditionen auseinander–, ist jeder Schritt, der zur Erleuchtung führt, ein Schritt der Selbsterkenntnis. Im Laufe der Geschichte haben spirituelle Traditionen immer wieder auf die Meditation als wichtigstes Werkzeug der Selbsterkenntnis verwiesen. Wenn Ihr Bewusstsein wächst, kommt allerdings nicht nur Positives zum Vorschein. Das Leben ist eine zweischneidige Angelegenheit, und jeder Mensch hat einen Schatten.
Aber ganz gleich, wie schwierig manche Aspekte Ihres Lebens auch sein mögen, als spirituelle Hürde müssen sie sich deswegen noch lange nicht erweisen. Sie können mit körperlichen ebenso wie mit psychischen Hindernissen konfrontiert werden. Bewältigen Sie sie, so gut es Ihnen eben möglich ist. Führen Sie mit anderen
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