Das Buch der Lösungen - spirituelle Antworten auf alle Lebensfragen
tot fühle. Ich habe keinerlei Ambitionen. Ich weiß nicht einmal, warum ich überhaupt hier bin.
– Annie, 24, New Haven, Connecticut
Je länger Ihr Brief wird, desto negativer wird er, und er gipfelt in einer bestürzenden Aussage: Ich fühle mich innerlich tot. Was sich anfangs wie eine Sache anhört– wie der Brief einer idealistischen jungen Frau, die ihre Identitätskrise vertagt hat–, ähnelt zum Schluss dem Brief eines akut depressiven Menschen. Sie werden deshalb nur eine Antwort finden, wenn Sie in sich gehen und danach suchen. Sie haben viele spirituelle Bücher gelesen. Die Saat ist gesät. Jetzt ist es an der Zeit, einige dieser Samen keimen zu lassen.
Um herauszufinden, welche das sein sollten, stellen Sie sich die folgenden fünf Fragen. Notieren Sie sie und legen Sie das Blatt Papier bereit: Sie müssen sich jede Frage täglich stellen, bis sie beantwortet ist. Ich werde zunächst die Fragen auflisten und anschließend eine bestimmte Methode der Beantwortung erklären, da die Vorgehensweise ebenso wichtig ist wie die Antworten:
Bin ich deprimiert und meines Lebens überdrüssig?
Lasse ich mich treiben, weil ich weiß, dass gleich hinter dem Horizont das perfekte Leben auf mich wartet?
Verläuft der heutige Tag so, wie ich es mir vorstelle?
Wenn ich mich umsehe, verrät mir mein Leben, wer ich bin? Was erkenne ich im Spiegel der Außenwelt?
Wenn ich fünf Jahre in die Zukunft reisen und mein zukünftiges Selbst treffen könnte, was für einem Menschen würde ich begegnen?
Diese Fragen stellen sich Menschen Anfang zwanzig in ihrer Identitätskrise. Die Fragesteller sind immer verwirrt, da die Jugend noch nicht ganz vorüber ist und das Erwachsenenleben noch nicht richtig begonnen hat. Menschen erleben ihre Identitätskrisen auf unterschiedliche Weise. Meist bringen sie die Dinge hervor, die wir am meisten fürchten und von denen wir am meisten träumen. Es ist eine Zeit der Liebe, der Ideale, der Karriere, des wachsenden Selbstvertrauens und der Aufregung, dass man endlich die Flügel spannen und losfliegen kann.
Dies ist der Idealfall, aber natürlich erleben viele Menschen auch andere Aspekte dieser Identitätskrise: ein lähmendes Gefühl der Unentschlossenheit, den Verlust von Selbstvertrauen, die Panik, dass alte Verhaltensweisen, die in der Jugend hilfreich waren, nicht mehr funktionieren, und ein beängstigendes Gefühl der Leere. Im Augenblick sind Sie auf der negativen Seite der Suche nach Ihrer wahren Identität gefangen. Lassen Sie uns deshalb das Negative beseitigen, damit der positive Teil Ihres Lebens allmählich die Führung übernehmen kann.
Hier kommen die fünf Fragen ins Spiel. Nehmen Sie morgens Ihre Liste zur Hand. Lesen Sie eine Frage, schließen Sie die Augen und warten Sie auf eine Antwort. Erzwingen Sie nichts. Erwarten Sie nichts. Falls Ihr Verstand fleißig vor sich hin schwätzt, atmen Sie aus, und bitten Sie im Stillen um eine kurze Pause, damit Sie einen klaren Kopf bekommen. Die Informationen, die Sie nach ein paar Minuten erhalten, sind Ihre Antwort für heute. Gehen Sie zur nächsten Frage über. Wenn Sie Ihre fünf Antworten beisammenhaben, genießen Sie Ihren Tag. Denken Sie nicht mehr über die Fragen nach. Kommen Sie nicht darauf zurück. Für diesen Tag ist Ihre Arbeit getan. Der Rest ist zum Genießen da.
Wiederholen Sie diesen Vorgang jeden Tag. Eines Tages– niemand kann genau sagen, wann– wird sich eine der Antworten goldrichtig anfühlen. Das heißt, dass sie von Ihrem wahren Selbst kommt. Verkneifen Sie sich den Freudensprung noch ein Weilchen. Stellen Sie sich die Frage noch zweimal, um zu prüfen, ob Sie jedes Mal die gleiche Antwort erhalten. Wenn ja, streichen Sie sie von Ihrer Liste. Machen Sie so lange weiter, bis Sie fünf gute und wahre Antworten haben. Was haben Sie getan? Sie haben aufgeholt und sind jetzt an genau dem Punkt, an dem Sie auch sein sollen. Da Sie noch jung sind, können die Antworten im nächsten Jahr schon wieder ganz anders aussehen, aber Sie befinden sich ja auf der Suche nach Antworten, die genau in diesem Augenblick gelten. Sie werden sie aus Ihrem Trott befreien.
Eine hoffnungslose Suche
Ich bin ständig » auf der Suche« und fühle mich deswegen inzwischen erschöpft, verloren und traurig. Ich habe eine Krebserkrankung überlebt und dachte, dies würde dafür sorgen, dass ich auf dem rechten Weg bleibe und ein einfaches Leben führe. Für eine Weile hat das auch geklappt, aber jetzt suche und hoffe ich wieder.
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