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Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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nehmen. » Ich weiß«, sagte sie leise. » Aber ich weiß auch, dass du ihn wirklich geliebt hast. Was empfindest du jetzt für ihn?«
    Ich liebe ihn immer noch, dachte ich. Ich war voller Wut und Hass auf ihn. Er hatte gesagt, er würde mich lieben, er hatte gesagt, ich wäre schön, er hatte gesagt, er wollte mit mir schlafen. Er hatte mich mehr verletzt, als ich sagen konnte. Ich vermisste ihn, und ich hasste mich dafür, dass ich so ein Schwächling war.
    » Ich weiß nicht«, sagte ich schließlich.
    Als ich auf dem Parkplatz die Tür meines Autos aufschloss, sah ich aus dem Augenwinkel einen Typ aus dem Videoladen neben dem Café kommen. Ich schaute auf und mein Herz hörte auf zu schlagen. Er hatte den Blick auf einen Zettel in seiner Hand gesenkt, doch ich brauchte sein Gesicht nicht zu sehen. Ich war mit den Händen durch dieses unregelmäßig geschnittene dunkle Haar gefahren… Ich hatte diese breite, weiche Brust geküsst… Ich hatte so oft auf die langen, muskulösen Beine in der ausgeblichenen Jeans gestarrt…
    Dann blickte er auf, und ich sah, dass es gar nicht Cal war. Ich hatte den Typ noch nie gesehen, er hatte hellblaue Augen und schlechte Haut. Völlig verdattert stand ich im hellen Sonnenlicht, während er mir einen fragenden Blick zuwarf, zu seinem Auto ging und einstieg.
    Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, bis mein Herzschlag sich wieder normalisiert hatte. Ich stieg in Das Boot und fuhr nach Hause. Doch auf dem ganzen Weg konnte ich nicht anders, als immer wieder in den Rückspiegel zu sehen, ob auch niemand hinter mir her war.
    Als ich wieder zu Hause war, klingelte irgendwann das Telefon. Ich stürzte mich drauf, denn ich wusste, dass es Hunter war.
    » Kann ich zu dir kommen?«, fragte er, kaum hatte ich abgehoben.
    Als ich von meinem Kaffee mit Bree wieder zu Hause angekommen war, waren meine Eltern und meine Schwester schon von der Kirche zurück gewesen. Ich hatte Schuldgefühle, weil ich nicht mitgegangen war, und deswegen hatte ich mich in ein paar Hausdingen als gute Tochter betätigt– ich hatte den Weg zum Haus vom Schnee frei geschaufelt, meinen Kram im Wohnzimmer eingesammelt und die Spülmaschine ausgeräumt. Wenn Hunter vorbeikam, konnte das meinen Versuch, bei meiner Familie zu punkten, leicht zunichte machen.
    » Ja«, sagte ich schnell. Als Reaktion auf seine Stimme schlug mein Herz einen Takt schneller. » Wie kommst du her?«
    Schweigen. Ich lachte beinahe, als mir aufging, dass er gar nicht darüber nachgedacht hatte.
    » Ich leihe mir Skys Auto«, meinte er schließlich.
    » Soll ich dich abholen?«, fragte ich.
    » Nein. Sind deine Eltern da? Können wir uns ungestört unterhalten?«
    » Ja, meine Eltern sind hier, und wir können uns unter vier Augen unterhalten, wenn du mit mir auf der Veranda vor dem Haus stehen willst, während meine ganze Familie sich drinnen fragt, worüber wir reden.«
    » Warum können wir nicht einfach in dein Zimmer gehen?« Er klang genervt.
    Hallo? Von welchem Planeten stammte er eigentlich? » Tut mir leid, Euer Hoheit, aber ich wohne nicht allein«, sagte ich. » Ich bin siebzehn Jahre alt– und nicht neunzehn– und lebe noch bei meinen Eltern. Und die sehen es nicht gern, wenn ich Jungen mit in mein Zimmer nehme, denn da steht ein Bett drin!« Doch der Gedanke an Hunter auf meinem Bett ließ meine Wangen brennen, und es tat mir leid, dass ich die Klappe so weit aufgerissen hatte. Was war los mit mir?
    » Oh, richtig. Tut mir leid, hab ich vergessen«, sagte er. » Aber ich muss allein mit dir reden. Können wir uns in dem kleinen Park treffen, der neben dem großen Supermarkt an der Route 11?«
    Ich überlegte. » Ja. Ich bin in zehn Minuten da.«
    Er legte auf, ohne sich zu verabschieden.
    Als ich ankam, stand Hunter schon neben Skys Wagen und wartete auf mich. Er öffnete die Beifahrertür von Das Boot und stieg ein. Er war angespannt und zornig, und das Witzige war, dass ich das allein durch die Wellen von Sinnesreizen aufnahm, die ich von ihm empfing, nicht durch einen Blick in sein Gesicht oder aufgrund seiner Körpersprache. Es war, als würde er diese Gefühle regelrecht projizieren, und ich spürte sie einfach. Meine magischen Kräfte entwickelten sich jeden Tag weiter und es war toll und zugleich auch ein wenig beängstigend.
    Ich wartete, dass er etwas sagte – schließlich hatte er ungestört reden wollen –, schaute derweil aus dem Fenster und atmete einen leisen Hauch seines sauberen, frischen Körpergeruchs ein.
    »

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