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Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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dieselbe Größe wie Dumpkin. Nur war er um das zweifache so breit wie Dumpkin. Die meiste Zeit verbrachte Showy mit Essen. Das war eine seiner Lieblingsbeschäftigungen.
    „Wenn du so weiter frißt, dann platzt du eines Tages noch.“ Dumpkin sah ihn dabei unmißverständlich an. Showy schluckte das Brötchen hinunter.
    „Der Pfeifer wartet schon auf uns“, schmatzte er. Mit dem Handrücken wischte er sich danach über den Mund und anschließend über seine Hose. Dumpkin blickte auf den Eingang zum Klassenzimmer. Sie waren die einzigen, die sich noch immer nicht auf ihren Plätzen befanden. Der Lehrer sah sie grimmig an. Als Dumpkin nicht sofort Anstalten machte, sich in das Klassenzimmer zu begeben, ertönte ein scharfer Pfiff. Showy fuhr merklich zusammen.
    „Benötigt ihr eine extra Einladung?“ rief ihnen der Lehrer entgegen.
    „Ja ja“, brummte Dumpkin vor sich hin. Showy rannte los. Eingeschüchtert sah er den Lehrer an und eilte in das Klassenzimmer. Dumpkin trottete hinterher. Als er an Sallivan vorbeischreiten wollte, hielt dieser ihn am Arm fest.
    „Überspann den Bogen nicht, Cloud Wallis“, fuhr ihn Sallivan an. „Sonst bist du draußen!“
    „Warum?“ tat Dumpkin unschuldig. Es schien ihm nichts auszumachen, daß er von seinem Lehrer angeschnautzt wurde.
    „Ich warne dich!“ Sallivan ließ ihn wieder los. Dumpkin lief ungemindert weiter. Ehrfürchtig verfolgten seine Klassenkameraden, wie Sallivan an ihnen vorbei zur Tafel stolzierte. Langsam ließ er seine Blicke von einem Schüler zum anderen gleiten.
    „Wer war der dritte Präsident der Vereinigten Staaten?“ begann er übergangslos seinen Unterricht. Stumme Gesichter blickten ihm entgegen. Sallivan fixierte Dumpkin.
    „Du, Cloud Wallis! Sag mir, wer der dritte Präsident der Vereinigten Staaten gewesen ist.“ Herausfordernd musterte er ihn.
    Alle Augen sahen auf Dumpkin. Dieser richtete sich etwas auf.
    „Jefferson“, antwortete er gelassen.
    „So, Jefferson“, versuchte Sallivan ihn unsicher zu machen. Er zwang sich zu einem Lächeln, um seinen Ärger über die richtige Antwort zu verbergen. Dumpkin erkannte die Reaktion seines Lehrers. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Grinsen.
    „Thomas Jefferson“, setzte Dumpkin mit Nachdruck hinzu. „Amtierender Präsident von 1801 bis 1809. Geboren 1743 in Shadwell Virginia, gestorben 1826 in Monticello Virginia.“
    Durch die Klasse machte sich eine hörbare Erleichterung bemerkbar. Showy zwinkerte seinem Freund anerkennend zu. Sallivan wandte sich grimmig zur Tafel.
    Der Nachmittag zog sich schleppend in die Länge. Kaum ertönte der langersehnte schrille Ton, der das Ende des Unterrichtstages ankündigte, sprang Dumpkin auf und verließ das Klassenzimmer. Noch bevor Sallivan ihn aufhalten konnte, war er seinen Blicken entschwunden. Auch von der anderen Seite des Schulhofes wurde es laut. Dort befand sich das Klassenzimmer der Mädchen. Dumpkin war eben im Begriff, sich einer Gruppe gleichaltriger Mädchen zu nähern, als sich Showy neben ihn gesellte.
    „Dem hast du es ja ganz schön gezeigt“, sprach Showy ihn von der Seite an. „Woher hast du das alles gewußt?“
    Dumpkin gab ihm darauf keine Antwort. Seine Blicke musterten eines der Mädchen, die ihm sehr zu gefallen schien. Auf einmal sah sie zu ihm herüber. Ein beinahe unmerkliches Lächeln flog über ihr Gesicht. Dumpkin grinste ihr entgegen. Die kleine Gruppe löste sich auf.
    „Was hast du gesagt?“ fragte er, aus seinen Gedanken gerissen.
    „Die würde mir auch gefallen“, entgegnete Showy. Schmunzelnd blickte er dem Mädchen hinterher. Dumpkin sah ihn von unten herauf an.
    „Du bist zu dick“, erwiderte er darauf. Showy lachte ihn nur achselzuckend an.
    „Hast du den anderen Bescheid gesagt?“ stellte ihm Dumpkin darauf eine Frage. Showy spähte über seine Schulter hinweg.
    „Der Pfeifer kommt“, flüsterte er ihm zu. Dumpkin rührte sich nicht. Kurz darauf stand Sallivan hinter ihnen.
    „Du hast nur Glück gehabt, Cloud Wallis“, zischte er ihm ins Ohr. „Eines Tages bist du dran, das verspreche ich dir!“
    Dumpkin reagierte nicht darauf. Showy hatte jedes Wort verstehen können. Er tat aber so, als würde er von nichts etwas wissen. Sallivan setzte seinen Weg ins Lehrerzimmer fort.
    Dumpkin atmete tief durch. „Mal sehen, wer von uns zwei der erste ist“, sprach er zu sich selbst.
    „Dem sollte man mal mächtig eins auswischen“, meinte Showy wütend.
    „Nicht mehr lange“, erwiderte

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