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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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naiver, sechzehnjähriger Jüngling gewesen war und törichterweise beschlossen hatte, sich der Geheimgesellschaft und ihrer Sache zu verpflichten - mit anderen Worten: in der Hoffnung auf Macht und Unsterblichkeit den Vampiren zu dienen und sie zu beschützen. Nun schien die Tätowierung des sich krümmenden Hundes unablässig auf seiner Haut zu jucken, und Max dachte, wie passend das Symbol gewählt worden war. Denn nichts anderes stellte die Tutela dar: Sie waren Sterbliche, die als hündische Sklaven und Huren der Untoten fungierten.
    Das letzte Jahr, als er wieder innerhalb der Tutela gelebt hatte, war für ihn die Hölle auf Erden gewesen. Max hatte nicht nur vortäuschen müssen, einer von ihnen zu sein und wie sie nach Macht und Unsterblichkeit zu streben, während er gleichzeitig vor dem Vampir Nedas katzbuckelte. Er war außerdem
gezwungen gewesen, die Scharade einer Verlobung mit Sarafina aufrechtzuerhalten, der Tochter des Conte Regalado, seines Zeichens Anführer der Tutela.
    »Ich habe getan, was du verlangt hast. Du hattest versprochen, mich im Gegenzug freizugeben, sobald ich deinen Auftrag erfolgreich ausgeführt hätte. Nun bin ich gekommen, damit du dein Versprechen einlöst.«
    »Und was ist mit der Frau, die du liebst? Du hast sie verlassen?«
    Max hob fragend die Brauen, erwiderte jedoch nichts.
    »Dieses Mädchen, das du heiraten wolltest. Muss ich eifersüchtig auf sie sein? Ist sie der Grund, weshalb du frei sein willst?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass du auf eine Sterbliche eifersüchtig sein würdest.«
    »Ihr Vater ist mittlerweile ein Vampir, und es ist sehr gut möglich, dass er sie zu seinesgleichen macht.«
    »Aber sie wird jung und schwach sein.«
    »Das ist wahr.« Lilith betrachtete sein Gesicht, dann streckte sie die Hand aus und berührte seinen Arm. »Ich kann dich nicht gehen lassen, Maximilian, mein Venatoren-Schoßhündchen.«
    »Dann hast du also gelogen.« Er hatte es gewusst, hatte gewusst, dass sie ihn nicht freigeben würde. »Ich habe deine Forderung erfüllt, aber du hast nie auch nur daran gedacht, dein Versprechen einzulösen.«
    »Nun komm schon, Maximilian. Du weißt doch selbst, dass die Geheimnisse, in die ich dich eingeweiht habe, all das Wissen, das dich dazu befähigte, Akvans Obelisken zu zerstören,
ebenso sehr zu deinem Vorteil - und dem deiner Rasse - waren wie zu meinem. Ich würde nicht behaupten, dass du bei unserem Handel schlecht weggekommen bist.«
    Bitterkeit stieg in ihm hoch. Ja, nur zu welchen Handlungen er gezwungen gewesen war, um Liliths Wünsche zu erfüllen, um Rom und die Welt vor der heimtückischen Macht des Obelisken zu retten … er hatte Eustacia hinrichten und ihr selbstloses Opfer akzeptieren müssen, indem er vor Nedas’ Augen eigenhändig das Schwert gegen sie führte. Es war der einzige Weg gewesen, der Tutela seine Ergebenheit zu beweisen, die einzige Möglichkeit, nahe genug an den Obelisken heranzukommen, um ihn vernichten zu können.
    Und dann war da noch Victoria. Sie war Zeugin seiner Tat geworden und würde ihm niemals vergeben.
    Natürlich hatte er das einzig Richtige getan, aber es war abscheulich gewesen. Herzzerreißend.
    Und das war der Grund, warum er seine vis bulla abgelegt und Victoria und den Venatoren den Rücken gekehrt hatte. Und warum er so kühn gewesen war hierherzukommen.
    Er mochte ein Held sein, aber es war eine grauenhafte Form des Heldentums.
    »Ach, Maximilian.« Lilith berührte ihn nun wieder und vergrub die Finger in seinem Haar, das ihm bis auf die Schultern reichte, sodass ihm kleine Schauder über die Kopfhaut jagten. »Ich mag es, wenn es so lang ist. Es lässt dich so viel wilder aussehen. Du würdest einen prächtigen Vampir abgeben.«
    Er schloss die Augen. Wartete. Ignorierte das Rauschen in seinen Venen, das hartnäckige Bewusstsein ihres Sogs, das Zittern seiner Finger. Den unerträglichen Geruch nach Rosen,
den die scheußliche Kreatur verströmte. Die Reaktion seines Körpers auf den ihren und das Wissen, dass dieses Begehren nicht nur von ihren Bissen kam.
    »Ich werde niemals dein Blut trinken.«
    Lilith seufzte an seinem Ohr, doch ihr Atem roch nicht faulig, wie man es von einer Untoten erwarten würde; stattdessen haftete ihm dieselbe blumige Note an wie dem Rest ihres Körpers. Aber natürlich hatte sie auch nicht gerade kurz zuvor Blut getrunken. »Und das, mein Schoßhündchen, ist für mich die Enttäuschung des Jahrhunderts. Na schön, Maximilian, so ungern ich es auch

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