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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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knabberten. Ihm stockte der Atem, und er musste sich zwingen, tief Luft zu holen, während er gleichzeitig spürte, wie ihm die Knie weich wurden und er weiter unten zu reagieren begann. Seine Lippen teilten sich, und er keuchte leise.
    Als sie ihn küsste, schmeckte er sein eigenes Blut, und er erwiderte ihren Kuss. Unwillkürlich und gleichzeitig ganz bewusst.
    Dann erinnerte er sich trotz der Benommenheit, die ihn
umfing, plötzlich daran, wer er noch immer war. Es gelang ihm, die Hand zwischen ihren beiden Körpern nach oben zu schieben, wo sie Liliths Brust berührte, als er sie gegen sein Hemd presste. Er riss an den Bändern, dann schloss er die Finger um das winzige Silberkreuz, das von seinem Warzenhof hing.
    Die Energie der vis bulla durchströmte ihn, und zum ersten Mal, seit Lilith sich ihm genähert hatte, konnte er wieder klar denken. Er löste den Mund von ihrem und trat zurück. Als ihr bewusst wurde, was geschehen war, riss sie sein Hemd auf, dann zuckte sie mit einem überraschten Aufschrei zurück.
    »Also bist du bewaffnet gekommen.« Zuerst konnte sie ihn nicht ansehen, konnte den Anblick das großen, silbernen Kruzifixes, das an einer schweren Kette um seinen Hals hing, nicht ertragen. Unter seinem Hemd verborgen, war es die einzige Waffe gewesen, die er mit Ausnahme der vis bulla in ihren Schlupfwinkel hatte schmuggeln können. Es war zwar nicht so wirksam wie ein Eschenholzpflock, hatte aber dennoch den gewünschten Effekt.
    »Ich bin nicht so dumm, unvorbereitet zu dir zu kommen.« Max’ Stimme war nun ruhiger, auch wenn sein Blut noch immer in Wallung und seine Brust wie zugeschnürt war. »Ich hätte einen Pflock bevorzugt, aber deine Wächtervampire wollten mich damit nicht einlassen. Ich habe es versucht.«
    »Etwas anderes hätte ich auch nicht von dir erwartet, Maximilian.« Sie blieb auf Distanz, hielt die Augen leicht abgewandt, trotzdem war sie auf keinen Fall so angeschlagen, wie es ein weniger mächtiger Vampir gewesen wäre. Die Überraschung hatte sie zurückweichen lassen, aber der bloße Anblick des Kruzifixes reichte nicht aus, um einen Vampir ihres Formats
auf Dauer abzuwehren. So wie sich die Augen an plötzliches Licht in der Dunkelheit gewöhnen, so würde sie schon bald wieder in der Lage sein, ihn anzusehen.
    Trotzdem würde das große Silberkreuz sie davon abhalten, ihn zu berühren; oder zumindest daran hindern, ihn intensiv zu berühren. Außerdem verlieh ihm seine vis bulla - die aus dem Silber des Heiligen Landes geschmiedet und mit Weihwasser gesegnet worden war - die für einen Venator typische Schnelligkeit, Kraft und rasche Genesungsfähigkeit. Wenngleich auch nichts davon Lilith in irgendeiner Weise gefährlich werden konnte.
    Als sie ihn nun mit zusammengekniffenen Augen wieder anschaute, schien sie den Blick auf seine halb entblößte Brust zu fokussieren. »Das ist nicht deine eigene vis bulla «, stellte sie plötzlich fest.
    Max starrte sie wortlos an.
    »Du bist überrascht, dass es mir aufgefallen ist. Aber warum denn, Maximilian? Mir entgeht nichts an dir.« Ihre Stimme war wieder ein Schnurren, und trotz des handgroßen Kruzifixes um seinen Hals trat sie erneut auf ihn zu. »Die hier ist anders. Sie ist kleiner.«
    »Aber nicht weniger machtvoll.« Lilith hatte Recht. Er hatte seine vis bulla einen Monat zuvor Victoria gegeben und war in den Straßen Roms untergetaucht. Als er sich dann später zu dieser wahnwitzigen Reise entschloss, hatte er sie durch eine andere ersetzt, eine, die nicht ihm selbst gehörte.
    »Ja, davon gehe ich aus. Aber dennoch.« Ihre Augen wurden wieder schmal, als sie versuchte, seinen Blick einzufangen, aber Max ging ihr nicht ins Netz. »Du bist nicht tot, dafür trägst du
die vis bulla eines anderen«, sinnierte sie. »Und du verlangst, dass ich mich deinem Wunsch beuge. Du faszinierst mich über alle Maßen, Maximilian. Bist du ganz sicher, dass du nicht hier bei mir bleiben willst? Für immer?«
    »Ich verspüre kein Verlangen nach Unsterblichkeit.«
    »Es gab eine Zeit, da hast du anders darüber gedacht.«
    »Das stimmt. Vor vielen, vielen Jahren.« Das war die ungeschönte Wahrheit. Aber Max hatte gelernt, mit seinen Entscheidungen zu leben.
    »So lange ist es gar nicht her. Höchstens fünfzehn oder sechzehn Jahre. Und die letzten zwölf Monate hast du im Kreise der Tutela verbracht. Hat das kein neues Verlangen in dir geweckt?«
    Das Zeichen der Tutela war ihm in sein Schulterblatt gebrannt worden, als er ein

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