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Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Titel: Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Prevost
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brach sofort wieder ab, überrascht von dem weichen und melodiösen Klang der Worte auf »os« und »oi«, die sich plötzlich ganz selbstverständlich in seinem Mund formten. Noch eine dieser unerklärlichen Auswirkungen der Zauberkraft des Sonnensteins.
    »Ich . . . ich habe mich ein wenig verlaufen.«
    Der Schäfer warf ihm einen misstrauischen Blick zu.
    »Ist doch dein Vater, oder? Der dir gesagt hast, dass du kommen sollst?« Mein Vater?, wiederholte Sam in Gedanken. Ich bin also in der Zeit von Vlad Tepes?
    Obwohl ihm immer noch leicht schwindelig war, machte er zwei Schritte auf den jungen Mann zu.
    »Mein Vater? Du ... du kennst meinen Vater?«
    »Ein bisschen kenne ich ihn, er hat neulich das Gleiche gemacht wie du.«
    Er wies auf den halb mit Unkraut überwucherten Sonnenstein.
    »Du kannst mir also sagen, wo er ist?«
    »Wenn er dir gesagt hat, dass du kommen sollst, musst du es doch wissen, oder nicht?«
    »Ah, ja, natürlich«, bestätigte Sam zögernd. »Das heißt, mehr oder weniger... Seinen genauen Aufenthaltsort kenne ich allerdings nicht.«
    Der junge Mann verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
    »Wenn du den nicht kennst, heißt das, er hat es dir nicht gesagt. Wenn er es dir nicht gesagt hat, heißt das, du bist nicht sein Sohn. Wenn du nicht sein Sohn bist. . .«
    Er zögerte einen Moment, dann fuhr er fort:
    »Gib mir zwei Widderköpfe, dann rede ich mit dir.«
    »Zwei Widderköpfe«, wiederholte Sam verblüfft. »Aber ich habe doch keine zwei Widderköpfe!«
    »Er, er hat mir aber welche gegeben! Wenn du mir keine gibst, heißt das, du bist böse. Wenn du böse bist, heißt das, du bist nicht nett. Wenn du nicht nett bist, rede ich nicht mit dir.«
    Sam ging plötzlich ein Licht auf: Dieser Junge, der älter war als er, redete wie ein Siebenjähriger. Außerdem machte er ohne Vorwarnung auf einmal kehrt und rannte singend davon:
    »Jaja, er war da! Oh ja, er war da! Er hatte etwas zu erledigen, ja, etwas zu erledigen! Er hat mir zwei Widderköpfe geschenkt!«
    Ohne auf seine steifen Beine zu achten, setzte Sam hinter ihm her.
    »He, warte doch! Ich muss meinen Vater unbedingt finden, es ist sehr wichtig!«
    Doch der Schäfer hüpfte wie eine Gämse über die Felsen davon, und Sam, der es nicht gewohnt war, barfuß zu laufen, sah ihn bald zwischen den Büschen verschwinden. Schnaufend erreichte er den Gipfel des Hügels, der auf der anderen Seite steil in ein Tal abfiel. An den Hängen grasten an die dreißig Ziegen, die den Kopf hoben, als sie ihren Hirten, immer noch singend, auf sich zustürmen sahen.
    »Die hübschen Widder, ich werde daraus hübsche Schnallen machen! Er hat sie mir gegeben, denn er hatte etwas zu erledigen!«
    Der Hund, der die Ziegen bewachte, bemerkte Sam und stürzte laut bellend auf ihn zu. Samuel verlangsamte seine Schritte und rief:
    »He! Ich muss unbedingt mit dir reden!«
    Der Hund, ein großes, beeindruckendes Tier mit rehbraunem Fell, machte ungefähr einen Meter vor Sam Halt und knurrte bedrohlich, während sein Herr lobend zu ihm sagte: »Ja, Argos wird sich um den bösen Gesellen kümmern, der seine Widderköpfe nicht hergeben will! Guter Hund, Argos, guter Hund!«
    Doch entgegen allen Befürchtungen sprang das Tier Sam nicht an. Er streckte vorsichtig die Nase aus und beschnupperte seine Wade, und als Sam wie zur Begrüßung die Hand ausstreckte, begann er, sie abzulecken.
    Mit einem Schlag schien der Hirte wie verwandelt.
    »Aha! Bravo, guter Hund! Wenn Argos ein Freund von dir ist, heißt das, du bist nicht böse! Du bist vielleicht nicht der Sohn deines Vaters, aber du bist auch nicht böse! Guter Hund, Argos!«
    Sam ging also ruhig weiter den Abhang hinunter, während das Tier schwanzwedelnd neben ihm herlief. Irgendwie verrückt, das Ganze . . . Die Luft war mild, der Himmel tiefblau, die Ziegen weideten wieder friedlich am Hang, wie bei einem x-beliebigen Spaziergang an irgendeinem schönen Frühlingstag – nur dass Sam keine Ahnung hatte, in welchem Teil der Erde und vor allem in welchem Jahrhundert er gelandet war.
    Als sie die Herde erreichten, empfing ihn der Hirte mit weit ausgebreiteten Armen und schüttelte ihm herzlich die Hand, als würden sie sich nach langen Jahren der Abwesenheit wiedersehen.
    »Ich heiße Metaxos, und ich war mir nicht sicher, ob du als Freund kommst. Aber Argos hat es sofort gewusst, nicht wahr? Komm mit mir, ich werde dir Milch und Honig anbieten und wir werden meine Hütte teilen. Einverstanden? Vielleicht bist

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