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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Tatsächlich nahm der kleine Gegenstand Kurs auf den Kopf des Bourbon Kid. Sinnlos, dachte Sanchez.
    Der Bourbon Kid erhob sich gerade auf die Knie, als das Objekt herangeflogen kam. Er reagierte rasch, hob die rechte Hand und fing es damit auf. Das Ding war nur ein kleines Rechteck von den Ausmaßen einer Spielkarte. Vielleicht konnte der Kid es präziser und wuchtiger auf Gaius werfen, als es Kacy getan hatte – vorausgesetzt, ihm blieb genügend Zeit.
    Gaius blieb wenige Meter vor dem Kid stehen und hob erneut den rechten Arm. Die Handfläche leuchtete hellblau. Jetzt kam der Augenblick der Wahrheit. In einer gewaltigen Demonstration von Kraft reckte er den Arm Richtung Kid und entfesselte einen hellblauen Laserstrahl auf seinen gestürzten Gegner.
    Was jetzt folgte, lief sehr schnell ab. Als der Laserstrahl aus Gaius’ Hand schoss und seinen Weg zum Kopf des Bourbon Kid nahm, hielt dieser den kleinen Gegenstand hoch, den Kacy ihm zugeworfen hatte.
    Und er drehte ihn in der Hand. Während eine Seite schwarz war, zeigte sich die andere glänzend.
    Es war ein kleiner Handspiegel.
    Der blaue Laserblitz peitschte in den Spiegel, und das helle Licht wurde scharf reflektiert. Ein Blitz aus blendendem blauen Licht füllte den Raum, und der Strahl fegte zurück, direkt ins Gesicht von Rameses Gaius.
    Der Einschlag erwischte ihn völlig überraschend, und die schiere Wucht des eigenen wütenden Blitzes riss ihn von den Beinen. Das Auge des Mondes flog ihm aus der Hand und prallte vom Boden ab, während er rückwärts durch die Luft sauste. Sanchez verfolgte mit aufgerissenen Augen, wie Gaius’ Arsch auf ihn zuflog. Zum Glück landete der Dunkle Lord kurz vor ihm auf dem Rücken. Gaius rutschte auf dem glatten, glänzenden Boden noch ein Stück weiter, bis sein Kopf auf Sanchez’ Schoß landete.
    Gaius war eindeutig benommen. Sanchez sah ihn mit dem gesunden Auge hektisch blinzeln. Er war ernstlich desorientiert, obwohl es vermutlich nicht lange dabei bleiben würde. Nach wenigen Sekunden hörte er auf zu blinzeln und fand anscheinend wieder einen Fokus, sodass er zu Sanchez hinaufstarrte.
    Verdammte Scheiße!, dachte Sanchez. Er steht gleich wieder auf.
    Sanchez hatte keinen anderen Ausweg. Als einzige Waffe blieb ihm der Flachmann. Er nahm den Deckel ab und hielt ihn über Gaius’ Gesicht. Er goss den Inhalt aus und versuchte, etwas davon genau in die leere Augenhöhle zu bekommen.
    Während jedoch die Pisse aus dem Flachmann strömte, sah Sanchez überrascht, dass sie grün war. Ungewöhnlich. Seine Pisse war normalerweise dunkelgelb, gelegentlich ein wenig braun, manchmal sogar ganz klar, aber normalerweise niemals grün.
    Auf einmal erinnerte er sich, dass er nach ihrem Streit früher am Tag den Flachmann des Weihnachtsmannes aufgehoben hatte. Das war die grüne Flüssigkeit, die Leute lähmte. Er goss Gaius so viel davon ins Gesicht, wie er konnte, einen Teil in die Augenhöhle und etwas auch in den Mund. Dort sickerte es über die Zunge und in den Hals. Dem Ausdruck im gesunden Auge war zu entnehmen, dass sich die Flüssigkeit nachteilig auf Gaius auswirkte.
    Sanchez verfolgte, wie Gaius’ Gesicht allmählich taub wurde, was genauso ablief wie zuvor beim Weihnachtsmann. Er erkannte den Ausdruck der Angst im Auge seines Opfers. Gaius konnte gerade ein Mal husten, als ihm die Flüssigkeit den Hals hinabrann. Das war jedoch die letzte Funktion, die sein Körper ausführte. Sehr schnell kamen sämtliche Bewegungen zum Erliegen. Und ohne das Auge des Mondes in seiner Augenhöhle oder der Hand würde er auch nicht so schnell heilen. In der Erkenntnis, dass Gaius jetzt machtlos war, hatte Sanchez sehr viel Spaß daran, den Kopf des Dunklen Lords mit einer Hand festzuhalten, während er auf Beistand wartete.
    Neben der zerstörten Gruft rappelte sich der Bourbon Kid auf und taumelte auf Sanchez und Gaius zu. Er schien in recht schlechter Verfassung. Dieser Laserstrahl von Gaius war ihm eindeutig teuer zu stehen gekommen. Er bückte sich, hob das Auge des Mondes vom Boden auf, drehte sich um und warf es durch ein paar flackernde Flammen auf dem Fußboden zu Kacy hinüber. Sie fing es auf und rief ihm einen kurzen Dank zu. Dann kroch sie, das Auge in der Hand, zu Dante hinüber.
    Der Kid schleppte sich auf Sanchez und Gaius zu. Er kippte Gaius praktisch auf die Brust. Sanchez wich ein Stück weit zurück, um ihm Platz für das zu bieten, was er an Grauenhaftem zu tun plante. Der Kid packte den Dunklen Lord am Gesicht

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