Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
Vom Netzwerk:
Augenhöhle, in der das Auge des Mondes steckte. Während Gaius sich anschickte, einen Laserblitz auf Sanchez zu feuern, gab der Kid einen Schuss ab.
    BÄÄÄM !
    Es war ein verdammt guter Schuss. Sanchez verfolgte das Geschehen ehrfürchtig. Er sah alles deutlich, als geschähe es in Zeitlupe. Aus Gaius’ Hinterkopf spritzten ein paar Blutstropfen hervor, als die Kugel in den Schädel eindrang. Ein Klirren ertönte, als die Kugel auf das Auge des Mondes prallte, und wie in einem Traum flog der blaue Stein aus der Augenhöhle hervor und verspritzte ringsherum Blut.
    Sanchez’ Freude über diesen Anblick war nur von kurzer Dauer.
    Rameses Gaius verfügte über Reflexe, die in jeder Hinsicht so schnell waren wie die Laserblitze aus seinen Fingerspitzen. Seine linke Hand griff blitzschnell ein. Er riss sie hoch und fing den blauen Stein auf, während ihm dieser aus dem Gesicht flog. Der Stein war keinen halben Meter weit geflogen, als er ihn schon wieder in der Hand hielt.
    Gaius blickte mit dem gesunden Auge auf den Stein hinab. Einen Augenblick lang glaubte Sanchez beinahe, die Mumie lächeln zu sehen. Dieser Augenblick verging allzu schnell, und Gaius wandte sich um und dem Bourbon Kid zu. Im Hinterkopf der Mumie erblickte Sanchez das Loch, wo die Kugel eingedrungen war. Während er es noch anstarrte, schloss sich das Loch mit rasender Geschwindigkeit und verschwand dank der Heilungskräfte, die vom Auge des Mondes ausgingen.
    Leck mich doch am Arsch!, dachte Sanchez. Dieser Typ ist scheißunbesiegbar!
    Gaius fauchte den Kid an: »Du hattest deine Gelegenheit. Jetzt bin ich an der Reihe!«
    Er hob die rechte Hand und feuerte einen seiner blauen Laserstrahlen auf die Kapuzengestalt in dem langen dunklen Mantel. Der Strahl traf den Kid in der Brust und riss ihn von den Beinen. Er flog zwanzig Meter weit durch die Luft und krachte in das ägyptische Grab hinter ihm.
    Heilige Scheiße!
    Sanchez gaffte die schiere Macht von Rameses Gaius an. Der Typ stellte eine wandelnde Armee dar, eine Kombination aus Iron Man, General Zod und dem Unglaublichen Hulk.
    Zum Glück schien er Sanchez völlig vergessen zu haben, während er mehrere gewaltige Schritte zum Bourbon Kid hinübertat, bereit, diesen zu erledigen.
    Falls es Gaius gelang, den Kid umzubringen, würde es auch nicht mehr lange dauern, bis er sich wieder Sanchez und dem halb nackten Mädchen zuwandte. Einer von ihnen starb dann als Nächster. Wenigstens hatte Sanchez die Hose an, und so war er dann vermutlich nicht der Erste, auf den Gaius’ Blick fiel.
    Alle ihre Überlebenshoffnungen ruhten auf dem Bourbon Kid und seinen berühmten Fähigkeiten als Kämpfer. Sanchez musste eine Möglichkeit finden, wie er Gaius ablenken konnte, ehe dieser den Bourbon Kid umbrachte. Er musste dem Kid Zeit verschaffen, denn derzeit lag der kapuzentragende Monsterjäger dem Anschein nach benommen und geschlagen neben der Gruft.
    Sanchez sah, wie das Mädchen etwas vom Boden aufhob, das neben einer Jeans gelegen hatte. Es handelte sich um einen kleinen dunklen Gegenstand, und sie traf Anstalten, diesen zu werfen. Sachen nach Gaius zu werfen war eine ganz schön lahme Idee, aber vermutlich die einzige Option, die derzeit einer von ihnen hatte. Flake hatte Sanchez angewiesen, sich wie ein Held zu benehmen; das einzige Problem dabei war nur, dass sie nicht vor Ort war, um ihm zu erklären, wie er das am besten anpackte. Ohne eine eigene gute Idee entschied sich Sanchez, auf die Sache mit dem Werfen einzusteigen. Er griff in die Brusttasche und holte den Flachmann hervor. Bei leicht gelockertem Verschluss konnte er Gaius wenigstens mit Pisse eindecken. Das lenkte diesen vielleicht ein bisschen ab, oder vielleicht führte es sogar dazu, dass die Mumie sich selbst einen tödlichen Stromstoß versetzte?
    Als das Mädchen Ziel nahm, konnte Sanchez endlich ihr Gesicht erkennen. Er erkannte in ihr Kacy wieder, Dantes Freundin und ehemaliges Zimmermädchen in einem der örtlichen Hotels. Er entschied, dass es am besten war, wenn sie zuerst warf. Er konnte dann sehen, wie Gaius reagierte. Und er hoffte wirklich, dass ihre Würfe so eindrucksvoll ausfielen wie ihr Arsch. Während sie ausholte, wünschte ihr Sanchez insgeheim Glück. Sie nahm den Arm zurück und schleuderte dann den kleinen dunklen Gegenstand mit aller Kraft.
    Sanchez hatte Mädchen schon früher werfen sehen und war nie sonderlich beeindruckt gewesen. Und Kacys Wurfkünste waren abgründig. Sie verfehlte Gaius komplett.

Weitere Kostenlose Bücher