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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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Ihnen!“
    Maarten lächelte geschmeichelt. Er wollte ihr etwas antworten, doch in diesem Moment ging die Tür auf und Hindriks kam unbeholfen mit dem Tablett herein. Er trug eine etwas schmuddelige kurze weiße Jacke, so wie Kellner sie anhaben, und hatte Mühe, mit dem Tablett durch die Tür zu kommen. „Der Kaffee!“, kündigte er an. Während Maarten hinzueilte und die Tür hinter ihm schloss, stellte Hindriks das Tablett auf dem Schreibtisch von Frau Moederman ab, oben auf die Fragebogen, die dort gestapelt lagen.
    „Passen Sie doch auf, Herr Hindriks!“, mahnte Frau Moederman.
    „Ja klar, ich pass schon auf“, schnaufte er. Er stellte die Tassen auseinander und griff zur Kaffeekanne. Beim Einschenken zitterte seine Hand, so dass der Kaffeestrahl gefährlich über den Tassen hin und herschwankte. Er fiepte beim Atmen.
    Maarten beobachtete ihn. „Sind Sie Kellner gewesen?“, fragte er.
    „Nein, Bäcker“, sagte Hindriks, mit den Gedanken beim Kaffee.
    „Mein Großvater war auch Bäcker“, sagte Maarten. „Wo?“
    Hindriks richtete sich auf, die Kaffeekanne in der Hand, und sah Maarten an. Er war mehr als einen Kopf kleiner. „Kennen Sie die Anzeige von Müller?“ Er schnappte nach Luft. „Rosinenbrot, das muss von Müller sein. Kennen Sie die?“
    „Ja“, sagte Maarten.
    „Wenn’s bei Hindriks alle ist“, sagte Hindriks spaßig, „haben wir dann immer gesagt.“
     
    „Wie war’s?“, fragte Nicolien.
    Maarten setzte sich auf die Couch. „Ich bin geschafft.“
    „Aber du brauchst doch auch nicht gleich am ersten Tag so idiotisch hart zu arbeiten?“
    „Ich habe überhaupt nicht hart gearbeitet“, sagte er entrüstet. „Ich habe keinen Fatz getan.“
    „Jetzt friss mich doch nicht gleich auf! Ich habe dir doch nichts getan!“
    „Ich habe nicht hart gearbeitet“, wiederholte er etwas ruhiger.
    „Haben Henrik und Annechien noch etwas über den Umschlag mit den Blumen gesagt, den wir ihnen aus der Auvergne geschickt haben?“
    „Nein.“ Er sah sie an. „De Bruin hatte einen Herzinfarkt.“
    *
    „Ich finde es sehr nett von Professor Springvloed, dass er sagt, ich könne mein Studium schon im Dezember abschließen“, sagte Bart höflich, „aber dennoch glaube ich nicht, dass ich das wirklich kann.“
    „Wann könntest du es denn abschließen?“, fragte Beerta ungeduldig.
    „Das kann ich wirklich noch nicht sagen.“
    „Aber du hast doch wohl eine ungefähre Vorstellung? Du wirst doch wissen, wie weit du in etwa bist?“
    „Ich weiß zwar, wie weit ich bin, aber ich weiß nicht, wie lange ich für den Rest noch brauche.“
    „Bis zum Frühjahr?“
    „Ich weiß es wirklich nicht.“
    „Denn du verstehst, dass wir nicht ewig warten können. Wir haben im Haushalt Geld für dich eingeplant, für das wir jetzt auch eine Bestimmung finden müssen.“
    „Aber das war doch nicht auf meine Bitte hin?“, sagte Bart erschrocken.
    „Das war nicht auf deine Bitte hin, aber es war dennoch für dich gedacht.“
    „Das schätze ich natürlich sehr.“
    „Sie haben das Geld in den Haushaltsplan eingestellt, weil Sie dachten, dass wir es im ersten Jahr doch nicht bekommen würden“, erinnerte ihn Maarten.
    „Das tut hier nichts zur Sache“, sagte Beerta irritiert. „Wir haben es nun einmal bekommen, und darüber bin ich froh. Es geht jetzt darum, dass wir es auch ausgeben, sonst heißt es beim nächsten Mal: Der Beerta beantragt zwar Geld, aber er hat nicht einmal eine Bestimmung dafür, den brauchen wir also nicht mehr ernst zu nehmen.“
    „Das wäre mir sehr unangenehm“, sagte Bart.
    „Und deshalb dränge ich so darauf, dass du dich beeilst.“
    „Aber Bart kann doch nicht das Opfer Ihrer Entscheidung sein?“, sagte Maarten, nun auch irritiert.
    „Oh, aber ich fühle mich überhaupt nicht als Opfer“, sagte Bart. „Ich finde es sehr nett, dass Sie beide sich so viel Mühe geben. Ich kann nur nicht versprechen, dass ich so schnell mein Studium beende. Dafür muss ich noch zu viel tun.“
    „Aber Frühjahr nächsten Jahres ist doch nicht zu viel verlangt?“, sagte Beerta. „Wenn Professor Springvloed sagt, dass du jetzt im Herbst dein Studium abschließen könntest, dann kannst du doch wohl bis zum Frühjahr fertig sein?“
    „Ich kann dazu bloß jetzt noch nichts sagen.“
    „Warum sollte Bart nicht einfach in seinem eigenen Tempo fertig werden“, sagte Maarten. „Solange können wir doch befristete Kräfte einstellen?“
    „Es ist nicht so, dass ich mich nicht

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