Das Büro
länger unbesetzt bleibt.“
„Das weiß ich nicht, aber ich werde ihn fragen. Ist noch mehr passiert?“
„Weiter nichts, außer, dass Frau de Gruiter eine Fehlgeburt gehabt hat.“
„Das interessiert mich weniger.“ Er zog seine Schreibtischschublade auf und begann, die Arbeit, mit der er vor dem Urlaub beschäftigt gewesen war, auf dem Schreibtisch auszubreiten.
„Mich interessiert es schon. De Gruiter hat es nicht leicht.“
Maarten lächelte irritiert. Er antwortete nicht.
Beerta rückte seinen Stuhl zurück, um die Arbeit wieder aufzunehmen. „Und Meierink hat endlich sein Lehrerexamen bestanden.“
„Na bitte.“
„Ich habe nicht den Eindruck, dass du mit viel Spaß an die Arbeit gehst“, sagte Beerta und drehte sich dabei um.
„Ich muss mich noch eben wieder eingewöhnen“, entschuldigte sich Maarten. „Es ist zu viel gleichzeitig.“
„Dann gewöhn dich noch eben wieder ein“, sagte Beerta mit einiger Wärme. „Ich werde dich vorläufig nicht belästigen.“
Eine Weile saßen sie beide, einander den Rücken zukehrend, und arbeiteten.
„Ist eigentlich schon jemand bei de Bruin gewesen?“, fragte Maarten, ohne von der Arbeit aufzusehen.
„Nijhuis.“
Maarten sah auf seine Uhr. Er stand auf und verließ das Zimmer. Fräulein Haan saß am Schreibtisch. Er grüßte sie und ging weiter. Hendrik saß an seinem Tisch und sah schläfrig auf. Maarten blieb stehen. „Du bist verheiratet.“
„Ja“, sagte Hendrik.
„Wie war es?“
„Ach, wie das eben so ist.“
Sie schwiegen.
„Ihr müsst einmal zum Essen kommen“, sagte Hendrik.
Maarten nickte.
„Ich werde das mal mit Annechien besprechen.“
„Wir müssen auch noch zu de Bruin.“
„Ja, das hatte ich mir auch schon überlegt.“ Er schwieg einen Moment. „Wie war euer Urlaub?“
„Wir sind fünfhundert Kilometer gelaufen“, sagte Maarten nicht ohne Stolz.
Hendrik nahm es zur Kenntnis, ohne eine Miene zu verziehen.
„Aber das erzähle ich dir ein andermal.“
Hendrik nickte und beugte sich wieder über seine Arbeit.
Maarten verließ den Raum durch die Hintertür. Als er über denFlur ging, kam Nijhuis gerade aus der Toilette. Er wartete, bis er ihn erreicht hatte. „Tag, Teun.“
Nijhuis nickte.
Maarten wollte fragen, wie es ihm ginge, doch als er das zu Tode erschöpfte Gesicht sah, behielt er die Frage für sich. „Du bist bei de Bruin gewesen?“
„Ja.“
„Wie geht es ihm?“
„Schlecht.“
„Wird er sterben?“
„Wer nicht?“, antwortete Nijhuis bitter.
Maarten schmunzelte. Du und ich, wollte er antworten, doch er verkniff es sich. „Wo liegt er?“
„Wo ich auch war. Im selben Zimmer.“
Sie gingen hintenherum in den ersten Raum. Nijhuis setzte seinen Weg fort, Maarten blieb stehen. Kees Stoutjesdijk und Annechien Ansing saßen an ihren Schreibtischen. „Tag, Kees“, sagte Maarten. Er gab Annechien die Hand. „Herzlichen Glückwunsch nachträglich.“
„Danke“, sagte sie spröde.
Er blieb stehen, unsicher, was er sagen sollte. „Wie geht es euch hier?“ Er sah zu ihren Schreibtischen.
„Gut“, sagte Annechien.
„Wir amüsieren uns köstlich“, versicherte Stoutjesdijk.
„Tag, Herr Koning!“, rief Slofstra hinter dem Schrank hervor. „De Bruin hat einen Herzinfarkt gehabt!“
„Das habe ich gehört.“
„Oh.“
„Ich komme gleich zurück“, sagte Maarten zu seinem Assistenten und ging weiter. Slofstra, Nijhuis, Meierink, Frau Moederman, Balk, alle saßen sie an ihren Schreibtischen. Er blieb bei Slofstra stehen. „Vermissen Sie ihn?“
„Das nun nicht gerade“, sagte Slofstra desinteressiert, „aber wenn das Herz nicht mehr mitmacht, ist das natürlich nicht so gut.“
„Aber sein Herz macht noch mit.“
„Ja schon, aber wie? Fragen Sie nur Nijhuis!“
Meierink drehte sich um. „Jetzt reicht es mal wieder, Herr Slofstra.“
Maarten lachte. „Du hast bestanden, nicht wahr?“
Meierinks Gesicht hellte sich auf. Er erhob sich und reichte Maarten die Hand. „Vielen Dank“, sagte er schleppend, noch bevor Maarten ihm hatte gratulieren können, „aber es war wieder einmal auf Messers Schneide.“
„Das macht nichts“, fand Maarten, „wenn der Druck nur weg ist. Tag, Jaap. Tag, Frau Moederman.“
Balk murmelte etwas. Frau Moederman hatte sich ihm lächelnd zugewandt. „Tag, Herr Koning. Ich habe gehört, dass Sie gewandert sind. Das finde ich auch so schön. Das haben mein Mann und ich auch immer gemacht. Ich finde, es passt zu
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