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Das Café am Rande der Welt: Eine Erzählung über den Sinn des Lebens (German Edition)

Das Café am Rande der Welt: Eine Erzählung über den Sinn des Lebens (German Edition)

Titel: Das Café am Rande der Welt: Eine Erzählung über den Sinn des Lebens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Strelecky
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tiefen Erkenntnis ein. Diese Anzeichen können den Menschen dabei helfen, die Antwort auf die Frage zu erkennen, warum sie hier sind.«
    »Ich weiß, wovon Sie sprechen«, sagte ich. »Ich habe das bereits erlebt, wenn ich etwas gelesen oder gehört habe und einfach wusste, dass es für mich das Richtige war. Um ehrlich zu sein, ich hatte heute Nacht einige solcher Momente.«
    Casey sah mich verschmitzt an. »Dann haben wir Ihre Frage also beantwortet?«
    »Ich denke ja. Wenn ich Sie richtig verstehe, dann gibt es kein Patentrezept, das bei jedem funktioniert. Aber eine Möglichkeit besteht darin, eine Situation zu schaffen, in der man sich auf die Frage konzentrieren kann. Und es kann ebenfalls funktionieren, wenn man sich verschiedenen Erfahrungen aussetzt, neue Ideen kennen lernt und seine eigenen Reaktionen darauf beobachtet.«
    »Sie haben es erfasst«, sagte Mike.
    Casey stand vom Tisch auf. »Ich sehe mal nach unseren anderen Gästen. Brauchen Sie noch irgendetwas anderes, John?«
    »Ich denke nicht, Casey, danke.«
    Sie strahlte mich an. »Gern geschehen.«
     
     
     

 
     

    14       »Wohin wollten Sie eigentlich fahren, als Sie hier Halt machten?«, fragte mich Mike, als Casey sich vom Tisch entfernte.
    »Ich fahre gerade in den Urlaub. Ich hatte das Gefühl, eine Zeit lang von allem   fortkommen zu müssen. Ich wollte Gelegenheit zum Nachdenken haben, obwohl ich nicht genau wusste, worüber. Ich muss allerdings sagen, in den letzten …«, ich sah auf meine Uhr, »… den letzten acht Stunden habe ich einige sehr gute Anregungen   erhalten, worüber ich mir Gedanken machen könnte.
    Darf ich Ihnen eine persönliche Frage stellen, Mike?«
    »Ja gerne. Wie lautet sie?«
    »Was hat Sie dazu veranlasst, die Fragen auf der Karte zu stellen?«
    Mike lehnte sich in seinem Sitz zurück, und ein schelmisches Lächeln schlich sich in sein Gesicht. »Was macht Sie so sicher, dass ich es war?«
    »Sie, Ihr Verhalten, dieser Ort. Ich weiß es nicht sicher, aber ich habe das Gefühl, dass Sie genau das tun, was Sie tun möchten. Ich nehme an, Sie haben sich diese Fragen an irgendeinem Punkt Ihres Lebens gestellt, und dieses Café ist das Ergebnis.«
    Mike nahm einen Schluck aus seiner Tasse und begann zu sprechen. »Vor einigen Jahren führte ich ein ziemlich hektisches Leben. Abends ging ich zur Universität, da ich ein Aufbaustudium machte. Tagsüber arbeitete ich in einem Vollzeitjob, und jede restliche freie Minute trainierte ich, da ich Profisportler werden wollte. Zweieinhalb Jahre lang war jeder Moment meines Lebens verplant.
    Nachdem ich mein Aufbaustudium abgeschlossen hatte, kündigte ich meine Arbeit und nahm mir den Sommer über frei, da ich für Anfang September bereits einen neuen Job gefunden hatte. Ich entschloss mich, zusammen mit einem Kumpel, der ebenfalls sein Studium beendet hatte, nach Costa Rica zu fahren, um unseren Abschluss zu feiern.
    Wochenlang bereisten wir das Land. Wir wanderten durch den Regenwald, beobachteten die Tiere und tauchten in eine neue Kultur ein. Eines Tages saßen wir auf einem Baumstamm, aßen frische Mangos und beobachteten, wie die Wellen sich an dem unglaublich schönen Strand brachen. Wir waren den ganzen Nachmittag im warmem Wasser gesurft und entspannten uns nun. Als die Sonne unterzugehen begann, färbte sich der Himmel von einem klaren Blau in rosa- und orangefarbene Töne, bis er schließlich tiefrot war.«
    »Das klingt ziemlich spektakulär«, bemerkte ich.
    »Das war es auch. Ich erinnere mich daran, dass ich das ganze Schauspiel beobachtete und zu folgender Erkenntnis kam: Während der letzten zweieinhalb Jahre war jede Minute meines Lebens verplant gewesen. In dieser Zeit hatte sich dieses Schauspiel jeden Tag wiederholt. Das Paradies war nur ein paar Flugstunden und einige Kilometer auf ungeteerten Straßen entfernt gewesen, und ich hatte nicht einmal gewusst, dass es existierte. Ich erkannte außerdem, dass es nicht nur die letzten zweieinhalb Jahre existiert hatte, in denen ich so beschäftigt gewesen war. Seit Millionen, wenn nicht sogar Milliarden von Jahren geht die Sonne dort unter, und die Wellen brechen sich dort auf dem Strand.
     
     

     
    In diesem Moment fühlte ich mich sehr klein. Meine Probleme, die Dinge, die mich gestresst hatten, meine Sorgen über die Zukunft schienen allesamt völlig unwichtig zu sein. Egal, was ich in meinem Leben tat oder nicht tat, ob meine Entscheidungen richtig oder falsch waren, die Welt würde noch lange

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