Das Café am Rande der Welt: Eine Erzählung über den Sinn des Lebens (German Edition)
Woche. Ich stellte fest, dass es nicht reichte, im Urlaub nachzudenken und dann in mein gewohntes Leben zurückzukehren, wenn ich meine Bestimmung beziehungsweise meinen ZDE , wie Casey es nannte, ermitteln wollte. Wie bei den meisten Dingen, die zu wissen sich lohnt, bedurfte es einiger Anstrengung, um die Antwort zu finden.
Letzten Endes fand ich sie durch eine Kombination verschiedener Methoden, die Casey und Anne mir empfohlen hatten. Ich begann damit, den Dingen, die ich gerne tat, jeden Tag etwas Zeit zu widmen. Das ähnelte der Technik, die auch Anne angewendet hatte. Dann versuchte ich, die Möglichkeiten zu nutzen, von denen Casey gesprochen hatte. Ich suchte nach Gelegenheiten, etwas Neues zu lernen und auszuprobieren. Das half mir, meinen Horizont bezüglich möglicher Gründe, warum ich hier bin, zu erweitern, so dass er nicht mehr so klein war wie zu Beginn meiner Reise.
Schließlich kristallisierten sich mein ZDE und die Art und Weise, wie ich ihn erfüllen möchte, heraus. Ironischerweise war ich nun mit der größten Schwierigkeit konfrontiert. Wenn man vor der Entscheidung steht, ein Leben zu führen, das der eigenen Bestimmung entspricht, oder so weiterzuleben wie bisher, sollte man eigentlich annehmen, dass einem die Wahl leichtfällt. Aber so ist es nicht.
Im Laufe der Zeit habe ich beobachtet, dass die meisten Menschen ihre Reise an diesem Punkt beenden. Sie spähen durch ein Loch im Zaun und können deutlich das Leben erkennen, das sie gerne haben würden, aber aus allen möglichen Gründen öffnen sie das Tor nicht und gehen nicht auf dieses Leben zu.
Anfangs war ich deswegen sehr betrübt. Aber wie Mike schon sagte, treffen Menschen diese Entscheidung zu den unterschiedlichsten Zeiten. Manche treffen sie als Kinder, manche später und manche tun es nie. Diese Entscheidung lässt sich nicht herbeizwingen, und es kann nie die Entscheidung eines anderen Menschen sein, sondern nur die eigene.
Ich konnte das Tor aufgrund der Erkenntnis öffnen, dass »man nicht befürchten kann, keine Möglichkeit mehr zu haben, etwas zu tun, wenn man es bereits getan hat oder es jeden Tag macht«. Dies ist nun eins der grundlegenden philosophischen Prinzipien, nach denen ich mein Leben gestalte.
Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an etwas denke, das mit dem Café zu tun hat. Jedes Mal, wenn ich meinen Briefkasten öffne und ihn mit Werbung gefüllt sehe, die ich nicht brauche, erinnere ich mich an Casey und ihre Geschichte von der grünen Meeresschildkröte. Die auf das Land zurollende Welle ist ständig präsent, bereit, meine Zeit und Energie zu rauben. Aber jetzt weiß ich, dass sie existiert, und ich spare mir meine Kraft für die ins offene Meer zurückströmenden Wellen auf.
Ich denke auch oft an Mikes Geschichte darüber, wie er am Strand in Costa Rica saß. Aus einer übergeordneten Perspektive sind unsere Sorgen, Ängste, Erfolge und Verluste ziemlich nichtig. Doch wenn wir uns unserer scheinbaren Bedeutungslosigkeit gewahr werden, erkennen wir einen größeren Sinn.
Ich bedaure keineswegs, dass ich mein Leben verändert habe. Ich bedaure lediglich, dass ich es nicht schon früher getan habe. Ich nehme an, dass ich vor dieser Nacht im Café einfach noch nicht bereit dazu war.
Nun, da ich herausgefunden habe, warum ich hier bin, und mein Leben so gestalte, dass ich dieser Bestimmung gerecht werde, würde ich nie mehr zu einem Leben auf der anderen Seite des Tors zurückkehren.
Ein prägendes Erlebnis hat John Strelecky im Alter von 33 Jahren dazu inspiriert, die Geschichte vom »Café am Rande der Welt« zu erzählen. Sein Buch erklomm die Spitze der Bestsellerlisten, wurde in 26 Sprachen übersetzt und auf der ganzen Welt bekannt. Durch sein publizistisches Werk sowie durch Reden und Interviews in Rundfunk & Fernsehen hat John Strelecky Millionen von Menschen erreicht und angeregt, ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Er zählt zu den hundert einflussreichsten Vordenkern auf dem Gebiet der Persönlichkeitsentwicklung und Menschenführung, was ihn mit erstaunter Dankbarkeit erfüllt.
Im Jahr 2009 begann John Strelecky, Seminare für Menschen auf der Suche nach ihrem »Zweck der Existenz« (ZDE) und ihren »Big Five for Life« anzubieten. Diese »Discovery-Seminare« gibt es inzwischen in den USA, Deutschland und den Niederlanden. Darüber hinaus hat er eine zertifizierte Ausbildung für Coaches entwickelt, die seine Methoden in der Praxis mit ihren Klienten anwenden
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