Das Casting (German Edition)
Studio. Im Flur fingen wir zu lachen an und flüchteten die Stufen hinunter und hinaus auf die Straße.
Draußen atmeten wir tief durch und blickten uns an.
„Wie heißt du?“, fragte er lächelnd.
„Luis“, antwortete ich. „Und ich weiß beim besten Willen nicht, was ich hier gesucht habe. Ich hab so was noch nie gemacht.“
„Ich bin Steffen“, antwortete er. Er fuhr sich mit einer Hand durch das Haar und zuckte mit den Schultern. „Es war eine scheiß Wette. Ich hab sie verloren und musste zu diesem blöden Casting gehen“, sagte er kleinlaut. „Ich war so erleichtert, als ich merkte, dass du auch weg wolltest. Du sahst auch gar nicht aus, wie einer, der das öfter macht.“
Ich erzählte ihm, warum ich so etwas Dummes wie das hier getan hatte, worauf er mich nachdenklich musterte.
„Komm“, sagte er. „Wir finden eine andere Lösung. Ich arbeite als Kellner und kenne ein paar Leute. Und ich denke, wir haben etwas Besseres vor, als vor diesem Scheiß-Schuppen zu stehen.
Einige Tage später hatte ich dank Steffen zumindest schon mal einen Aushilfsjob in einer Bar und war gerade auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch. Steffen begleitete mich und ich wusste nicht, was mich nervöser machte – seine Anwesenheit oder das bevorstehende Gespräch. Wir waren in den vergangenen Tagen viel zusammen gewesen und es knisterte gewaltig, aber keiner von uns wagte den entscheidenden ersten Schritt.
Vor dem Möbelhaus blieben wir stehen und sahen uns an. Steffen wirkte fast so aufgeregt wie ich, doch er versuchte es zu überspielen. Er richtete meinen Hemdkragen und fummelte am Knoten meiner Krawatte herum .
„Sei einfach ganz natürlich, genau wie jetzt“, sagte er lächelnd. Sein Gesicht war M einem ganz nah, es wäre ein leichtes gewesen, ihn zu küssen. Sein Atem streifte meine Wange und bescherte mir eine Gänsehaut.
„Du machst mich ganz nervös“, rutschte es mir he raus, noch bevor ich darüber nachdenken konnte. Ich spürte, wie ich rot wurde, meine Wangen glühten. Steffen grinste. „Wirklich?“, entgegnete er . „Das freut mich.“ Dann wurde sein Blick plötzlich ernst und seine Augen wanderten zu meinen Lippen. „Viel Glück, Luis. Ich weiß, dass du das schaffst.“ Sein Mund näherte sich meinem und dann küsste er mich endlich . Es war mehr ein romantischer Kuss, als ein Leidenschaftlicher. Und doch drückte er mehr Gefühle aus, als jeder andere Kuss es in diesem Moment hätte tun können. Ich spürte seine warmen, weichen Lippen auf meinen und seufzte leise. Wir bemerkten die verdutzten, neugierigen und vielleicht auch empörten Blicke nur am Rande und es war mir egal. Ich war lange nicht mehr so glücklich gewesen und in diesem Augenblick wusste ich, dass alles gut wird .
Als ich Steffen eine dreiviertel Stunde später als neuer Abteilungsleiter der Küchenabteilung um den Hals fiel, ließen uns irgendwelche dummen, glotzenden Passanten erst recht kalt.
„Das müssen wir feiern“, rief Steffen fröhlich.
„Und was hast du dir da so vorgestellt?“, fragte ich ihn mit absichtlich verführerischer Stimme, während ich die Hand hob, um ihm eine Haarsträhne aus der Stirn zu streichen. Ich war plötzlich so scharf auf ihn, dass ich das Gefühl hatte, keinen Augenblick länger warten zu können. Steffen musterte mich intensiv und ich las in seinen Augen dasselbe Verlangen, das mich gerade überwältigte. Plötzlich begann er dreckig zu grinsen.
„Ich würde dich gerne zu einem Casting einladen.“
Ich musste ziemlich verwirrt aus Wäsche geblickt haben, denn er lachte auf und nahm meine Hand. „Es findet bei mir zuhause statt und ich denke, es wird dir besser gefallen als das Letzte.“
Wenig später bedurfte es in Steffens Wohnzimmer keiner großen Worte, als wir übereinander herfielen und uns wild küssten. Unsere Begierde hatte sich aufgestaut und entlud sich nun in einem heftigen, erotischen Feuerwerk. Steffen schmeckte so gut, nach einer Mischung aus Kaugummi und Orangen. Er drängte mich gegen die Wand und presste seinen Körper an meinen. S eine Dominanz war berauschend .
„Luis“, hauchte er in mein Ohr. „Du bist so heiß. Ich wollte dich gleich vom ersten Tag an.“ Seine Zunge glitt die empfindlichsten Stellen meines Halses entlang. Durch seine Jeans hindurch spürte ich die harte Wölbung, als er seine Erektion an meinem harten Schwanz rieb. Plötzlich trat er zwei Schritte zurück und musterte mich so eindringlich, dass ich eine
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