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Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Gedanken in einer
Kristallhöhle
    M ein Leben war acht Jahre lang verhältnismäßig friedlich verlaufen - jeweils abgesehen vom 30. April, dem Tag, an dem jemand alle Jahre wieder von neuem versuchte, mich umzubringen. Unbeeinflußt davon entwickelte sich meine akademische Laufbahn mit dem Schwerpunkt Computer-Wissenschaft recht erfreulich, und meine vier Jahre dauernde Beschäftigung im Angestelltenverhältnis bei der Firma Grand Design erwies sich als lohnende Erfahrung, die mir erlaubte, das Erlernte in einem mir angenehmen Umfeld anzuwenden und nebenher an einem eigenen Projekt zu arbeiten. Ich hatte an Luke Raynard einen guten Freund, der bei derselben Firma arbeitete, und zwar im Verkauf. Ich besaß ein kleines Segelboot, ich joggte regelmäßig...
    Das alles ging an jenem letzten 30. April zu Bruch, genau zu jenem Zeitpunkt, als ich glaubte, kurz vor dem Erreichen meiner Ziele zu sein. Mein Lieblingsprojekt, Geistrad, war gebaut worden; ich hatte bei meiner Firma gekündigt, mein Hab und Gut zusammengepackt und war im Begriff, mich in freundlichere Schatten zu begeben. Ich war nur deshalb so lange in der Stadt geblieben, weil dieser auf morbide Weise faszinierende Tag wieder einmal kurz bevorstand, und diesmal wollte ich unbedingt herausfinden, wer hinter den Mordversuchen steckte und welches die Beweggründe dafür sein mochten.
    An jenem Morgen erschien Luke zur Frühstückszeit und überbrachte mir eine Nachricht von meiner früheren Freundin Julia. In ihrem kleinen Brief stand, daß sie mich Wiedersehen wolle. Ich suchte ihre Wohnung auf, wo ich sie tot vorfand, offensichtlich von einem hundeähnlichen Wesen umgebracht, das daraufhin mich angriff. Es gelang mir, das Geschöpf zu töten. Eine flüchtige Durchsuchung der Wohnung, bevor ich mich aus dem Staub machte, förderte ein dünnes Päckchen sonderbarer Spielkarten zutage, das ich mitnahm. Sie ähnelten zu sehr den magischen Tarotkarten von Amber und Chaos, als daß sie bei einem Zauberer wie mir nicht größtes Interesse hervorgerufen hätten.
    Ja, ich bin ein Zauberer. Ich bin Merlin, Sohn des Corwin von Amber und der Dara von den Burgen des Chaos, bei einheimischen Freunden und Bekannten unter dem Namen Merle Corey bekannt: klug, liebenswürdig, witzig, sportlich... Bei Castiglione und Lord Byron können Sie Einzelheiten nachlesen, zum Beispiel daß ich auch bescheiden, zurückhaltend und verschwiegen bin.
    Die Karten erwiesen sich als wahrhaft magische Gegenstände, was mir nicht weiter verwunderlich erschien, nachdem ich erfahren hatte, daß Julia nach unserer Trennung mit einem Okkultisten namens Victor Melman Verbindung aufgenommen hatte. Als ich ihn in seinem Nobelatelier aufsuchte, versuchte er, einen rituellen Mord an mir zu verüben. Es gelang mir, mich aus der Zwangslage, in der ich mich durch die Zeremonie befand, zu befreien und ihm einige Fragen zu stellen, bevor die gegebenen Umstände und meine überschwengliche Begeisterung seinen Tod zur Folge hatten. Soviel zu Ritualen.
    Ich hatte genügend von ihm erfahren, um zu erkennen, daß er lediglich ein Werkzeug gewesen war. Jemand anderer hatte ihm offenbar dieses Opfer-Getue eingeschwatzt - und es erschien mir durchaus möglich, daß diese andere Person ebenfalls für Julias Tod und meine Sammlung denkwürdiger 30. April-Ereignisse verantwortlich war.
    Ich hatte jedoch wenig Zeit, über diese Dinge nachzudenken, denn ich wurde kurz danach von einer attraktiven rothaarigen Dame gebissen (ja, gebissen), die sich in Melmans Wohnung materialisierte, und zwar im Anschluß an ein kurzes Telefongespräch mit ihr, in dem ich versucht hatte, mich als Melman auszugeben. Ihr Biß lähmte mich, doch ich schaffte es, mich mit Hilfe einer der magischen Karten zu entfernen, die ich bei Julia gefunden hatte, bevor die Wirkung voll einsetzte. Diese Karte bescherte mir die Gegenwart einer Sphinx, die mir zugestand, mich zu erholen, damit ich alberne Rätselspielchen spielen konnte, welche die Sphingen sosehr lieben, weil sie einen anschließend auffressen, falls man verliert. Ich kann dazu nicht mehr sagen, als daß diese spezielle Sphinx eine Spielverderberin war.
    Jedenfalls kehrte ich zum Schatten Erde zurück, den ich zu meiner Heimat gemacht hatte, um dort festzustellen, daß das Haus, in dem Melman gewohnt hatte, während meiner Abwesenheit niedergebrannt worden war. Ich versuchte, Luke anzurufen, weil ich mit ihm zu Abend essen wollte, und erfuhr, daß er aus seinem Motel ausgezogen war und mir

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