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Das Dämonentor

Das Dämonentor

Titel: Das Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Verbindung von der Schattenzone nach Tata her. Es bedarf Zeit, um alle Tatasen auf dem Umweg über Lyrland, Frevenland und den Lyrer-Schlund in die Kriegeressen zu schaffen.«
    »Was hast du mit uns vor?«
    Catrox verschränkte seine sechs Arme ineinander. Ganz nahe schwebte er nun vor den Gefangenen, und sie konnten den Pesthauch riechen, der ihn umgab.
    »Ihr werdet mir dienen. Ich bin gewiß, daß jeder von euch selbst sein Leben für mich opfern würde.«
    »Niemals!«
    »Als Shrouks werdet ihr meinem Willen gehorchen.«

7.
    »Da hinein!«
    Taremus deutete auf eine kleine Höhle im Schatten eines steinernen Götzen. Hinter dieser Statue und den unzähligen anderen, die sich über ihr auftürmten, lag der Zugang zum Dämonentor.
    »Haltet uns die Krieger vom Leib«, sagte Taremus zu den Wälsen. »Es genügt, wenn Mythor, Fronja und Glair mit mir zusammen den Schlüssel holen.«
    Die Höhle schien tief in den Fels zu führen. Irgendwann hatte sie jedoch ein Felsrutsch verschüttet. Oder waren die Tatasen daran nicht ganz unschuldig?
    »Es ist aussichtslos«, bemerkte Taremus. »Ohne eine Ramme kommen wir nicht weiter.«
    Etliche große Felsblöcke lagen übereinandergetürmt. Sie mit bloßer Muskelkraft zu bewegen, schien so gut wie ausgeschlossen.
    »Warte«, sagte Mythor. »Vielleicht kann ich Alton als Hebel ansetzen.«
    Immer wieder rutschte er ab, aber nach einer Weile gelang es ihm, das Gläserne Schwert zwischen zwei der oberen Felsen zu verkanten. Der Schweiß lief ihm in Strömen über den Körper, als er von unten her den Knauf hochdrückte.
    Taremus stemmte sich mit dem Rücken gegen einen der Steine, der endlich polternd nach der anderen Seite abrutschte. Die Öffnung war nun zumindest so groß, daß man leicht hindurchsteigen konnte.
    »Wir müssen uns beeilen«, versetzte Fronja. »Ich möchte hier drinnen nicht verschüttet werden.«
    Von weißmagischen Symbolen gesichert, ruhte der Schlüssel in einer Felsspalte. Möglicherweise hatten ungebetene Hände schon versucht, ihn an sich zu nehmen, denn gleich daneben kauerte ein vermodertes Skelett.
    »Wer immer den Schlüssel hier verborgen hat, war ein Meister der Magie«, stöhnte Glair.
    Sieben Sperren… Sie löste eine nach der anderen, ohne auch nur einen Augenblick lang in ihrer Konzentration nachzulassen. Fronja stand dabei und griff erst ein, als der magische Schlüssel wie von Geisterhänden bewegt aus der Spalte emporstieg. Es war ein langer, leuchtender Stab. Und ein Leuchten erfüllte plötzlich diesen Teil der Höhle.
    »Nimm du den Schlüssel«, sagte Taremus zu Mythor. »Um die endlose Höhle nach der anderen Seite hin zu öffnen, mußt du ihn in das schwarze Wallen werfen.«
    Staub rieselte von der Decke herab, als sie wieder durch den Gang krochen. Sie spürten Erschütterungen, die sich immer stärker fortpflanzten. Hinter ihnen schoben sich erste Felsplatten übereinander, aber zum Glück kamen die Verwerfungen schnell wieder zum Stillstand.
    Hustend und spuckend, inmitten einer Wolke von Staub und Geröll, gelangten Mythor und seine Begleiter ins Freie. Sie sahen gerade noch einige tatasische Krieger davonlaufen.
    Berbus, der Hepton, lachte.
    »Ihnen fehlt das Durchhaltevermögen. Ich bin sicher, daß sie uns so schnell nicht wieder angreifen werden.«
    »Du vergißt die Priester«, widersprach Fronja. »Sie können jeden dieser Bedauernswerten dazu zwingen.«
    Eine dumpfe, grollende Stimme erklang. Wenngleich seltsam verzerrt, schien sie doch aus allernächster Nähe zu kommen.
    »…aus dem Dämonentor«, behauptete Gerrek spontan.
    »Du meinst…?«
    »Catrox! Wer sonst?«
    Unwillkürlich hielt Mythor den Lichtstab in seiner Linken fester. Mit der anderen Hand zog er Alton halb aus der Scheide.
    Im Laufschritt eilten sie um den steinernen Götzen herum, der ihnen noch den Blick auf das riesige Gewölbe versperrte. Was sie dann sahen, verschlug ihnen den Atem.
    Gut zwei Steinwürfe von ihnen erhob sich jene Düsternis, der über Jahre und Jahrzehnte hinweg die Nebel entströmten. Vier Menschen standen da eng beieinander – sie wirkten winzig vor den ungeheuren Ausmaßen des Tores.
    »Das sind Sadagar und die anderen«, stieß Mythor überrascht hervor. »Die Priester haben sie überwältigt.«
    »Worauf warten wir noch?« Mit erhobenem Kurzschwert stürmte Gerrek los. Im selben Moment wandte sich einer der Priester um und streckte ihm die gespreizte Hand entgegen. Gerrek schrie auf. Er stürzte und versuchte vergeblich, wieder

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