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Das Darwin-Virus

Das Darwin-Virus

Titel: Das Darwin-Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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infiziert. Es ist also eine Krankheit, ganz gleich, woher es stammt.«
    »Ben Tice hat zweihundert abgestoßene Feten untersucht. Bei allen war eine große Follikelmasse vorhanden, so ähnlich wie ein Eierstock, aber nur mit etwa zwanzig Follikeln. Bei allen …«
    »Ich weiß, Christopher. Höchstens drei geplatzte Follikel. Er hat mir gestern Abend den Bericht geschickt.«
    »Marian, die Plazenten sind winzig, das Amnion ist nur ein dünner kleiner Sack, und nach der unglaublich leicht verlaufenden Fehlgeburt – bei vielen Frauen tut es nicht einmal weh – wird auch die Gebärmutterschleimhaut nicht abgestoßen. Es ist, als wäre die Frau immer noch schwanger.«
    Freedman wurde sehr unruhig. »Bitte, Christopher …«
    Zwei weitere Wissenschaftler, beides junge Schwarze, kamen herein. Sie erkannten Dicken, obwohl sie ihm noch nie begegnet waren, nickten ihm zur Begrüßung zu und gingen zum Kühlschrank hinüber. Freedman dämpfte die Stimme.
    »Christopher, ich möchte nicht zwischen dir und Augustine stehen, wenn die Fetzen fliegen. Ja, du hast nachgewiesen, dass die Opfer aus Georgien SHEVA im Gewebe hatten. Aber ihre Babys waren keine missgebildeten EierstockDinger, sondern ganz normal entwickelte Feten.«
    »Ich würde liebend gern einen davon genauer untersuchen.«
    »Dann nimm ihn woandershin mit. Christopher, wir sind kein kriminaltechnisches Labor. Ich habe hier hundertdreiundzwanzig Leute, dreißig Meerkatzen und zwölf Schimpansen, und wir arbeiten ganz gezielt an einem Auftrag. Wir erforschen die Expression endogener Viren im Gewebe von Affen. Das ist alles.« Die letzten Worte hatte sie Dicken an der Tür leise ins Ohr geflüstert. Dann sagte sie lauter: »Komm mit, sieh dir an, wie weit wir sind.«
    Sie führte Dicken durch ein Labyrinth aus Bürokabinen, jede mit eigenem kleinen Flachbildschirm ausgestattet. Unterwegs begegneten ihnen mehrere Frauen in weißen Laborkitteln und ein Techniker im grünen Overall. Es roch nach Desinfektionsmitteln, bis Marian die Stahltür zum Haupttierlabor öffnete. Dort stieg Dicken der Geruch von altem Brot – Affenfutter –, der scharfe Gestank von Urin und Kot, aber auch der Geruch von Seife und Desinfektionsmitteln in die Nase.
    Sie brachte ihn in einen großen Raum mit Betonwänden, in dem drei Schimpansenweibchen lebten, jedes in einer eigenen, luftdicht verschlossenen Zelle aus Kunststoff und Stahl. Jede Zelle wurde durch ein eigenes Ventilationssystem mit Luft versorgt. In den Käfig, der ihnen am nächsten war, hatte eine Tierpflegerin eine Fixierklammer gebracht, und der Schimpanse versuchte eifrig, sich der stählernen Fessel zu entziehen. Die Tierpflegerin zog die Schrauben an, sodass die Klammer sich immer weiter schloss, und wartete mit unmelodischem Pfeifen, bis das Affenweibchen sich schließlich in sein Schicksal ergab. Die Klammer hielt es so fest, dass es fast flach da lag. Es konnte nicht mehr beißen, nur ein Arm winkte gegenüber der Seite, an der die Pflegerin ihre Arbeit verrichtete, durch die Stangen.
    Marian sah mit ausdrucksloser Miene zu, wie der gefesselte Schimpanse aus dem Käfig geholt wurde. Die Fixiervorrichtung wurde auf Gummirollen herumgedreht, und eine Assistentin nahm Blut und Vaginalabstriche ab. Das Schimpansenweibchen kreischte protestierend und schnitt Grimassen. Weder die Tierpflegerin noch die Assistentin achteten auf die Schreie.
    Marian ging zu der Fixierklammer und berührte die ausgestreckte Hand des Affen. »Ist ja schon gut, Kiki. Ist ja schon gut, Mädchen. Braves Mädchen. Tut uns Leid, Schätzchen.«
    Die Finger des Schimpansenweibchens strichen mehrmals über Marians Handfläche. Der Affe verzog immer noch das Gesicht und wand sich, schrie aber nicht mehr. Als das Weibchen wieder in den Käfig gebracht wurde, wandte Marian sich um. Sie sah die Tierpflegerin und die Assistentin an.
    »Aus dem Idioten, der diese Tiere wie Maschinen behandelt, mache ich Hackfleisch in Dosen«, sagte sie mit leisem, unwirschem Knurren. »Habt ihr das verstanden? Sie braucht Zuwendung. Sie ist verletzt worden und will jemanden berühren, um sich zu beruhigen. Ihr seid am ehesten das, was Freunden und Angehörigen entspricht. Klar?«
    Die Tierpflegerin und die Assistentin entschuldigten sich verlegen.
    Marian stapfte an Dicken vorüber und bedeutete ihm mit einer ruckartigen Kopfbewegung, ihr zu folgen.
    »Es wird sicher gut klappen«, sagte Dicken, bekümmert über die Szene. »Ich vertraue dir vorbehaltlos, Marian.«
    Marian

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