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Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Titel: Das Dornröschen-Projekt - Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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nicht«, sagte er dann. Immer wieder quälte ihn die Idee, dass er an Norbis Tod schuld war. Nein, schuld ist allein der, der ihn getötet hat. Und wenn wir dieses Schwein finden und Norbis Tod rächen, habe ich meinen Anteil getilgt.
    Dornröschen blieb stehen. Sie wandte sich an Konny: »Wenn wir ein paar zuverlässige Genossen hätten, könnten wir herausbekommen, wer der Chef dieser Detektei ist, und wir machen erst mal gar nichts.«
    Konny nickte nachdenklich.
    »Ihr müsst das superintelligent aufziehen. Nicht einer und nicht nur Autos hängen sich an den Kerl ran, sondern ihr macht so eine Art … Kettenverfolgung. Ein Stück übernimmt einer auf einem Motorrad, dann ein Fahrradkurier, aber der schnellste, den du kennst, danach ein Auto, ein Taxi, ein Lastwagen. Je mehr, desto besser. Und wir drei tun so, als hätten wir aufgegeben. Wir werden die Kapitulation auch besprechen. Wir machen ein paar Kopien von dieser Scheiß- DVD und geben zwei zurück. Wir rufen einfach bei der Detektei an. Die werden uns das natürlich nicht glauben und uns weiter überwachen. Was uns aber nützt, denn so werden sie feststellen, dass wir nichts tun, während ihr euch« – ein bittender Blick zu Konny – »schlaumacht, mit wem wir es zu tun haben. Okay?«
    Konny nickte. »Ich wüsste schon, wen wir da einspannen.«
    »Gut«, sagte Dornröschen nachdenklich. »Der Nachteil ist, dass immer mehr eingeweiht werden.«
    »Ich werde ihnen nur das Nötigste erzählen«, sagte Konny. Er fuhr mit der Hand durch seine Haare und schniefte.
    Als sie zu Hause waren, setzten sie sich in die Küche. Twiggy hatte die Wanzen auf den Tisch gelegt. Matti nahm eine Wanze in die Hand, blickte Dornröschen an, die gleich nickte, und sprach direkt hinein. »Also, meine Herren, wir geben auf. Wir schlagen Ihnen einen einfachen Deal vor: Sie bekommen die DVD , wir haben zwei Kopien, und Sie lassen uns in Ruhe. Okay? Wenn Sie einverstanden sind, rufen Sie uns an, lassen es drei Mal klingeln, legen auf, und lassen es dann vier Mal klingeln. Wir werden die DVD s dann sofort in den Briefkasten der Detektei in der Zornstraße stecken.« Er räusperte sich. Twiggy nahm die Wanze. »Wenn Sie Einwände haben sollten, schicken Sie mir eine Mail.« Er nannte seine E-Mail-Adresse. »Wenn Sie mailen wollen, dann kündigen Sie das an, indem Sie nach zwei Mal klingeln auflegen«, fügte er noch hastig hinzu.
    Dann legte er die Wanze auf den Tisch, ging zum Kühlschrank, entnahm zwei Flaschen Bier, öffnete sie und stellte eine vor Matti ab, die andere setzte er an seine Lippen. Keiner sagte einen Ton.
    Matti überlegte, ob sie ausziehen müssten, denn er konnte nicht in einer Wohnung leben, die bespitzelt wurde. Und die anderen auch nicht.
    Er erschrak, als das Telefon im Flur klingelte. Ein Mal, zwei Mal und dann drei Mal. Eine Pause von vielleicht einer halben Minute, dann klingelte es wieder, vier Mal.
    »Gut«, sagte Matti. »Dann fahren wir hin und stecken die DVD s in den Briefkasten.« Er trank einen Schluck. »Und wir vergessen, dass es diese DVD jemals gab, zumal wir sowieso nicht verstehen, was darauf ist. Wir möchten unsere Ruhe haben, damit Sie das wissen. Wir packen Ihnen auch die Wanzen in eine Tüte, dann haben Sie sie zurück, und wir werden nicht mehr abgehört. Das ist eine faire Lösung.« Sein Gesicht zeigte keinerlei Regung bei der Lüge. Vielleicht hatten die auch Kameras versteckt.
    »Puh, bin ich erleichtert«, sagte Twiggy und klang erschöpft.

7: I can’t reach you
    E ine SMS genügte, um Konny aktiv werden zu lassen. Während die WG Normalität spielte, Matti Taxi fuhr, Twiggy seinen Geschäften nachging und Dornröschen sich ihrem Redakteurinnendasein widmete, zog Konny die ganz große Nummer auf. Sie vermieden jedes Treffen mit ihm, sein Name wurde nicht genannt, und erst nachdem alles vorbei war und sie die Erschütterung und Lähmung wegen des feigen Mordes überwunden hatten, erfuhren sie, wie Konny es gemacht hatte. Sie bewunderten ihn für seine Umsicht. Konny hatte sich Zeit gelassen, die richtigen Leute anzusprechen, und mit jedem hatte er alles gründlich diskutiert. Auf den dünnen Bert hatte er dann verzichtet, weil der schon Angst zeigte, bevor es losging. Konny verlor kein Wort über die Auftraggeber, die DVD s, die sie zusammen mit den Wanzen wie verabredet in den Briefkasten geworfen hatten, was immerhin das Eingeständnis der Detektei bedeutete, in die WG eingebrochen zu haben.
    Was dann geschah, berichtete

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