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Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Titel: Das Dornröschen-Projekt - Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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für euch«, sagte Gerd. »Erinnert ihr euch an Theo?«
    »Du meinst Zocker-Theo?«, fragte Twiggy.
    Gerd nickte. »Der ist jetzt Prof an der Humboldt. Finanzwissenschaftler. Der geht für ein halbes Jahr in die USA , Princeton. Große Sache.«
    »Der mag aber keine Katzen«, sagte Twiggy. Das hatte er sich gemerkt, denn es schloss Theo von vornherein aus dem Kreis möglicher Freunde aus.
    Gerd grinste. »Seit wann habt ihr ’ne Katze? Ich weiß nichts davon.«
    »Und wo wohnt der?«
    »Chamissoplatz, hier um die Ecke.«
    »Ach, du lieber Himmel«, entfuhr es Matti. »Da, wo die Ökos wohnen, die Studienräte in Latzhosen und überhaupt nur gute Menschen mit Tausenden von kreischenden Kindern. Stimmenanteil der Grünen bei den letzten Wahlen« – Matti verzog sein Gesicht zu einer Horrorgrimasse – »so um die hundertfünfzig Prozent!«
    »Es geht mir nicht aus dem Kopf«, sagte Dornröschen, »die haben Konny umgebracht und wahrscheinlich auch Norbi. Das muss eine ganz große Sache sein.« Sie schaute Gerd an. »Kennst du einen absolut vertrauenswürdigen Dippel-Ing oder so was?«
    Gerd kratzte sich am Hals. »Ich denk mal drüber nach. So aus dem Stegreif nicht.«
    »Kann auch woanders sein«, sagte Matti. »Wäre vielleicht gar nicht schlecht. Ihr habt doch Gutachter, kennst du da keinen, der dichthält?«
    »Gutachter kenne ich, klar. Aber verbürgen könnte ich mich für keinen.« Gerd rührte in seiner leeren Tasse und trank das kleine Wasserglas in einem Zug leer. Er schaute auf die Uhr. »Oh, ich muss los. Ich schick dir eine SMS wegen der Wohnung, heute oder morgen. Kommt drauf an, wann ich Theo erwische.«
    »Hat der ’ne Satellitenglotze?«, fragte Twiggy.

8: Relay
    I n der U-Bahn fiel ihm ein, dass er lange nicht mehr Konfuzius gelesen hatte und sich am Morgen bei Ülcan melden musste. Er hatte ein blödes Gefühl, dass er ihn hängen ließ, aber Matti hatte stichhaltige Gründe. Allerdings würde er auch künftig den Schichtplan nicht immer einhalten können. Das war jetzt schon klar. Entenmann, wir kriegen dich.
    Lily trug eine enge blaue Jeans und eine weiße Seidenbluse. Sie sah umwerfend aus und empfing ihn zärtlich. Sie war überhaupt nicht beleidigt, sondern sagte nur: »Ach, so siehst du aus.«
    Doch fühlte sich Matti gedrängt, ihr etwas zu erklären.
    »Du erinnerst dich an Konny?«, fragte er, nachdem sie sich in der Küche an den gedeckten Tisch gesetzt hatten. »Wir haben ihn im Molinari kurz gesehen.« Es gab italienische Vorspeisen, auf dem Gasherd stand ein großer Topf. Lily hatte als Erstes Rotwein eingeschenkt. Die Küche war natürlich aus Marmor, Stahl und Glas, Anthrazittöne, wenig Schwarz. Der Boden bestand aus schwarz-weißen Kacheln. Den Tisch hatte sie von der Wand abgeklappt.
    Sie nickte. »Ich erinnere mich. Du isst ja gar nichts.«
    »Konny ist tot, und ich bin schuld.«
    »Was?«
    Er berichtete gerafft, was geschehen war, auch von der DVD . Natürlich war ihr Gesicht ein einziges Fragezeichen.
    »Warum fahrt ihr solchen Leuten nach? Warum hat Konny sich da herumgetrieben? Ihr müsst doch einen Grund haben, so … eine Sache aufzuziehen.«
    »Wir wollten nur herausbekommen, wie der Hausbesitzer heißt.«
    »Ich empfehle das Telefonbuch …«
    »Haben wir alles versucht. Dem Typ gehört eine Detektei, vermuten wir jedenfalls. Aber er wird im Handelsregister nicht als Geschäftsführer genannt …«
    »Dann ist er keiner.«
    »Er ist der Boss.«
    »Aha. Matti und die Detektive.«
    »Er hat das dicke Auto mit Chauffeur und die dicke Villa mit Hauspersonal. Glaubst du, der sitzt an der Pforte?«
    »Gut, gut, kann sein.« Sie überlegte, und er fand, sie war großartig, ihre Augen glänzten vor Klugheit. So sah er es. Und die schmale Falte über der Nase stand ihr so gut. Das fiel ihm erst jetzt auf, dabei hatte es die Falte früher auch schon gegeben. »Welche Gründe kann es haben, dass er sich versteckt, dieser … Entenmann?«
    »Es ist eine Firma in der Firma, die Detektei dient als Tarnung für etwas, das viel wichtiger ist. Wichtig genug, um Leute umzubringen.«
    »Firma in der Firma«, murmelte sie kauend. »Das sagt mir was.«
    Sie stand auf und schüttete Spaghetti ins Wasser. Sie schaltete die Dunstabzugshaube ein, es erklang ein freundliches Summen. Dann stellte Lily am Herd eine elektronische Uhr ein und setzte sich wieder.
    »Also Firma in der Firma, klingt nach Geheimdienst, Stasi.«
    »Ja, habe ich auch schon gedacht. Wahrscheinlich gibt es in Ostberlin

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