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Das duestere Vermaechtnis

Das duestere Vermaechtnis

Titel: Das duestere Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Polizei, ja. Nein, bisher nicht, aber beeile dich!« Sie steckte das Handy weg. »Ihr bleibt, wo ihr seid!«
    »Misses! … Da liegt ein Irrtum vor!«, wiederholte sich Peter. »Sie haben ja Recht: Es war ein Einbrecher da, aber wir haben ihn nur beobachtet und vertrieben! Er sah aus wie ein Mensch aus der Steinzeit! Hier, diese Beule hat er mir verpasst und dann ist er geflüchtet!« Zum Beweis hielt sich Peter die Haare hoch, so dass seine Stirn besser zu sehen war.
    Als Bob in die ungläubigen Augen der Frau sah, musste er fast lachen. Steinzeitmensch. Eine dümmere Ausrede hatte sie wohl schon lange nicht mehr gehört. Sie musste Peter für einen ziemlichen Idioten halten.
    »Wir sind Detektive«, übernahm Bob das Wort. »Sie brauchen keine Angst zu haben. Ich zeige Ihnen am besten unsere Visitenkarte.« Er räusperte sich. »Dazu muss ich allerdings in meine Tasche greifen.«
    »Mir wäre es lieber, wenn du das unterlassen würdest! Wer weiß, was da drin ist!«
    Gehorsam bewegten sich Peter und Bob nicht von der Stelle.
    Plötzlich hörten sie Schritte. Kleine, schnelle Schritte.
    »Charly!«
    Ein Kind rannte zu der Frau und schmiegte sich an sie. Der Junge, der sich bisher versteckt gehalten hatte, war vielleicht gerade mal vier Jahre alt. »Ich habe ihn gesehen, Mom«, rief Charly. »Den Fellmenschen!«

219
    Wenige Minuten später hörten die Detektive, wie ein Wagen mit quietschenden Reifen von der Hauptstraße abbog und den unbefestigten Weg entlangbrauste. Die Steine knirschten unter den Rädern. Als das Auto auf den Parkplatz schoss, bremste der Fahrer so scharf, dass Staub aufwirbelte. Ein gut zwanzigjähriger stattlich gebauter Typ sprang aus dem Buick. Seine blonden Haare hingen ihm wirr ins Gesicht. In der Hand schwenkte er drohend einen Wagenheber. »Gina, keine Panik!«, rief er und kam mit kräftigen Schritten den Weg entlanggerannt. »Jetzt bin ich da! Und euch werde ich es zeigen, ihr Diebe!«
    »Warte, Ralph!« Die Frau trat eine Schritt auf ihn zu und hob beruhigend die Hände. »Vielleicht habe ich mich auch getäuscht. Soll die Polizei es klären!«
    Ralph warf Peter und Bob einen finsteren Blick zu.
    »Getäuscht?«
    »Wir sind unschuldig«, erklärte Bob ruhig. »Wir haben den Einbrecher überrascht. Und der sah ganz anders aus als wir!«
    »Es war so … eine Art Steinzeitmensch!«, rief Peter dazwischen.
    »Außerdem hätten wir uns inzwischen zehn Mal verdrücken können und wir haben es nicht getan«, ergänzte Bob.
    »Das stimmt«, sagte Gina und drückte Charly an sich.
    Ralph schien das als Begründung nicht auszureichen. »Die Polizei wird gleich da sein. Dann werden wir ja sehen. Ihr bewegt euch nicht von der Stelle!«
    Es dauerte wirklich nicht lange, bis der Polizeiwagen vorfuhr. Ihm entstiegen zwei Männer der Polizeistation von Rocky Beach, die genau am Fuße des Canyons lag, in dessen Wäldern die Theatergruppe ihr Gelände hatte. Der Kräftigere von beiden stellte sich als Officer Franks vor, dann deutete er auf seinen Kollegen: »Officer Harding! Der Sheriff vor Ort ist unterwegs, deswegen sind wir gekommen. Und wie mir scheint, gerade zur rechten Zeit!« Zufrieden warf er einen Blick auf Peter und Bob. »Alte Bekannte! Wo ist denn der Dritte von eurer Truppe? Der Dicke?«
    »Also doch!« Ralphs Mund verzog sich zu einem ironischen Lächeln und er zwinkerte Gina zu. »Fast hätten wir denen ihre Geschichte geglaubt«, sagte er zu dem Polizisten. »Sie haben behauptet, sie seien Detektive und hätten mit der Sache nichts zu tun. Ein Mann in …« – er hüstelte – »… äh, Steinzeitkleidung hätte die Tat begangen! Ich hatte gleich meine Zweifel!«
    »Sir, ich fürchte, die Jungs sagen die Wahrheit«, sagte Officer Franks. »Ich kenne sie nur zu gut. Sie tauchen zwar regelmäßig im falschen Moment auf, sind aber meistens im Recht.« Seine Miene verriet, dass er aus leidvoller Erfahrung sprach. »Was hattet ihr denn hier zu suchen?«
    »Wir wollten einfach nur bei der Theatergruppe nach einem Praktikum fragen«, antwortete Bob.
    Der Polizist schien kurz zu überlegen, ob er das glauben sollte. Dann deutete er auf die Hütte. »Wurde dort eingebrochen?«
    Ralph nickte. »Da wohne ich! Mein Name ist Ralph Fleischer. Ich leite die Theatergruppe. Wir nennen uns REALITY 5. Außerdem bin ich Schauspieler hier. Wenn Sie sich zu den Theaterkennern zählen, haben Sie mich bestimmt schon einmal erlebt: In der Regel übernehme ich die Hauptrollen!«
    Der Officer musterte ihn kurz

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