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Das duestere Vermaechtnis

Das duestere Vermaechtnis

Titel: Das duestere Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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das Tor geöffnet. Man hörte deutlich, dass die Türangeln dringend wieder Öl benötigte.
    »Oh nein«, durchfuhr es Bob. »Onkel Titus! Ausgerechnet jetzt!«
    Die Taschenlampe im Campingwagen war sofort erloschen. Der Motor des Lastwagens heulte auf und Sekunden später stand Bob voll im Licht der Scheinwerfer. Für einen Augenblick war er wie erstarrt. Die Tür der Zentrale flog auf und ein dunkler Schatten kam auf Bob zugerannt. Geistesgegenwärtig drückte Bob auf den Auslöser der Kamera. Es blitzte auf. Kurz bevor er Bob erreichte, schlug der Mann einen Haken und rannte an dem langsam einfahrenden Lastwagen vorbei ins Freie.
    Onkel Titus bremste scharf und kurbelte das Fenster herunter. »Was ist denn hier los, Bob?«
    »Pleite! Megapleite!«
    Ein Motor heulte auf. Bob rannte auf die Straße. Er sah gerade noch die Bremslichter des Toyotas, der um die nächste Ecke bog.
     
    Immerhin hatten sie das Foto. Als sich die drei ??? wieder etwas beruhigt hatten, zogen sie sich in die Dunkelkammer der Zentrale zurück. Bob bastelte lange herum, bis er endlich etwas halbwegs Brauchbares vorzuweisen hatte.
    Zusammen beugten sich die Detektive über den Fotoabzug. »Besser war es nicht hinzubekommen«, sagte Bob. »Ich habe alles probiert. Und, was meint ihr?«
    »Leichenblasses unscharfes Mondgesicht über grauschwarzem Schatten«, sagte Justus enttäuscht. »Das könnte jeder dritte Kalifornier sein.«
    »Erinnert mich ein wenig an den Mann aus dem Supermarkt«, sagte Peter. »Den an der Kasse.«
    »Das scheint mir auch so«, pflichtete Bob bei. »Aber ein Beweis dafür ist dieses Bild leider nicht.«
    Justus wendete sich ernüchtert ab. »Das Manuskript des Theaterstücks hat der Einbrecher übrigens mitgehen lassen«, sagte er.
    »Du hast es doch nicht etwa in der Zentrale liegen lassen?«
    »Nur eine weitere Kopie, Bob«, beschwichtigte Justus. »Das Original liegt längst unter meinem Bett! Aber ich hielt es für angebracht, den Dieb zu beruhigen. Wir wollen doch nicht die Aufführung des Theaterstücks gefährden.«
    Auf den Gesichtern von Bob und Peter erschienen mehrere Fragezeichen.
    »Der Mann wird bei der Lektüre feststellen, dass die Stelle, die ihn bedrohen könnte, nicht mehr in diesem Manuskript steht. Aber vielleicht sollte ich noch auf eine andere Weise auf Nummer sicher gehen.« Trotz der späten Stunde rief Justus bei Gina an und bat sie um eine neue Pressemitteilung. Das ganze Hin und Her wurde Gina zwar allmählich zu bunt, aber schließlich willigte sie ein zweites Mal ein, Justus’ Vorschlag umzusetzen.
     
    Mit Erfolg: Am anderen Mittag brachte das Lokalradio die Meldung, dass doch noch eine Kopie des Theaterstücks aufgetaucht sei. Der Premiere stünde nichts mehr im Wege. Dies, obwohl eine entscheidende Seite des Manuskriptes fehle. »Der Aussage des Stückes tut das keinen Abbruch«, wurde ein Originalton von Robbie, dem Regisseur, eingespielt. »Am kommenden Samstag werden Sie das letzte und sehr spannende Werk Carraras live von REALITY 5 erleben können! Aber Beeilung! Es gibt nicht mehr viele Karten, auch nicht für die Vorstellungen danach!«
    Zufrieden stellte Justus den Ton leiser.
     
    In den folgenden Tagen gingen die Proben für das Theaterstück emsig weiter. Der Zeitplan war eng gesteckt und er forderte von den Schauspielern eine eiserne Disziplin. Doch wie Justus vorausgesagt hatte, wurde die Theatergruppe durch keinen neuen Zwischenfall gestört.
    Bob und Peter hatten sich wieder auf das Theatergelände verzogen, während Justus einige abschließende Recherchen in Angriff nahm. Phil ›Fly‹ Thompson wollte er noch besuchen. Außerdem war da die Autonummer des silbernen Toyotas. Und Kommissar Reynolds, der immer noch nicht von seinem Segeltörn zurück war. Aber bis zum Tag der Premiere pokerte Justus. »Kümmert euch endlich um euer Praktikum!«, riet er Peter und Bob, als sie ihn zwischendurch abends besuchten. »Nach unserem Fehlschlag mit der Aktion auf dem Schrottplatz treten wir als Detektive erst wieder bei der Premiere auf den Plan! Ich glaube, wir haben noch eine Chance!«

Premiere
    Am Nachmittag vor der Uraufführung herrschte unter den Schauspielern eine spürbare Nervosität. Die Generalprobe am Morgen war tüchtig in die Hose gegangen. Unter anderem hatte Dennis vergessen, seine Nachbildung der Krone von Saba in die auf der Bühne dekorierte Gipssäule zu legen. Dadurch hatte Dizzy, die den amerikanischen Kunstsammler entlarven sollte, in der entscheidenden Szene

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