Das duestere Vermaechtnis
kam es gepresst aus dem Gerät.
Verärgert unterbracht Peter die Verbindung und ließ das Funkgerät zurück in die Jacke gleiten. Bob und Justus hatten also mal wieder alles beredet. Warum musste er eigentlich immer der Letzte sein, mit dem man was besprach?
Wieder fuhr ein Auto vorbei. Peter stutzte. Das war derselbe silberne Toyota von eben. Und dieses Mal bremste der Wagen leicht ab, als er das Einfahrtstor passierte …
Peter wagte einen Schritt nach draußen, um die Fahrt des Autos weiter verfolgen zu können. Zu spät beachtete er das tapsende Geräusch hinter sich. Fast im selben Moment spürte er einen dumpfen Aufprall auf seinen Hinterkopf. Ihm wurde schwarz vor Augen und er kippte seitlich über. Jemand fing ihn noch ab.
Justus legte das Funkgerät zur Seite. Ihm passte es nicht, wenn sich Bob und Peter nicht an die Abmachungen hielten.
Andererseits: Was sollte schon passieren? Peter war vielleicht nicht ganz so achtsam wie Bob, aber so schwierig war der Auftrag ja nun auch wieder nicht. Immer noch leicht verdrossen starrte Justus auf den Hof. Das Einzige, was sich bewegte, war eine leere Plastiktüte, die der Wind träge immer wieder ein Stück über den Boden trieb.
»Justus!«
Oh nein! Tante Mathilda!
»JUSTUS! Ich brauche deine Hilfe! Schnell! Alarmstufe10!«
»Ich komme ja schon, Tante!« Justus warf einen flüchtigen Blick durch das Fenster, dann polterte er die Treppe hinunter, so schnell es mit seinem Gipsbein möglich war, denn er wollte möglichst bald wieder zurück sein.
»Was ist das Problem, Tante?«, rief er schon vom Flur aus.
»Die Fernbedienung streikt schon wieder! Und gleich gibt’s meine Lieblingsshow! Du bist doch immer so geschickt mit technischen Gegenständen …«
Er war kaum fünf Minuten in der Freiluftwerkstatt, da begann sich Bob zu langweilen. Das konnte noch Stunden dauern. Wenn überhaupt jemand kam. Er schnappte sich sein Funkgerät und versuchte Peter zu erreichen. Er meldete sich nicht. Merkwürdig. Während Bob weiter die Ruftaste drückte, überlegte er, ob Peter vielleicht etwas passiert war und er nicht lieber nach dem Rechten sehen sollte. Vielleicht wusste ja auch Justus Rat. Bob wählte seine Frequenz. Auch hier keine Antwort. Bob wurde nervös. Er probierte es noch ein paar Mal, hier wie dort, dann klemmte er entschlossen das Walkie-Talkie zwischen Gürtel und Hose. Sein Einsatz war gefragt. Hinter ihm, im Bretterzaun, lag das Grüne Tor, eine der Geheimtüren, durch die die drei ??? unbemerkt auf das Grundstück oder umgekehrt nach draußen gelangen konnten. Vorsichtig schob Bob die beiden eigens dafür präparierten Bretter zur Seite und lugte durch den entstandenen Spalt. Im Schein der gelblichen Straßenlampe lag die Straße verlassen da. Wieselgleich schlüpfte Bob hinaus. Ein paar Meter die Straße hinunter parkte ein silberner Toyota. Bob kannte sämtliche Autos aus der Nachbarschaft. Ein silberner Toyota war nicht darunter. Da der Wagen im Schatten stand, konnte man nicht erkennen, ob er verlassen war. Peter war auf alle Fälle erst einmal wichtiger. Bob wandte sich zur anderen Seite, überquerte die Straße und lief auf das Gebäude zu, in dem sich der Zweite Detektiv postiert hatte.
Bereits wenige Meter vor seinem Ziel hörte Bob ein lautes Stöhnen. Bob sprintete in den Hausflur. »Peter!«
»Oh, Bob!« Erneut ein Stöhnen. Peter kauerte am Boden und hielt sich den Kopf. »… habt ihr den Kerl?«
»Welchen Kerl?«
»Na, der mir eins übergebraten hat! Vielleicht war’s auch ‘ne Frau. Aber wenn, dann keine sehr zartfühlende!«
»Wir hätten die Jobs nicht tauschen sollen, Peter!«
» Hätte ist genau das, was ich jetzt nicht brauche!«
Bob half Peter auf die Beine. »Dann ist der Einbrecher hier?«
Die beiden Detektive liefen – so schnell der angeschlagene Bob konnte – zum Eingangstor und zogen es ein Stück weit auf. Bob sah es auf den ersten Blick: Im Campingwagen huschte der Lichtstrahl einer Taschenlampe hin und her. Der Besuch war längst da. Entschlossen zückte Bob seine Kamera. »Peter, kannst du dich an den Wagen schleichen und einfach die Tür aufreißen? Wenn der Kerl flüchtet …«
»Willst du, dass ich noch eine abbekomme?«
»Ich fürchte, jetzt bin ich dran!«, sagte Bob. Er stellte sich in Positur.
Mit bedenklich schwankenden Schritten lief Peter los. Genau in dem Moment, als er die Zentrale erreicht hatte, bremste auf der Straße ein Lastwagen. Die Tür ging, Schritte waren zu hören. Dann wurde
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