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Das duestere Vermaechtnis

Das duestere Vermaechtnis

Titel: Das duestere Vermaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Justus«, kam es dann aus den Lautsprechern, die über einen alten Röhrenverstärker an das Telefon angeschlossen waren, damit immer alle Detektive mithören konnten. »Dies ist ein Spanisch, wie man es vielleicht vor ein paar hundert Jahren gesprochen haben mag. Aber es ist kein Problem, es sinngemäß zu übersetzen. Der Text bedeutet so viel wie – Hier sind zwei Blumensträuße. Welche Blumen sind, aus der Ferne gesehen, die echten und welche sind die falschen? Hilft euch das?«
    »Durchaus!«, sagte Justus. Er bedankte sich und unterbrach das Gespräch.
    »Es ist also ein Rätsel«, sagte Peter erstaunt.
    »Und ein passender Spruch für ein Theater, bei dem es ja immer um das Spiel mit dem Falschen und Echten, um Illusion und Realität geht«, sagte Bob.
    »Unsere Literaturlehrerin wäre begeistert von dir«, kommentierte Peter grinsend. »Nur schade, dass dir im Unterricht so ein Satz nie einfällt …«
    Justus hatte sich in den Sessel zurückgelehnt und zupfte an seiner Unterlippe. In Gedanken war er ganz woanders. »Habt ihr nicht gesagt, Thompson war ein Kopist?«, fragte er vieldeutig.
     
    Was Justus mit seinem Hinweis gemeint hatte, ließ er jedoch im Dunklen. Die drei ??? verplauderten sich über andere Themen und als Tante Mathilda sie gegen Abend zu einer Runde selbst gemachter Hamburger einlud, nahmen die drei ??? das Angebot dankbar an.
    Nachdem er die ersten Bissen schweigend verspeist hatte, fiel Justus siedend heiß ein, dass er noch etwas Wichtiges vergessen hatte. Hoffentlich war es nicht schon zu spät. Scheinbar beiläufig ergriff er das Wort. »Tante Mathilda, es könnte übrigens passieren, dass sich jemand telefonisch nach mir erkundigt. Bitte teile mit, ich sei für die Nacht zu einer Untersuchung ins Krankenhaus gefahren.« Justus räusperte sich. »Ich weiß, es entspricht nicht ganz der Wahrheit. Es handelt sich dabei um … eine Art Experiment …«
    Spätestens bei dem letzten Wort blickte Tante Mathilda erschrocken von ihrem Hamburger auf. Sämtliche Warnlampen in ihr leuchteten auf. »Justus! In was für einer Sache steckst du da wieder drin? Ist es wieder so eine gefährliche Kriminalgeschichte?«
    Peter schluckte und schielte Justus an, um nicht von dem erwarteten vorwurfsvollen Blick der Tante getroffen zu werden. Doch bevor Justus auch nur etwas antworten konnte, sprach Tante Mathilda weiter und ihr Ton wurde überraschend sanft: »Ich verstehe schon, mein Junge, du möchtest dich aus diesem ganzen Unsinn heraushalten. Das ist sehr vernünftig von dir! Du musst ein wenig auf dich aufpassen. Jetzt, wo du das Gipsbein hast! Es ist ganz recht, dass du mal etwas Abstand von diesen Detektivabenteuern nimmst. Es ist ja nicht auszudenken, was alles passieren könnte. Da sollte eine kleine Notlüge erlaubt sein. Ja, ich werde sagen, dass du nicht da bist! Justus, ich werde dich nicht im Stich lassen! Versprochen!« Entschlossen strich sich Tante Mathilda eine Haarsträhne aus der Stirn.
    »Danke«, sagte Justus verwundert darüber, wie glatt dieser Punkt gelaufen war. Andererseits hatte er plötzlich ein schlechtes Gewissen. Denn schließlich verhielt es sich genau umgekehrt. Doch über die wahren Hintergründe seiner Bitte wollte er seine Tante lieber nicht aufklären. »Wenn überhaupt jemand anruft«, ergänzte Justus, um die Situation abzumildern. »Und sage auch Onkel Titus Bescheid.«
    »Der ist heute nach Santa Barbara gefahren«, antwortete Mathilda. »Und es wird dauern, bis er zurück ist.«
     
    Ein paar Minuten danach klingelte tatsächlich das Telefon. Aus Gewohnheit wollte sich Justus schon vom Stuhl quälen, besann sich aber rechtzeitig eines Besseren. Zudem war Tante Mathilda sowieso schneller. Bereits beim vierten Rufton nahm sie den Hörer von der Gabel.
    »Justus?«, hörten die drei ??? Tante Mathilda in einem Ton fragen, als ob es die größte Überraschung überhaupt wäre, ihn hier anzurufen. »Justus? Nein, der ist nicht zu sprechen. Er ist zu Freunden gefahren … Nein, die Nummer habe ich leider nicht. Worum geht es denn, wenn ich fragen darf? … Wollen Sie mir wenigstens Ihren Namen sagen? … Mister … Smith, aha. Nun gut. Vielleicht haben Sie morgen Nachmittag mehr Glück!« Sie verabschiedete sich kurz und hängte ein.
    »Nun will ich aber doch mehr wissen«, sagte Tante Mathilda, als sie sich wieder gesetzt hatte. »Das war ja ein merkwürdiger Anrufer!«
    Justus, der sich während des Gesprächs neugierig zur Seite gedreht hatte, schob sein Gipsbein

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