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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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nie eine Antwort bekommen werde, darauf weiß vielleicht nicht einmal Gott die Antwort.
    Er sah Krols Gestalt vor sich, aber sie war immer undeutlicher geworden, wie in Auflösung begriffen, und sie war immer noch genauso undeutlich, als würde die verschärfte Erinnerung nicht helfen. Nie helfen wird, dachte er, hob den Telefonhörer ab und rief bei der Spurensicherung an. Torsten Öberg meldete sich nach dem dritten Signal.
    »Erik! Wie geht es dir?«
    »Oh, man kann sagen, mir geht es, wie ich es verdient habe.«
    »Sag das nicht.«
    »Mir geht es gut.«
    »Okay. Schön.«
    »Hast du schon etwas aus Krols Haus geprüft?«
    »Das Übliche, du weißt, reine Routine. Jetzt ist es ja nicht mehr so eilig.«
    »Ich weiß nicht, Torsten.«
    »Ach?«
    »Ich denke an Krols Messer.«
    »Lustig, dass du es erwähnst, wir untersuchen es gerade im Labor, sind aber noch nicht fertig. Es kann sich sehr wohl um die Mordwaffe handeln.«
    »Laut Krols Aussage ist es die Mordwaffe«, sagte Winter.
    »Ja.«
    »Das glaube ich auch«, sagte Winter, »aber deswegen rufe ich nicht an.«
    Er wollte es selber sehen. Ein Streifenwagen würde ihn vor dem Haus abholen. Auf den blauen Panzern der Straßenbahnen am Vasaplatsen blitzten Sonnenreflexe. Er fischte die Sonnenbrille mit der Linken aus der Innentasche seines Mantels. Das Licht wurde gedämpft, glich der Dämmerung am Mittelmeer. Bald würde er dort sein, Mama unter die Erde bringen. Er dachte an seine eigenen Kinder, hatte in gewissen Phasen der Ermittlung versucht, nicht an sie zu denken; es war ihm nicht gelungen, und er hatte fast jeden Abend angerufen, ausgenommen die wenigen Abende, an denen er zu betrunken gewesen war. Während der Fahrt durch die Stadt dachte er immer noch an die Kinder. Hier würde bald richtig der Frühling ausbrechen, das andere Licht. Wenn er den Menschen dort draußen näher wäre, könnte er es in ihren Gesichtern ablesen.
    Torsten kam ihm im Dezernat der Spurensicherung entgegen.
    Das Messer lag auf einem Tisch im Labor, ein seltsames Ding: roh, schön, brutal, unwirklich wirklich, wie etwas, das in eine andere Welt gehörte.
    »Es kann etwas geben«, sagte Öberg. »Jedenfalls gibt es Spuren. Wie … Tropfen.« Er zeigte mit dem Zeigefinger hin. »Hier und hier. Hier, an der Klinge, und da oben. Und einige am Griff.«
    »Kann alter Dreck sein«, sagte Winter.
    »Du hast doch angerufen«, sagte Öberg.
    »Ich spiele nur den Advocatus Diaboli.«
    »Die Spuren sind wert, untersucht zu werden«, sagte Öberg.
    »Gut.«
    Öberg schaute wieder auf das Messer, als sähe er es zum ersten Mal.
    »Gleicht eher einem Schwert als einem Messer«, sagte Winter und wandte sich zu Öberg um. »Es kann sich ja um Schweiß handeln. Die Spur.«
    »Schweiß enthält keine DNA «, sagte Öberg.
    »Das weiß ich, Torsten.«
    Öberg betrachtete weiter das Messer. Er zeigte wieder auf eine Stelle.
    »Der Untergrund ist ziemlich schmutzig. Darauf setzt sich leichter ein Ring ab, so wie hier.«
    »Ich kann nichts erkennen«, sagte Winter. »Was ist das?«
    Öberg antwortete nicht.
    »Du hast vorhin von Tropfen gesprochen, Torsten.«
    Öberg nickte schweigend.
    »Was kann es denn sein, wenn es kein Schweiß ist?«, fragte Winter.
    Und dann fiel ihm selber ein, was es sein könnte. DNA war in den Schleimhäuten des Körpers zu finden, nicht in Flüssigkeit. Speichel war DNA -Träger, der sich in den Mundschleimhäuten befand.
    In den Augen gibt es auch Schleimhäute, dachte er. Tränenflüssigkeit enthält DNA .
    Torsten schaute ihn an. Er sah, dass Torsten dasselbe dachte.
    »Tränen«, sagte Öberg.
    Winter nickte.
    »Der Gedanke ist mir gerade gekommen«, sagte Öberg.
    »Mir auch.«
    »Der Tränenkanal«, sagte Öberg.
    »Tränentropfen«, sagte Winter. In seiner Welt konnten es Tränen sein, in der Welt, die auch Torstens Welt war. »Wessen Tränen? Wann erfahren wir das? Wir müssen es bald wissen. Sorg dafür, dass sie uns im Kriminaltechnischen Labor vorziehen, Torsten.«
    »Ich werde mit Ronny reden. Vielleicht schaffen sie es innerhalb von zwei Tagen.«
    »Gut.«
    »Aber ich kann es dir nicht hundertprozentig versprechen, Erik.«
    »Achtundneunzig Prozent reichen mir auch.«
    »Wir werden nie behaupten können, dass es Tränen sind«, sagte Öberg. »Wir werden allenfalls Spuren finden, aber nicht feststellen, aus welchen Schleimhäuten sie stammen.«
    Doch Winter wusste, dass sie aus den Augen kamen, die Augen waren der Spiegel der Seele und der ganze verdammte

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