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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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habe einige Zeitungen weggenommen, damit Sie nicht ausrechnen konnten … wann es war. Wann es passiert ist.«
    Winter nickte. Er spürte die Stöße im Kopf, tst-tst-tst-tst, die erhöhte Spannung, er hoffte, dass Krol es nicht sah.
    »Das klang wohl etwas verrückt«, sagte Krol.
    »Warum mussten Sie sich ein Alibi beschaffen?«, fragte Winter.
    »Was?«
    »Sie haben meine Frage gehört«, sagte Winter.
    Krol antwortete nicht.
    »Ging es um jemand anderen? Ein Alibi für eine andere Person?«
    Krol antwortete nicht.
    »Wen decken Sie?«, fragte Winter.
    »Ich habe versucht … mich selbst zu schützen«, sagte Krol.
    »Vor wem? Ihrer Frau?«
    »Sie hat mich gesehen«, sagte Krol.
    »Nein«, sagte Winter.
    »Nein? Was nein?«
    »Nicht Sie hat Ihre Frau gesehen«, sagte Winter.
    »Ich kann … jetzt nicht mehr«, sagte Krol. »Der Arzt …«
    »Zwei tote Kinder!«, unterbrach ihn Winter mit lauter Stimme. »Zwei getötete Kinder!«
    Krol sah aus, als höre er nicht mehr zu. Er schloss die Augen. Er sah Winter an.
    »Sie haben eine schwere Schuld auf sich geladen«, sagte Winter etwas leiser.
    »Es war …« Krol verstummte.
    Winter stand auf, trat näher, beugte sich über Krol. Winter spürte den Schmerz in seinem Arm bis hinauf in die Schulter, den Hals, Kopf, Gehirn. Krols Blick war jetzt auf ihn gerichtet. Dieser Blick sagte ihm, dass Krol angekommen war, eingeholt von dem Entsetzen, vor dem er sich bis zuletzt geschützt hatte.
    »Ich höre, Krol. Sagen Sie, was Sie sagen wollten. Ich verspreche Ihnen, danach gehe ich sofort.«
    »Es war sowieso schon zu spät«, sagte Krol. »Aber Greta konnte ich retten.«
    Winter saß in seinem Wohnzimmer und hörte A Love Supreme . Die Balkontüren standen offen zur Abenddämmerung, es roch nach etwas, das er kaum wiedererkannte, schwedischer Vorfrühling. Es war lange her, seit er ihn zuletzt gerochen hatte.
    Die Musik war leise, mehr ein Flüstern. Er hatte eben mit Angela geflüstert, ihr gesagt, dass er sie liebe. Er hatte mit seinen Kindern geflüstert, ihnen gesagt, dass er sie liebe. Er hatte Angela gesagt, dass die Schmerzen nicht mehr so stark seien. Du trinkst doch hoffentlich keinen Whisky, hatte sie gesagt, und er hatte nein geantwortet, und das war die Wahrheit.
    Er hatte nicht gesagt, was er jetzt vorhatte.
    Die Nachricht vom Kriminaltechnischen Labor wollte er nicht abwarten. Er hatte keine Zeit zu warten. Dann könnte es zu spät sein. Zu spät für was? Zu spät, um es zu wissen, dachte er. Zu spät, um zu erfahren, warum. Es war zu spät, um es zu verstehen, dafür war es schon lange zu spät.
    Ein Alibi, das Mars freigesprochen hätte, hatte sich nicht gefunden, genauso wenig wie sie ihn eines Verbrechens hatten überführen können.
    Er könnte es gewesen sein, dachte Winter, als er den Mantel anzog. Er begann sich daran zu gewöhnen, alles nur mit einer Hand machen, man konnte sich an fast alles gewöhnen.
    Sich an fast alle Erklärungen gewöhnen, dachte er. Manche will man nicht hören, braucht sie nicht. Ich will es nur wissen. Diesmal will ich nicht wissen, warum.
    Bertil fuhr, Winter fand es schön, nicht allein zu sein. Sie bogen von der Torgny Segerstedtsgatan ab, folgten weiter der Krokebacksgatan und bogen nach links in die Fullriggaregatan ein.
    Bertil parkte vor Lotta Winters Haus. Einige Fenster waren erleuchtet. Jetzt war es Abend, der Himmel war mehr blau als schwarz. Vielleicht gab es dort oben Sterne zu sehen.
    »Willst du erst auf einen Sprung zu Lotta?«, fragte Ringmar.
    »Später«, sagte Winter. »Hinterher.«
    Sie stiegen aus und gingen zu dem Haus, in dem Mars’ Schwester mit ihrer Familie lebte.
    Winter klingelte an der Haustür.
    Ein Mann öffnete, ihn hatte Winter noch nie getroffen, noch nie gesehen.
    Winter und Ringmar stellten sich vor und wiesen sich aus.
    Der Mann stellte sich ebenfalls vor, Ehemann der Schwester, Per Lagerberg. Er teilte ihnen mit, dass Jovan nicht zu Hause sei.
    »Wie lange ist er schon weg?«
    »Einige Stunden. Seit es anfing zu dämmern. Er müsste eigentlich schon zu Hause sein.«
    »War er allein?«
    »Äh … wie meinen Sie das?«
    »Hat er das Kind mitgenommen? Greta?«
    »Nein. Sie ist hier. Sie schläft.«
    »Ist er gefahren?«
    »Nein, er ist zu Fuß unterwegs. Die Autos sind hier. Ich war noch nicht zu Hause. Und meine Frau ist inzwischen ins Kino gegangen. Ich weiß nicht, ob er ihr gesagt hat, wohin er wollte. Ist das wichtig?«
    »Rufen Sie sie an«, sagte Winter.
    »Sie ist im

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