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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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Kino.«
    »Aber sie hat doch wohl das Handy eingeschaltet? Für den Notfall?«
    »Ja. Okay, ich rufe sie an.«
    Sie hörten ihn in der Küche sprechen, in die er zum Telefonieren gegangen war. Es war ein helles Haus, stärker beleuchtet als nötig, überall brannte Licht, ganz gleich, was es kostete.
    »Willst du mit ihr reden?«, fragte Ringmar.
    »Wir werden sehen«, sagte Winter.
    »Er hat ihr erzählt, dass er einen Spaziergang machen will«, sagte Lagerberg, als er zurückkam. »Er hat ganz normal gewirkt. Ich habe sie tatsächlich gefragt. Ja … Sie wissen.«
    »Wissen was?«, fragte Ringmar.
    »Nach allem, was passiert ist, meine ich.«
    »Hat er ein Zimmer im Haus?«, fragte Winter. »Ein eigenes Zimmer?«
    »Ja, natürlich, neben dem Kind.«
    »Sie schlafen nicht im selben Zimmer?«
    »Nein … das wollte er nicht. Und wir haben genügend Platz.«
    »Würden Sie uns das Zimmer bitte zeigen?«
    »Ja … selbstverständlich.«
    Sie stiegen die Treppe hinauf. Das gefiel Winter nicht. Er wollte nie mehr Treppen hinaufsteigen.
    Die Tür zu einem Zimmer, an dem sie oben vorbeikamen, stand offen. Er blieb stehen, nahm die Konturen des kleinen Körpers in dem zu großen Bett wahr. Hier ist Greta zu Hause, dachte er mit unmittelbarer Gewissheit, das ist ihr Zuhause, wird es immer bleiben.
    Auch die Tür zu Mars’ Zimmer stand offen.
    Sie traten ein. Lagerberg schaltete eine Stehlampe an, die neben einem langen schmalen Sofatisch stand. Über dem Bett brannte schon Licht, eine Bettlampe über dem Nachttisch. Dort lag ein Kuvert, A 5 , weiß, leuchtend.
    »Was ist das da?«, fragte Winter.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Lagerberg. »Das habe ich noch nie gesehen. Aber ich bin auch schon lange nicht mehr in diesem Zimmer gewesen.«
    Winter trat an das Bett. Das Kuvert war sauber und weiß und nicht beschriftet. Eine entsetzliche Sekunde lang hatte er geglaubt, sein Name würde dort stehen, eine Botschaft an ihn, die eventuellen Erklärungen an ihn persönlich gerichtet.
    Das Kuvert war nicht zugeklebt. Er schüttelte drei Blätter heraus, mit der Hand beschrieben, große Buchstaben. Winter überflog sie und las nur hier und da einige Worte, wie die Fragmente einer Erzählung: »Seine Kleidung war dort«, »ich bin die ganze Nacht gefahren«, »konnte es nicht glauben«, »konnte nicht aufhören!«, »Krol gab mir nicht …«, »versuchte mich selbst aufzuhalten«, »meine Familie!«, »ich weiß nicht ich weiß nicht ich weiß nicht ich weiß nicht«.
    Mehr brauchte er nicht zu lesen. Jetzt wusste er es. Der DNA -Bescheid mochte posthum kommen. Er wusste auch das. Jovan Mars war es nicht gelungen, seine Familie vor sich selbst zu schützen.
    Er schaute auf.
    »Was ist es?«, fragte Ringmar. »Ein Geständnis?«
    »Ja.«
    »Auch der Mord an Robin?«
    »Vermutlich. So weit habe ich nicht gelesen. Krol oder Mars. Robin war beiden gefährlich. Er hat sie wahrscheinlich beide gesehen. Im Haus. Plötzlich wurde es ernst. Er brauchte unsere Hilfe.«
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Ringmar.
    »Wir fahren zum Bootshafen«, sagte Winter.
    Sie fanden Jovan Mars im Bootsschuppen. Er hatte schon eine Weile gehangen. Die Tür war geschlossen, aber nicht abgesperrt. Im Schloss steckte ein Schlüssel. Mars hatte also doch Zugang zu dem Schuppen gehabt. Seine gebrochenen Augen starrten auf nichts, überhaupt nichts, nada y nada y nada , dachte Winter.
    »Er wusste es«, sagte Winter. »Er wusste es schon gestern.«
    »Die Sache mit Krol?«
    »Ja. Dass ich dort war. Vielleicht war er in der Nähe. Er hat mich ankommen sehen. Er hat mich wegfahren sehen.«
    »Im Krankenwagen.«
    »Ja.«
    »Mars kriegt keinen Krankenwagen«, sagte Ringmar. »Ein Leichenwagen genügt. Es ist nicht mehr eilig.«
    »Er hat lange damit gelebt«, sagte Winter. »Schließlich konnte er nicht mehr anders und musste den letzten Schritt tun.«
    »Ich hätte das keinen Tag ausgehalten«, sagte Ringmar.
    »Du könntest so etwas ja auch nie tun, Bertil.«
    »Ich weiß nicht …«
    »Du weißt es nicht?«
    »Weißt du es?«
    Winter antwortete nicht. Es gab nichts mehr zu sagen. Über das Verhalten eines Menschen gab es alles und nichts zu sagen. Es war besser, nichts mehr zu sagen.

42
    Der Friedhof lag an der Calle Carretera A Ojen, in angemessenem Abstand von dem Geschäftsviertel La Canada.
    Die Urne war alles, was von Sivs Leib geblieben war. Mehr bleibt nicht, dachte Winter, aber alles andere ist noch da.
    Die Sonne stand genau über ihnen. Man konnte

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