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Das Dunkle Muster

Das Dunkle Muster

Titel: Das Dunkle Muster Kostenlos Bücher Online Lesen
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Echnaton wagte sich weiter vor, zog sich um die Ecke, während der See ihm bereits bis an die Knie reichte, und stellte fest, daß der Sims, auf dem sie die ganze Zeit gelaufen waren, sich unter Wasser fortsetzte. Die Fackel zeigte ihm einen glatten Felsboden, der sich in einem Winkel von etwa dreißig Grad nach oben zog, und die anderen folgten ihm, ohne daß dabei etwas schiefgegangen wäre.
    Während Echnaton sie führte, näherten sich die Ägypter dem Eingang der Höhle. Ihre Herzen klopften zum Zerspringen. Sie froren, und ihre Zähne klapperten. Einer von ihnen – Paheri – fürchtete sich dermaßen, daß er vor Nervosität Durchfall bekam.
    War dies der Eingang zur Halle der Götter? Wartete Anubis mit dem Kopf eines Schakals dort, um sie dem Großen Richter vorzuführen, der ihre guten gegen ihre schlechten Taten abwägen würde?
    In diesem Moment wurde Paheri erst bewußt, was er alles an gemeinen, grausamen und verräterischen Dingen während seines Lebens getan hatte, und er bekam plötzlich Angst und spielte mit dem Gedanken, nicht weiterzugehen. Aber die anderen setzten unbeirrt ihren Weg fort, und da die Dunkelheit ihn stark bedrückte, blieb ihm schließlich nichts anderes übrig, als mit ihnen Schritt zu halten. Immerhin ließ er zwischen den anderen und sich einen gewissen Abstand.
    Die Höhle wurde zu einem Tunnel, dessen Wände offenbar mit Werkzeugen bearbeitet worden waren. Er beschrieb eine sanfte Kurve und mündete nach mehreren hundert Metern in einem großen, kreisförmigen Raum, der von neun Lampen aus schwarzem Metall erleuchtet wurde, die auf hohen Dreibeinen standen. Die Lampen waren kugelförmig und sandten ein kaltes, beständiges Licht aus.
    In der Kammer stießen sie auf eine Reihe von Dingen, die sie in höchstes Erstaunen versetzten. Das erste, was sie fanden, war ein weiteres Skelett, das ebenso wie das andere noch bekleidet war und einen Arm ausgestreckt hielt, als habe es versucht, nach etwas zu greifen. Daneben lag ein Gral. Natürlich waren sie anfangs zu aufgeregt, um das Skelett sofort zu untersuchen, aber ich will es Dir kurz beschreiben:
    Es war das Skelett einer Frau. Außerdem zeigten einige noch nicht verrottete Haare auf dem Schädel, daß sie Negerin gewesen war.
    Und auch sie war verhungert – und was noch tragischer und ironischer war: nur wenige Meter von Eßbarem entfernt.
    Nach dem Tode ihres Partners mußte sie sich aufgemacht haben, die Möglichkeit zu erforschen, die auch den Ägyptern den Weg in die Höhle gewiesen hatte. Und dann, in unmittelbarer Nähe von allem, was sie retten konnte, hatte der Tod sie ereilt.
    Ich frage mich, wer sie war und was sie auf diese gefährliche Reise trieb. Wie viele ihrer Gruppe mögen gestorben oder umgekehrt sein, bevor sie die mächtige Grotte erreichte, durch die die Wasser des Polarsees in die Welt hinausströmen? Wie sind diese Leute an den haarigen, großnasigen Kolossen vorbeigekommen? Welches mag ihr Name gewesen sein und was sie dazu bewegt haben, so tief in das Herz der Finsternis vorzustoßen?
    Vielleicht hatte sie eine Botschaft im Innern ihres Grals hinterlassen, aber dessen Deckel war verschlossen, so daß niemand außer ihr ihn je hätte öffnen können. Aber wie dem auch sei: Es wäre ziemlich unwahrscheinlich gewesen, daß die Ägypter ihre Worte hätten entziffern können, denn immerhin fand diese Begegnung vor der Zeit statt, in der die Chancisten ihr Esperanto dem Fluß entlang verbreiteten. Und abgesehen davon gibt es auch jetzt noch mehrere Milliarden Menschen, die dieser Sprache zwar mächtig sind, sie aber nicht zu lesen vermögen.
    Die Ägypter sprachen auch für sie ein Gebet, dann begannen sie vorsichtig die größeren Objekte, die die Kammer beherbergte, einer Inspektion zu unterziehen. Es waren elf metallene Boote unterschiedlicher Größe, die auf niedrigen, V-förmigen Untersätzen standen.
    Desgleichen fanden sie Nahrungsmittel, die sie aber nicht gleich erkannten, da sie von Plastikbehältern noch nie etwas gehört hatten. Aber da einige auf den Etiketten angebrachte Zeichnungen ihnen sagten, wie man sie öffnen konnte, taten sie es schließlich und fanden Fleisch, Brot und Gemüse. Die Ägypter schlugen sich, hungrig wie sie waren, den Magen voll, und da sie von der langen Reise ziemlich erschöpft waren, legten sie sich erst einmal zum Schlafen nieder.
    Sie glaubten jetzt wirklich, daß die Götter (in Echnatons Fall natürlich nur ein Gott) ihnen zur Seite standen. Sie hatten einen Pfad

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