Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Dunkle Muster

Das Dunkle Muster

Titel: Das Dunkle Muster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
versetzte ihm mit dem Knauf der Waffe einen Schlag auf den Kopf. Der Pilot fiel zur Seite und stürzte zu Boden.
    Blitzschnell streckte Greystock die Linke aus und schaltete das Funkgerät mit dem Daumen ab. Die beiden anderen Männer hatten sich im gleichen Moment, in dem der Körper des Piloten auf den Metallboden gefallen war, herumgedreht. Sie erstarrten und schauten ungläubig auf das, was sich vor ihren Augen abspielte.
    »Keine Bewegung«, sagte Greystock. »Und jetzt legt ihr die Hände hinter den Kopf.«
    Mit rollenden Augen sagte Hardy: »Was hat das zu bedeuten, Mann?«
    »Schweig still!«
    Greystock deutete mit einer der Pistolen auf einen Schrank. »Legt eure Fallschirme an. Und versucht nicht, mich zu übertölpeln. Es wird nicht schwer sein, euch beide niederzuschießen.«
    Samhradh stotterte etwas. Sein Gesicht wechselte von Weiß zu Rot. »Du… du… du Hundesohn! Du bist ein Verräter!«
    »Nein«, erwiderte Greystock, »ich bin ein loyaler Untertan König Johns von England.« Er lächelte. »Ich habe die Zusicherung, daß man mich zum Ersten Offizier der Rex macht, wenn ich Seiner Majestät dieses Luftschiff bringe. Das gewährleistet natürlich meine Loyalität.«
    Samhradh schaute aus dem Heckfenster. Von den Triebwerksgondeln aus konnte man deutlich sehen, was sich in der Kommandokanzel abspielte.
    »Erinnert ihr euch daran, daß ich vor einer halben Stunde kurz weg war, weil ich einige Kontrollen bei den Ingenieuren durchzuführen hatte? Ich habe sie gefesselt, deswegen werden sie euch nicht zu Hilfe kommen können.«
    Die beiden Männer durchquerten den Raum, öffneten den Schrank und legten die Fallschirme an. Hardy deutete mit einer Kopfbewegung auf den bewußtlosen Piloten und fragte: »Was wird mit ihm?«
    »Ihr könnt ihm einen Schirm anlegen und ihn hinauswerfen, bevor ihr springt.«
    »Und die Ingenieure?«
    »Auch sie werden ihre Chance bekommen.«
    »Sie werden sterben, wenn man die Minerva abschießt!« rief Samhradh.
    »Pech für sie.«
    Als die beiden Männer ihre Fallschirme angelegt hatten, zogen sie Newton in die Mitte der Gondel. Während sie dies taten, wich Greystock, noch immer beide Pistolen in den Händen haltend, zurück. Schließlich betätigte er den Knopf, der die vordere Bugscheibe versenkte. Newton, der stöhnte und immer noch nicht ganz bei Bewußtsein war, wurde über die Brücke geworfen, und Samhradh zog im letzten Moment die Leine des Piloten. Einen Augenblick später sprang der Ire selbst. Hardy blieb einen Augenblick auf der Brüstung sitzen und sah sich um.
    »Wenn wir uns jemals wieder begegnen sollten, Greystock, lege ich Sie um.«
    »Nein, das werden Sie nicht tun«, sagte Greystock. »Und nun springen Sie, bevor ich mir überlege, ob ich Ihnen überhaupt eine Chance geben soll.«
    Er schaltete den Empfänger wieder ein.
    »Was zum Geier ist da oben los?« donnerte ihm die Stimme von Sam Clemens entgegen.
    »Wir haben Lose gezogen, um zu der Entscheidung zu kommen, wer von uns das Schiff verläßt«, sagte Greystock sanft. »Wir mußten das Schiff leichter machen. Es ist besser so; wir brauchen jeden Kilometer an Geschwindigkeit, den wir herausholen können.«
    »Warum zum Teufel haben Sie mir nichts davon gesagt?« fragte Clemens. »Jetzt müssen wir hier herumgurken und die Leute aus dem Wasser fischen.«
    »Ich weiß«, sagte Greystock und hielt den Atem an.
    Er warf einen Blick aus dem Bugfenster. Die Minerva war jetzt an der Mark Twain vorbei. Die Decks waren voller Leute, die neugierig zu dem Luftschiff hinaufstarrten. Das Flugzeug, ein stummelflügiger Einsitzer, befand sich auf dem Katapult, das man umgedreht hatte, damit die Maschine gegen den Wind stand. Man war immer noch dabei, den Ballon einzuholen.
    Greystock nahm vor den Kontrollen Platz. Innerhalb weniger Minuten hatte er das Schiff auf eine Höhe von neunzig Meter gebracht. Dann wendete er und hielt auf die Mark Twain zu.
    Das mächtige weiße Schiff hatte inzwischen angehalten, und seine Schaufelräder bewegten sich gerade noch soviel, um es auf Position zu halten. Am Heck beschäftigte man sich damit, ein großes Beiboot zu Wasser zu lassen, um die Fallschirmspringer, die gegen die kalten Fluten ankämpften, zu bergen.
    Beide Ufer waren voller Neugieriger, und mindestens hundert kleinere Boote segelten oder ruderten auf die drei Springer zu.
    Das Katapult wurde in eine Dampfwolke gehüllt, dann raste der Eindecker davon. Seine silberne Außenhülle und die Tragflächen leuchteten

Weitere Kostenlose Bücher