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Das dunkle Paradies

Das dunkle Paradies

Titel: Das dunkle Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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Schwachsinn. Selbst wenn sie Jesse umbringen und Jo Jo Genest aus dem Knast befreien konnten, würden sehr bald andere Bullen davon Windbekommen und anrücken, um die ganzen trotteligen Horsemen einzubuchten. Das konnte man sich doch an fünf Fingern ausrechnen. Sie musste grinsen, als sie sich vorstellte, wie ihr Vater und ihr dämlicher Bruder in den Knast gebracht wurden. Sie würde sie besuchen, wie im Film, und sich mit ihnen durch die Gitterstäbe hindurch unterhalten. Echt cool. Sie sehnte sich nach einer Zigarette. Der Schuppen war jetzt leer. Sie setzte sich auf und zündete sich eine an und inhalierte tief. Ihre Mutter würde sich wahrscheinlich in die Hose machen, dachte Michelle. Sie grinste in die Dunkelheit hinein und nahm einen weiteren Zug. Der Einzige, um den sie sich Sorgen machte, war Jesse Stone. Er war der einzige Erwachsene, den sie jemals getroffen hatte, der nicht irgendwelchen Blödsinn erzählte, wenn sie sich unterhielten. Sie fand es nicht gut, dass er umgebracht werden sollte. Sie wollte die ganze Aktion aber auch nicht verderben. Es war ja immerhin ganz schön aufregend.
    Und sie wollte gern sehen, was ihre Mutter tat, wenn ihr Vater in den Knast kam. Sie fragte sich, welche Vorträge sie ihr dann wohl noch halten würden. Sie mochte Jesse irgendwie. Sie rauchte ihre Zigarette auf und zündete sich eine neue an. Mit der glühenden, frisch angesteckten Zigarette im Mundwinkel schlich sie sich zum Fenster des Heubodens und kletterte auf der Rückseite des Schuppens eine Leiter hinunter und rannte über den Hinterhof.

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    »Ich weiß nicht genau, was Tom Carson getan hat«, sagte Jo Jo. »Vielleicht hat er herausgefunden, dass Hasty für Gino Geld gewaschen hat.«
    »Und du warst der Mittelsmann?«, fragte Jesse.
    »Ja. Ich hab die Sache klargemacht.«
    Es war spät und Jesse war müde. Er und Jo Jo standen jeder auf seiner Seite der Gittertür von Jo Jos Zelle. Jesse hatte das Tonband eingeschaltet. Im Korridor hing eine einzige nackte Glühbirne.
    »Hasty bekam soundsoviel Prozent von dem Geld, das er gewaschen hat, und ich schätze, er hat das Geld benutzt, um die Horsemen zu finanzieren.«
    »Wie hat er es gewaschen?«
    »Hat wahrscheinlich absichtlich vergessen, die Einzahlungsformulare auszufüllen. Es war schließlich seine eigene scheiß Bank. Dann hat er seine zwei Prozent abgezogen, auf das Konto der Horsemen überwiesen und den Rest per Computer auf Konten von anderen Banken. Und schon war es ganz legal im Banksystem. Gino konnte Schecks auf die neuen Konten ausstellen. Alles hübsch an der Kreditaufsichtsbehörde vorbei.«
    »Und du meinst, dass Tom Carson davon Wind bekommen hat?«
    »Würde ich mal vermuten, ja. Er wollte es nicht zulassen. Jeder konnte sich ja denken, dass es Drogengelder sind. Und ich hab gehört, wie Tom sagte, dass er das nicht durchgehen lassen kann.«
    »Und dann?«
    »Dann haben sie ihn dazu gezwungen, den Dienstzu quittieren, und in irgendeine Stadt in Wyoming geschickt. Irgend so eine verrückte Bande dort hat die Sache arrangiert. Und nachdem er erst mal eine Weile dort war, haben sie Lou hingeschickt, um ihn in die Luft zu jagen. Sie wollten, dass diese Verrückten das übernehmen, aber das hat nicht funktioniert.«
    »Warum haben sie ihn nicht gleich umgebracht?«
    »Wir haben darüber gesprochen. Alle meinten, es würde zu viel Aufsehen erregen, wenn man einen Polizeichef umbringt. Dachten, ein Ex-Polizeichef irgendwo draußen in der Pampa wäre nicht so auffällig. Ich glaube, sie dachten, die Bombe würde ihn in so winzige Stücke reißen, dass er nicht mehr identifiziert werden könnte.«
    »Die Polizei in Wyoming hat ihn identifiziert. Was war mit Tammy?«
    »Hasty hat sie gebumst. Sie wollte, dass er seine Frau verlässt und sie heiratet. Sie kennen ja Hasty. Er glaubt, er ist der erste Mann in der Stadt. Also hat er mich gebeten, sie ihm vom Hals zu schaffen.«
    »Hat er dich angestiftet, den Streifenwagen vollzusprayen und die Katze umzubringen?«
    »Nein, das war meine Idee. Ich hatte die Schnauze voll von Ihnen, weil Sie mich vor den Augen meiner Ex fertiggemacht hatten.«
    »Ich weiß. Ich wusste, dass du hinter dieser Schlampen-Sache gesteckt hast, und ich wusste auch warum.«
    »Aber Sie konnten es nicht beweisen. Ich dachte mir, es wäre echt cool, Sie auf eine Art zu erledigen, die Sie blamieren würde.«
    »Was war mit Lou

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