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Das dunkle Paradies

Das dunkle Paradies

Titel: Das dunkle Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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Burke?«
    Jo Jo grinste.
    »Hasty hat diesen bescheuerten Abschiedsbrief geschrieben. Hat’s mir nicht zugetraut.«
    »Warum hast du ihn umgebracht?«
    »Hasty hat mich beauftragt. Er meinte, Sie wären ihm zu dicht auf den Fersen. Meinte, Lou würde vielleicht was ausplaudern. Also hab ich mich mit ihm auf dem Indian Hill verabredet. Hab ihm erzählt, es ginge um die Horsemen. Und dann hab ich ihn runtergeschmissen.«
    Jesse schwieg einen Moment. Endlich hatte Jo Jo mal eine Gelegenheit anzugeben. Er erzählte das alles locker daher, als wären es Erlebnisse aus einem tollen Urlaub.
    »Ich wusste das mit Hasty und Tammy«, sagte Jesse. »Es stand in ihrem Tagebuch.«
    Jo Jo zuckte mit den Schultern.
    »Und Lous Abschiedsbrief war mit einer Schreibmaschine geschrieben.«
    »Er konnte ihn ja nicht mit der Hand schreiben. Da hätte man gleich gemerkt, dass es nicht Burkes Schrift ist.«
    »Leider hat Lou überhaupt keine Schreibmaschine besessen.«
    »Hätte es ja hier schreiben können.«
    »Nee. Hier gibt’s nur noch Computer.«
    Jo Jo grunzte abfällig. »Dieser Trottel von Hasty ist so dämlich, echt. Er denkt, er ist Napoleon oder so was mit seinen blöden Horsemen.«
    »Wieso hast du das Foto von Cissy an den Priester geschickt?«
    Jo Jo grinste breit. »Ich hab sie einer Menge Leute geschickt. Sogar Hasty.«
    »Hat ihn bestimmt gefreut. Hast du sie aufgenommen?«
    »Ja. Es war ihre Idee. Sie ließ sich gern fesseln. Und verprügeln. Verrückte Alte, hat Spaß gemacht. Hab sie ziemlich oft gebumst. Sie wissen ja, wie die meisten Mösen sind – reden dauernd nur von Liebe. Sie war anders, fand Sex super und sie ist immer total durchgedreht, wenn wir es getrieben haben. Es gefiel ihr, wenn ich so tat, als würde ich sie dazu zwingen, verstehen Sie? Echt hart.«
    Jesse nickte.
    »Sie hat auch einen Ihrer Bullen gevögelt.«, sagte Jo Jo
    »Vielleicht hat er so getan, als würde er sie retten. Wieso hast du dich entschieden, sie publik zu machen?«
    »Die Bilder? Ich hab einen Waffendeal für Hasty, äh, vermittelt. Gino sollte ihm eine ganze Armee-Ausrüstung besorgen. Kennen Sie Gino?«
    Jesse schüttelte den Kopf.
    »Großer Boss in Boston. Schwul wie die Nacht, aber echt hart.«
    »Und du kennst ihn von der Geldwaschaktion?«, fragte Jesse. Er versuchte Jo Jos Ego ein bisschen zu kitzeln.
    »Ja, ich kenn Gino. Vielleicht ist Hasty ’ne große Nummer hier in der Stadt, aber auf der Straße hat er nichts zu melden. Wenn er Probleme hatte, kam er damit immer zu mir.«
    »Also hat er sich an dich gewandt, als er schwere Waffen kaufen wollte?«
    »Ja. Maschinengewehre, Mörser, irgendwelche Luftabwehrraketen. Ich sage Ihnen, der glaubt echt, er kanndie Stadt hier übernehmen. Sie verstehen schon, Washington die Stirn bieten und so.«
    Jo Jo lachte. Jesse lachte mit. Wie nette Kumpels, die sich gegenseitig auf die Schultern klopfen, dachte Jesse.
    »Also hab ich ihn mit Gino zusammengebracht und Hasty rastet total aus, als sie miteinander reden, und als es dann soweit ist und die Übergabe stattfinden soll, nehmen sie das Geld und linken ihn.«
    »Es gab gar keine Waffen.«
    »Überhaupt keine und dafür hat er mich verantwortlich gemacht. Der dämliche Schwachkopf. Behauptet, es wäre alles meine Schuld. Meinte, ich soll mal eben das Geld wiederherschaffen. Zuerst dachte ich, ich brech ihm seinen mickrigen Hals, dreh ihn um wie bei einem Hühnchen, verstehen Sie? Aber dann dachte ich mir, nee, warte mal, sei schlau, Jo Jo. Dreh nicht durch. Zeig’s ihm. Also hab ich mir ein paar Fotos von seiner Alten geschnappt und verschickt. Eins hab ich dem Priester geschickt, eins an ihn und eins an den Paradise Garden Club, wo Cissy Mitglied ist. Die werden total ausflippen. Ich wollte jeden Tag mehr abschicken. Damit Hasty durchdreht.«
    Jo Jo lachte wieder. Jesse fühlte sich, als habe er in dreckigem Wasser gebadet. Er stellte das Tonband ab.
    »Denk mal über Folgendes nach, Jo Jo«, sagte er. »Als ich Lou Burke vom Dienst suspendiert habe, bekam Hasty so viel Schiss, dass Burke was ausplaudern könnte, dass er dich beauftragt hat, ihn umzubringen.«
    »Ja.«
    »Jetzt hab ich dich verhaftet und du weißt sogar noch mehr als Burke.«
    »Meinen Sie etwa, er wird jetzt versuchen mich fertigzumachen?«
    »Muss er doch, sonst ist er selbst erledigt.«
    »Wie will er denn hier an mich rankommen?«
    »Schätze, er wird versuchen, dich auf die eine oder andere Art hier rauszuholen.«
    »Und dann?«
    »Und dich dann umbringen.

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