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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ab. Zusammen mit dem Korb voll Eiern deponierte sie ihre Last am Straßenrand hinter ein paar Felsen. Sodann setzte sie sich, mit ob des weggefallenen Gewichts frohlockenden Schultern, den Hang hinab in Bewegung.
    Menschen starrten sie an, als sie in den Ort gehumpelt kam. Kaum verwunderlich. Sie hatte immer noch ihren albernen Hut auf dem Kopf, und ihre Klamotten waren eine einzige Katastrophe, völlig ruiniert von mehrfachen Wolkenbrüchen und Dreck. Wahrscheinlich roch sie auch entsprechend. Als sie einen vorsichtigen Vorstoß ins Gaiafield wagte, konnte sie das unwillkürliche Befremden spüren, das jedermann bei ihrem Anblick empfand. Auch ein hohes Maß an Furcht mischte sich unterschwellig mit hinein.
    Die Häuser der kleinen Stadt waren zum größten Teil mit Schindeln gedeckt und in verschiedenen hellen Farben gestrichen. Moderne Werkstoffe waren nur spärlich zu sehen. Die einfachen Gebäude verliehen dem Ort eine behaglich-idyllische Atmosphäre. Der etwas altmodische Stil passte zu dem friedlichen See.
    Selbst im Schatten der hohen, schlanken Bäume war es heiß in der vormittäglichen Sonne. Es waren nicht viele Menschen unterwegs. Trotzdem konnte sie schließlich ein älteres Paar wahrnehmen, das die Besorgnis seiner Mitbürger nicht vollkommen teilte. Die Frau strahlte sogar ein wenig Anteilnahme und Mitgefühl über ihre Gaiamotes aus.
    »Entschuldigung«, sprach Araminta sie an. »Können Sie mir sagen, ob es hier im Ort eine Übernachtungsmöglichkeit gibt?«
    Das Paar wechselte einen Blick. »Das ist ein außerplanetarer Akzent«, sagte die Frau.
    Araminta unterdrückte ein Kichern, denn für sie hatte wiederum die Frau einen fremdartigen Akzent; sie verschliff ihre Worte fast, indem sie sie merkwürdig ineinanderlaufen ließ. Zum Glück waren die Kleider, die sie trugen, nicht von jener unzeitgemäßen Art, wie Living-Dream-Anhänger sie gewöhnlich favorisierten. Andererseits kam es selten vor, dass man jemandem begegnete, dessen Körper in einem solchen Maße gealtert war. »Stimmt, leider ja. Bin gerade erst angekommen.«
    Die Frau sandte ein Aufschimmern von Befriedigung aus. »Das freut mich für Sie, meine Liebe. Waren Sie lange fort?«
    »Ich, äh, bin mir nicht sicher«, erwiderte sie wahrheitsgemäß.
    »Ich hab's mal versucht«, sagte die Frau mit einem Anflug von Wehmut. »Bin auf keinen grünen Zweig gekommen. Vielleicht probier ich's noch mal nach der Rejuvenation.«
    »Ahm, ja. Dieses Hotel ...?«
    »Warum machen Sie es nicht einfach mit Ihrem U-Shadow ausfindig?«, fragte der Mann. Sein weißer Haarschopf lichtete sich bereits. Sein ganzes Äußeres ließ ihn gutmütig erscheinen, doch der Ton, den er anschlug, war relativ scharf.
    »Ich bin ein Natural-Mensch«, erklärte Araminta.
    »Bitte, Earl«, tadelte ihn seine Frau. »Es gibt ein StarSide-Motel gleich hier auf der Caston Street, meine Liebe. Nur vier Straßen weiter.« Mit freundlichem Lächeln wies sie Araminta die Richtung. »Preisgünstig, aber sauber. Sie werden dort keine Probleme haben.«
    »Alles klar, vielen Dank.«
    »Haben Sie Geld?«
    »Ja. Danke.« Araminta verabschiedete sich mit einem knappen Nicken und machte sich auf den Weg. Nach ein paar Schritten blieb sie wieder stehen. »Ah, was für ein Ort ist das hier eigentlich?«
    »Miledeep Water«, antwortete der Mann trocken. »Wir befinden uns auf Chobambas Äquatorialkontinent, bekanntermaßen eine Externe Welt.«
    »Ach ja, richtig.« Sie lächelte, versuchte den Eindruck zu erwecken, als sei dies alles ihr nur kurz entfallen.
    »Tatsächlich sind wir sogar die einzige Ansiedlung auf dem ganzen Kontinent, der von Küste zu Küste eine Wüste ist. Sie haben wirklich Glück gehabt, dass Sie uns gefunden haben.« Der spöttische Unterton des Mannes war deutlich zu erkennen, selbst durch den eigentümlichen Akzent hindurch.
    » Ja .«
    Ehe er etwas erwidern konnte, versetzte ihm die Frau einen sanften Schlag mit der Hand und brachte ihn damit zum Schweigen. Araminta lächelte abermals und machte dann rasch, dass sie fortkam. Während sie weiter die Caston Street hinunterging, war sie sich unangenehm des alten Ehepaars bewusst, das dort hinter ihr stand und ihr nachsah. Die Gedanken des Mannes verströmten eine leichte Belustigung, im Verein mit vielleicht einer winzigen Spur Verbitterung.
    Es hätte schlimmer kommen können, sagte sie sich. Sie hätten Verdacht schöpfen oder mich erkennen können.
    Araminta zog ihre Enzyklopädie-Files zu Rate und erfuhr, dass

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