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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Edeard. »Ich hab' meinen Enkel verloren, um für euch diese heutige Welt möglich zu machen. Meinen wunderbaren goldigen kleinen Jungen, der niemals irgendein Leid oder Elend verursacht hat. Im Gegensatz zu euch und euresgleichen, die ihr nichts anderes hervorzubringen vermögt. Ich hab' ihn ungeschehen gemacht, um euch eine Chance zu geben. Und jetzt muss ich es wieder tun, weil ich offensichtlich nicht hier weg darf, um die Welt zu umfahren. Denn wenn ich es tue, tretet ihr in Erscheinung und macht allen Frieden und alle Hoffnung zunichte. Die Miliztruppen können jetzt, da sie auf dem Vormarsch sind, nicht mehr aufgehalten werden, genau wie ihr euch das ach so schlau ausgedacht habt. Sie müssen bevor sie aufbrechen gestoppt werden, davon abgehalten werden, loszumarschieren. Tatsächlich dürfen sie sogar nie einen Grund haben, sich in Bewegung zu setzen. Und die einzige Möglichkeit, das zu bewerkstelligen, besteht darin, zu verhindern, dass es zu eurer herrinverdammten Unsere-Stadt-Bewegung überhaupt kommt. Begreifst du, was das heißt, du Stück Scheiße?
    Sie wurden erst vor zwei Tagen geboren! Wieso sollte ich sie für euch ungeschehen machen? Eh? Beantworte mir das! Warum sollte ich nicht einfach jeden einzelnen von euch hier und jetzt vom Erdboden tilgen? Das Ergebnis wäre das gleiche. Sie werden niemals noch einmal geboren werden, die Weltumsegelung wird beim nächsten Mal nicht stattfinden. Das ist so sicher wie ein Genistar in den Wald kackt, denn bevor nicht das Besucherproblem gelöst ist, kann ich Makkathran nicht verlassen. Also werden sie Marvane niemals begegnen, und er wird nie zum Glücklichsten Mann gekrönt werden. Stimmt's oder habe ich recht?«
    Vintico machte einen herausfordernden Schritt nach vorn, auch wenn er nichts von dem verstand, was ihm soeben gesagt worden war. »Ihr könnt uns nicht alle beseitigen. Zusammen sind wir stark.« Wie zum Beweis begannen die Bewusstseine derer auf dem Platz ihre telekinetischen Kräfte zu vereinen und verfestigten einen ausgedehnten Schild, um abzuwehren, was immer der Waterwalker an Schrecken auf sie loslassen mochte.
    »Ja«, blaffte Edeard. »Als ob ich das verdammt noch mal nicht wüsste.« Mit einem letzten gepeinigten Knurren griff er nach einer Erinnerung -
    - und landete am Fuß des Eyrie-Turms auf dem Boden. Die Menge schrie vor Bewunderung auf, ein paar Menschen applaudierten. Weit mehr brachen angesichts der Wiederauferstehung des Waterwalkers in Jubelrufe aus.
    Benommen blickte er sich um. Es war, als wäre alles, was er von der Stadt sah und wahrnahm, irgendwie gedämpft, als ob dieses Mal die Festigkeit des realen Lebens fehlte. Ich nehme keinen Anteil mehr am Leben, ich reagiere nur noch so auf die alten Ereignisse, wie ich glaube, dass ich es sollte. Was für ein Dasein ist das?
    Kristabel machte ob der großspurigen Zurschaustellung seiner Fähigkeiten ein finsteres Gesicht.
    »Paps«, schimpfte Marilee.
    »Das war echt ungezogen.«
    »Zeig uns, wie man das macht.«
    Er sah die Zwillinge müde an. Nie hatte er sie glücklicher gesehen als in jenem Moment, da sie vor kaum einem Tag in seiner persönlichen Zeit ihre Babys im Arm gehalten hatten. Das wird nun niemals geschehen, nicht einmal, wenn ich eine Begegnung mit Marvane für sie arrangiere. »Der Skylord kommt«, teilte er ihnen müde mit, in der Hoffnung, dass dies reichen würde, um sie eine Weile zum Schweigen zu bringen. Vorher hatte es das immer.
    Draußen über der Lyot-See war die mächtige, schillernde Masse des Skylords am Horizont aufgetaucht. Hoch oben, auf der Plattform des Turms, wurde Finitans Staunen über sein Kommen vervielfältigt durch das Echo der ganzen Stadt. Ehrfurcht geriet zu Bestürzung, als für alle ersichtlich wurde, wie groß der Skylord tatsächlich war.
    Also keine Expedition, dachte er, während die gewaltige Kreatur mühelos dahinflog über der aufgewühlten See. Und Kristabel meinte, dass ich zu diesem Zeitpunkt fast unausstehlich geworden war. Und nun muss ich mir, anstatt dies durch die Reise zu ändern, etwas wegen der Dauergäste einfallen lassen. Herrin, bitte, du musst das verstehen, sehr viel mehr Opfer kann ich nicht mehr bringen in meinem Leben. Wirklich, ich kann nicht.

6
    Während des Fluges rief der Delivery Man alles an Informationen ab, was der Smartcore über die Anomine hergab. Viel war es nicht. Sie waren ein fortgeschrittenes Volk, das die übliche evolutionäre Entwicklung für eine biologische Spezies durchlaufen hatte: vom

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