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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Gestalten stand aufrecht, das integrale Kraftfeld aktiv; die anderen beiden lagen bewusstlos im Gras.
    »Ah«, grunzte er, als ihm ein Licht aufging. »Clever.«
    Wenig später setzte die Kapsel auf, und er kletterte heraus, um dem dastehenden Mann gegenüberzutreten. Kein Zweifel, das musste dieser Bodyguardverschnitt sein, der in der Stadt die Hölle losgelassen hatte. Sein biologisches Äußeres entsprach einem Mann Mitte dreißig, also ein wenig über dem Alter, bis zu dem Higher üblicherweise ihr körperliches Aussehen beibehielten. Er trug sein schwarzes Haar kurz und hatte graue Augen mit seltsamen purpurnen Flecken. Seine semiorganische Uniformjacke der Commonwealth-Navy war schlicht grau-blau und wies etliche Brandlöcher überall dort auf, wo Energiewaffen aus subdermalen Enrichments herausgefeuert hatten. Doch es war sein Gesichtsausdruck, oder besser dessen völliges Fehlen, der Ozzie am meisten faszinierte. Seine Miene zeigte nicht den allerkleinsten Funken Emotion. Was für Gedanken diesen Körper auch immer beseelten, sie waren außerordentlich simpel, etwa mit denen eines Kleintiers vergleichbar. Ozzie musste bis auf zehn Meter an ihn herangehen, bevor er sie überhaupt spürte.
    »Yo, Alter, du hast da hinten 'n ganzen Haufen Leute verletzt. Ein paar werden wohl relifed werden müssen, und das Krankenhaus hat nicht gerade massenhaft Sanitätskapseln.« Er musste die Stimme erheben, um die Wildwasserwellen, die von der Säule in den See hinter ihm stürzten, zu übertönen. Die Luftfeuchtigkeit an diesem Ort war extrem hoch. Sein semiorganisches Hemd verhärtete sich leicht, um eine wasserabweisende Konsistenz anzunehmen; allerdings konnte er spüren, wie die Nässe seinen Afrolook ruinierte.
    Der Mann streckte seine Hand aus. Ozzie hob eine Augenbraue.
    »Ich muss Ihre DNA verifizieren«, sagte der Mann.
    »Ist klar, Kumpel.« Ozzie legte seine Handfläche auf die seines Gegenübers und ließ es zu, dass die biononischen Fasern eine Probe seiner Hautschichtzellen nahmen.
    »Sie sind Ozzie«, erklärte der Mann.
    »Ohne Scheiß? Und ich dachte, ich hätte mir die ganze Zeit nur was vorgemacht.« Für sich betrachtet war die Bestätigung interessant, diese speziellen Referenzdaten waren im Commonwealth extrem schwer zu ergattern. Dafür hatte Ozzie gesorgt, bevor er sich aus dem Staub gemacht hatte, und ANA hatte für sie eine Zugriffssperre verhängt. Man musste schon eine ziemliche Nummer sein, wenn man an die herankommen wollte.
    »Nein, haben Sie nicht. Bitte schalten Sie den Telepathieeffekt ab.«
    » Wie bitte?«
    »Schalten Sie den Telepathieeffekt ab. Über ihn können die Chikoya Inigo aufspüren.«
    »Ah, verstehe. Raffiniert. Nein.«
    »Ich habe Inigo zu Ihnen gebracht. Sie und er können nicht effektiv zusammen arbeiten, wenn wir permanent von feindlichen Elementen gestört werden.«
    »Mann, ich will mit diesem kleinen Mistkerl weder effektiv arbeiten noch sonst irgendwas tun.«
    »Sie müssen.«
    »Nein, Alter, muss ich nicht.«
    »Ich werde die Frau töten, wenn Sie ihn nicht abschalten.«
    »Himmelherrgott! Wieso? Wer ist sie?«
    »Corrie-Lyn. Ein ehemaliges Mitglied des Living-Dream-Klerikerrats und Inigos Geliebte.«
    »Aber deshalb muss man sie doch nicht gleich umbringen!« So langsam beschlich Ozzie ein ungutes Gefühl hinsichtlich der Art und Weise, wie der Verstand des Mannes arbeitete. Tatsächlich fragte er sich allmählich, was für ein Organismus sich in diesem menschlichen Schädel wohl eingenistet hatte. Und wem er gehörte.
    »Sie ist mein Druckmittel. Wenn Sie nicht einwilligen, werde ich noch andere finden, die ich töten kann, bis Sie es tun.«
    »Okay. Dann nehme ich diese Drohung für den Moment mal ernst. Was will Inigo von mir?«
    »Darüber ist er sich noch nicht im Klaren. Und ich folge nur den Befehlen von anderer Stelle, um Sie beide zusammenzubringen.
    »Scheiße. Wer will das?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Komm schon! Im Ernst, Alter?«
    »Ja.«
    »Wow. Und was genau erwartest du von uns, wenn wir uns aufraffen und miteinander reden?«
    »Ich weiß es nicht. Diese Einsatzanweisungen werden erst aktiv, wenn die entsprechende Missionsphase aktiven Status erreicht hat.«
    »Du bist kein Mensch.«
    »Ich war ein Mensch.«
    Yep, ein äußerst ungutes Gefühl. »Ich kenne diese Art von Konditionierung. Das letzte Mal, als sie bei Menschen angewendet wurde, geschah dies durch den Starflyer. Und ich bin ziemlich sicher, dass wir den Bastard los sind.« Ozzie grinste

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