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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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die jedoch immer noch ihre Anwesenheit kundtat. Jenseits von ihm lag die grenzenlose Labsal und Weisheit des Silfen-Mutterholms. Sie spürte, wie sie ruhiger wurde. Sie war nicht völlig allein.
    Drei Mr Boveys lächelten sie sanft und verständnisvoll an, während sie daheim zu einem späten häuslichen Abendessen Platz nahmen.
    Sie befahl der Dusche, sich abzustellen, und stieg aus dem Becken. Nun musste sie sich nur noch mit einem Handtuch abtrocknen, was sie an die Decke starrend hinter sich brachte. Ein leises Knurren stahl sich dabei aus ihrer Kehle, während sie sich zunehmend über sich selbst ärgerte. Anschließend schlüpfte sie hastig in ihr Träger-Top und ihren Slip und streifte sich dann ihre lange weiße Robe über. Der Gürtel war von der Palast-Security modifiziert worden und barg einen Kraftfeldgenerator. Sie hatten darauf bestanden, und sie hatte keine Lust gehabt, sich deswegen mit ihnen zu streiten. Nachdem sie solchermaßen schließlich angekleidet und gesellschaftsfähig war, begab sie sich durch die langen, prunkvollen Säle in den Speisesaal.
    Der riesige, hundertfünfzig Gästen Platz bietende Tisch aus geschliffenem Holz unter der funkelnden Decke war nur für eine Person gedeckt. Edeard hatte wenigstens Hilitte als Gesellschaft, dachte sie. Und wie hätte er es wohl mit körperlichen Bedürfnissen und Sex und dem Leben im Allgemeinen gehalten, wenn er von seinem Publikum gewusst hätte? Sie war sich nicht sicher, ob ein für zwei gedeckter Tisch dieser Größe nun weniger lächerlicher war als dieser hier mit ihrem einsamen Essbesteck. Andererseits hatte Edeard zum Frühstück häufig Dinlay zu Gast. Das Einzige, was sie hatte, waren fünf übereifrige Bedienstete, die ihr alles, wonach ihr gerade war, von der mit einem authentischen Frühstück à la »Edeards Traum dreiunddreißig« beladenen Bolnussfurnier-Anrichte heranschleppten. Sie dachte an die späteren Träume, als Edeard ordnungsgemäß zum Bürgermeister gewählt worden war. Er und Kristabel hatten nie so üppig gefrühstückt; aber da hatte er auch nie die Prachtgemächer bezogen. Doch vielleicht meinten die Palastangestellten es ja auch ironisch. In diesem Fall allerdings war alle Spitzfindigkeit an sie verschwendet.
    Nur um ein bisschen Stress zu machen, bestellte sie sich eine heiße Schokolade zu ihrem Croissant. Sofort eilte eines der jungen Dinger in Dienstmädchenuniform Richtung Küche davon. Während sie den Blätterteig zerfetzte, sinnierte Araminta darüber nach, wie schön es jetzt wäre, jemanden zur Gesellschaft zu haben. Sie war ein wenig traurig, dass Cressida sich nicht gemeldet hatte, aber sie konnte gut verstehen, dass ihre Cousine nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte.
    Ihre Schokolade traf ein, in einer riesigen Tasse und mit einem ordentlichen Schlag Sahne, gekrönt von Erdbeer-Marshmallows. Gleichzeitig mit dem Dienstmädchen kam Darraklan herein. Seine Entscheidung war an diesem Morgen auf die lange, burgunderrote Weste mit weißem Hemd und der gelben Dro-Seidenkrawatte der höhergestellten Orchard-Palast-Belegschaft gefallen. Er machte sich gut in seinem neuen Job als Stabschef und war ihr eine große Hilfe dabei gewesen, sich einzuleben. »Guten Morgen, Träumer. Kleriker Rincenso bittet um einen Moment Ihrer Zeit.«
    Araminta fiel auf, dass Darraklan keinerlei Gaiafield-Emissionen verströmte, die in irgendeiner Weise mit dem Kleriker in Zusammenhang standen. Aber andererseits kämpfte Rincenso in der ihm eigenen arschkriecherischen Weise hart um bevorzugten Status. Das ließ sich vielleicht nutzen. Er wäre sicher nicht abgeneigt, ein paar Pluspunkte zu sammeln, indem er den einen oder anderen seiner Kollegen verpetzte, der an ihr zweifelte oder gegen sie intrigierte.
    »Immer rein mit ihm«, sagte sie.
    Der Kleriker betrat den Speisesaal, während über ihm die Korona von Querencias Sonne eruptierte und die ganze Decke in ein Flammenmeer tauchte. Das grelle, wogende Licht flackerte auf seiner Robe und passte gut zu seinem nahezu überflutenden, dienstbeflissenen Lächeln. Er verbeugte sich höflich. »Träumer.«
    Araminta schaute ihn über den Tassenrand hinweg an, während sie genüsslich an ihrer Schokolade nippte. Sie war köstlich. Ozzie sei Dank, ein Galaxienzerstörer zu sein, sollte wenigstens ein paar Vorteile haben. »Haben Sie sie für mich gefunden?«
    »Ja, Träumer. Die Frauen waren auf Viotia bei dem Haus. Er war tatsächlich schon hier, unser Sicherheitsdienst hat ihn

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