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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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dazu hatte.«
    »Was immer er ist, er ist kein Higher.«
    »Er mag vielleicht noch nicht von ihrer Kultur verpestet sein, aber im Endeffekt läuft es unweigerlich darauf hinaus.«
    »Offenbar nicht. Wie es aussieht, hat er eine Alternative zu einem Weg gefunden, der Ihnen in Stein gemeißelt schien. Seine Bestimmung liegt im Innern der Leere, nicht bei ANA.«
    Paul zuckte die Schultern. »Was auch immer, es ist keine menschliche Bestimmung.«
    »Unsere Bestimmung ist das, was wir beschließen, zu ihr zu machen. Freiheit der Entscheidung, schon vergessen?«
    »Sie liegen falsch, mein Sohn. Ich sehe, dass Sie an sich glauben, und ich wünsche Ihnen alles Gute dafür. Aber Sie liegen falsch.«
    »Okay, in dem Punkt kommen wir wohl nicht mehr zusammen. Was geschah mit Erik?«
    »Körperverlust.« Paul sah den Ausdruck in Aarons Gesicht. »Nein, das waren nicht wir. Ein ganz normaler Unfall. Er hat sich ordentlich krumm gelegt, um beide Mädchen durchzubringen. Ein anständiger Bursche, schätze ich. Der Farmer, bei dem er aushalf, hielt nicht viel von vorschriftsmäßiger Wartung. Der Agribot hat ziemliches Hackfleisch aus ihm gemacht. Das war vielleicht sechs Monate nach der Geburt der Kinder. Seine Versicherung war voll einbezahlt, aber er hatte gerade erst seine Memorycells angepasst. Es ist immer das Gleiche in solchen Fällen. Der neue Körper verfügte erst über ein paar wenige Monate Erinnerung, was niemals ausreicht, um ein annehmbares Persönlichkeitslevel zu installieren. In seinem Relife-Zustand zeigte er ein extrem kindliches Verhalten, paradoxerweise, denn seine komplette Kindheit war das, was ihm fehlte. Es gab keine echte emotionale Verbindung zu den Schwestern und seinen beiden Kindern. Nicht sofort. Imelda bemühte sich nach Kräften, das zu korrigieren. Mit Erfolg. Sie gingen zusammen weg. Sabine und der kleine Inigo blieben zurück. Die Sache hat einen riesigen Familienkrach heraufbeschworen. Danach haben die Schwestern nie wieder wirklich miteinander gesprochen.«
    »Und deshalb wurde Tante Imelda aus seiner offiziellen Geschichte herausgeschrieben.«
    »Das trifft es so ziemlich. Ja.«
     
    »Das war ja wohl der verabscheuungswürdigste Mensch, der mir jemals untergekommen ist«, ereiferte sich Corrie-Lyn, als die Regravkapsel wieder von der Ranch abhob. »Und das meine ich einschließlich unseres hochverehrten Kleriker-Conservators.«
    »Sind Sie jemals einem Higher-Angel begegnet?«
    »Nein.«
    »Na dann.«
    »Das ist alles?«, schrie sie ihn aufgebracht an. »Das ist ihre ganze Rechtfertigung?«
    »Ich versuche hier gar nichts zu rechtfertigen. Alles, was ich sagen will, ist, dass es für jede Aktion eine entsprechende Reaktion gibt. Was er damals gemacht hat, war Teil jener Zeit.«
    »Er ist ein Psychopath. Weiß der Henker, wie viele Babys er auf dem Gewissen hat. Er gehört bis zum Ende aller Tage in Suspension.«
    »Tot, meinen Sie.«
    »Was auch immer!«, schnauzte sie ihn an und ließ sich in das Polster fallen. Ihre feinen Gesichtszüge waren zu einer zornigen Grimasse verzerrt.
    »Ich hatte Ihnen doch gesagt, überlassen Sie das Reden mir.«
    »Halten Sie verdammt noch mal das Maul.«
    »Naja, zumindest hat er uns geholfen.«
    »Inwiefern?«
    »Da sehen Sie es, wären Sie nicht wütend davongestapft …«
    »Leck mich! Ich wette, Sie waren vor der Gedächtnislöschung beim Protektorat. Das würde definitiv passen.«
    »Nein.«
    »Aber sicher können Sie sich da nicht sein. Und wie kommt es, dass Sie über so hoch gestellte Kontakte innerhalb deren schmutziger Organisation verfügen?«
    »Ich weiß einfach, wen ich in solchen Fällen fragen muss, das ist alles. Informationsbeschaffung geht nicht automatisch mit Billigung einher; und ich hab keine Ahnung, woher meine Daten und Fakten stammen.«
    »Pah!« Sie wandte sich ab, um hinab auf die unter ihnen hinweggleitende Steppe zu blicken.
    Aaron gab ihr ein paar Minuten, um wieder einzulenken. Als nichts mehr von ihr kam, lächelte er ruhig und sagte: »Inigo hat eine Rejuvenationsversicherung abgeschlossen.«
    »So?« Sie schaffte es, das Wort mit mehr Gereiztheit als eine bockige Fünfjährige auszuspucken.
    »Es war Teil seiner Bemühungen, sich mit einer ganz normalen Existenz in Übereinstimmung zu bringen«, fuhr Aaron gleichmütig fort. »Niemand mit Biononics benötigt eine Rejuvenationsbehandlung, das ist grundsätzlich nur etwas für Advancer und Normale. Biononics erhalten die menschlichen Zellen in einem optimalen Zustand; der

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