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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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aneinandergereihten Regalen.
    Edeard legte die, die er benutzt hatte, wieder zurück an ihren Platz. Dann bat er die Stadt, sie alle zu entsorgen. Der Boden unter den Regalen veränderte sich, wurde schwammig, dann sanken die verheerenden Waffen hinab und der Vergessenheit entgegen.
    Seine Fernsicht griff tastend hinaus, untersuchte die anderen Tresore. Lagertresor acht barg die Munition für die Schnellfeuerwaffen. Lautlos verschluckte die Stadt die Kisten. In Tresor zwei befanden sich die langläufigen Pistolen. Siebzehn beherbergte einige riesige Kanonen, mit beindicken Rohren, die auf kleinen Radkarren lagerten. Eisenkugeln, größer als seine Faust, waren daneben zu Pyramiden aufgetürmt. Er erschauderte, als er sich vorstellte, was für einen Schaden sie anrichten konnten. Alles sank dahin. Zuletzt glitten die Regalschränke in der Archivkammer durch den soliden Boden ins Nichts.
    Die geheime Macht der Waffengilde existierte nicht mehr. Nie wieder würde es eine innere Bedrohung für Makkathrans Großen Rat und den Bürgermeister geben.
    Abgesehen von den Wahlen. Und den Gildenquerelen. Und den Kaufleuten, die aus Gewinnsucht intrigieren und korrumpieren. Und den Großen Familien, die immer nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind.
    Er grinste, als er an dies alles dachte. Dies verrückte, wundersame Leben, das Makkathrans Einwohner führten. Das ist jetzt alles Finitans Problem.
     
    Hell leuchteten die weißen Säulen, die Golden Park säumten, im warmen Nachmittagslicht. Selbst die letzte Blüte an den Büschen und Ranken erstrahlte noch in exotischer Pracht, um dem zu huldigen, was ein ungewöhnlich schöner Sommer gewesen war.
    Ziellos streifte Edeard die gepflegten Wege entlang, sammelte seine Gedanken. Beschloss zu tun, was er tun musste.
    Es war nicht einfach für seine Fernsicht, die schwachen Seelen seiner Eltern zu finden. Er stand neben einer der Säulen entlang Golden Parks Champ-Canal-Seite. Er war in das satte Licht getaucht, das von dem Metall reflektiert wurde, und dehnte seine Fähigkeit bis zum Äußersten aus.
    Da waren sie. Ein paar Meter entfernt, sahen ihn an, wie immer. »Danke«, sagte er zu ihnen.
    »Du kannst uns sehen?«, fragte seine Mutter überrascht.
    »Ja, Mutter. Ich kann euch jetzt sehen.«
    »Mein Sohn.«
    »Vater. Ihr habt euch so um mich gekümmert, mehr als ich jemals verdient hab.«
    »Was hätten wir tun sollen. Du bist alles, was von uns noch geblieben ist.«
    »Nicht mehr. Ich habe jetzt eine Frau. Wir werden Kinder bekommen. Und sie werden ebenfalls Kinder bekommen. Alles, was ihr seid, wird weiterleben durch sie.«
    »Wir sollten auf sie achtgeben«, sagte seine Mutter. Sie klang unsicher.
    »Nein«, erwiderte Edeard. »Es ist an der Zeit für euch, loszulassen. Ich kann jetzt auf mich alleine aufpassen, besser, als ihr denkt. Der Preis, den ihr dafür, dass ihr über mich gewacht habt, bezahlen musstet, ist zu hoch. Ihr könnt nicht auf ewig so weitermachen. Ihr müsst zum Herzen aufbrechen. Es ist noch nicht zu spät. Es ist nie zu spät.«
    »Oh, Edeard.«
    »Hier.« Er hielt eine Hand hin. Seine Mutter streckte den Arm aus, berührte seine Fingerspitzen. Jäh zuckte er zusammen und kämpfte dagegen an zurückzuweichen, als ihn die lähmende Kälte verbrannte. Stattdessen lächelte er voller Verehrung, als sie vor ihm Substanz annahm. »Lebwohl, Mutter«, sagte er und berührte mit seinen Lippen die ihren. »Eines Tages werden wir im Herzen wieder zusammen sein, das verspreche ich.«
    Ihr Kummer und ihr Leid waren wie ein grauenvoll schneidender Schmerz. Doch er lächelte, als sie sich von seiner Berührung zurückzog. Sein Vater drückte sie fest an sich.
    »Gute Reise«, sagte Edeard zu ihnen. Dann sah er zu, wie sie in das warme, klare Himmelsblau entschwanden, und verbannte jeden Anflug von Reue.
    Viele Menschen waren an diesem Nachmittag in Golden Park unterwegs und nutzten die letzte Wärme des ausgehenden Sommers. Kinder flitzten über das Gras und spielten nach ausgeklügelten Spielregeln Fangen. Lehrlinge, ihre Übungen schwänzend, lümmelten im Schatten der riesigen Martozbäume herum, ließen Bierflaschen herumgehen und lästerten über ihre Meister.
    Salrana spazierte einen der Schieferbruchwege entlang und genoss das muntere Treiben. So manch junger Bursche bedachte sie mit sehnsüchtigen Blicken, wenn auch ihre spröde blauweiße Novizinnenrobe sich für sorglose Versuche, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, als zu großes Hindernis erwies.
    Sie

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