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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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hat.
    Bei sämtlichen Resets, die Edeard danach durchgeführt hat, ist er nie über den Punkt hinausgegangen, an dem er die Verschwörer ausgemerzt hat. Er brachte es nicht über sich, das alles noch einmal durchmachen zu müssen, denn genau das hätte er immer wieder gemusst. Vor diese Tatsache stellt uns die Leere. Sie haben in der Zeit gelebt, die für sie bestimmt war. Das kannst du nicht ändern, Justine. Du kannst die Rationalität und Ethik, die sich in diesem Universum entwickelt hat, nicht auf den Moment anwenden, an du gerade stehst.«
    »Ich verstehe, was du sagen willst. Aber, Dad, du hast ihn nie kennengelernt. Er ist so liebenswürdig. Er hat das einfach nicht verdient.«
    »Die Galaxis hat die Leere auch nicht verdient, und trotzdem haben wir sie gekriegt. Und ich hab ihn kennengelernt, Schatz, ich hab gespürt, wie dein dummes, kleines Herz bei seinem Anblick schneller geschlagen hat. Ich hab die Schokopralinen geschmeckt, die du gegessen hast, als du ihn angelächelt und mit ihm geflirtet hast. Ich kenne das Verlangen, das du versucht hast zu ignorieren. Es tut mir leid. Du musst es tun. Du musst nach Makkathran.«
    »Oh gottverdammt.«
    Er küsste sie auf die Stirn. »Sieh’s mal positiv, wenn wir verlieren, bleibst du einfach da und lebst in der Leere, dann könntest du ihn wiederfinden.«
    »Du bist ein ziemlich lausiger Coach, wusstest du das?«
    »Ich weiß. Und jetzt geh und wach auf.«
    Justine nickte schwach, wissend, dass sie wirklich keine andere Wahl hatte. Zum ersten Mal warf sie einen Blick durch das Schlafzimmerfenster. Das Land draußen war nicht der Garten von Tulip Mansion. Stattdessen stand ihr altes Zuhause am Grund eines riesigen Tals inmitten von Bergen, die sich wie monströse grünbraune Wellen am Himmel dahinwölbten, kurz davor, sich hoch droben zu brechen. Die Sonne war ein langes Band aus blendendem Licht. »Was zur Hölle ist das?«
    Gore zuckte gleichmütig die Achseln. »Ich musste ein paar Opfer bringen, damit ich deinen Traum träumen konnte.«
    »Dad …«
    »Mir geht’s bestens.« Er hob eine Hand, winkte, sein Lächeln so zärtlich und stolz. »Los jetzt. Wach auf.«
     
    Justines Augen öffneten sich weit, starrten zur Kabinendecke hinauf. Tränen trübten ihre Sicht. Wütend wischte sie sie fort. »Zur Hölle.« Kazimir würde sofort merken, dass irgendetwas nicht stimmte. Kein Telepath besaß die Stärke, diese Emotionen abzuschirmen.
    Tatsächlich stand er bereits am unteren Ende der Strickleiter, als sie sich mühsam daran herunterließ. Er hielt sie sogar für sie fest.
    »Was ist los?«, fragte er.
    »Ich muss fort«, erwiderte sie nur.
    »Aha. Das ist doch gut, oder nicht? Du weißt, wie man zum Nukleus kommt. Da wolltest du doch hin.«
    »Ich kann dich nicht mitnehmen«, sagte sie zögernd.
    »Ich verstehe.«
    »Nein. Tust du nicht.« Sie holte tief Luft und küsste ihn. Freude vertrieb die Überraschung aus seinem Gesicht.
    »Kazimir, ich möchte, dass du etwas weißt. Wenn es einen Weg hierher zurück gibt, werde ich ihn finden, werde ich dich finden. Das verspreche ich. Erkenne meine Gedanken und erkenne die Wahrheit in ihnen.«
    Er schaute sie voller Anbetung an, wodurch sie sich noch elender fühlte. Sie hätte nicht gedacht, dass sie so etwas je wieder erleben würde.
    »Ich sehe die Ehrenhaftigkeit in deinen Gedanken«, versicherte er ihr. »Und jetzt tu, was du tun musst.«
    Justine setzte sich auf einen Fels ein paar Meter von der Landestütze der Silverbird . Die warme Nachmittagssonne liebkoste ihr Gesicht und ihre Arme, als sie die Beine zum Yogasitz verschränkte. Kazimir kauerte sich ein kleines Stück von ihr entfernt auf den Boden und beobachtete sie beklommen. Sie lächelte ihn ein letztes Mal an und konzentrierte sich.
    Ihre Gedanken flossen in das Konfluenznest, benutzten dessen Routinen, um ihren Geist stabil zu halten. Erinnerungen befanden sich darin, an die Zeit, als Edeard auf dem Berggipfel stand und in das Gefüge der Leere hinausgegriffen, die Vergangenheit gesehen hatte. Aufmerksam verfolgte sie, was er tat, und versuchte, ihre Gedanken in der gleichen Weise zu formen, stieß ihre Fernsicht hinab in das Nichts, das sie umgab.
    Ihr eigener Körper war dort, ein in die Länge gezogenes Abbild, das sich über dem Boden hin und her schlängelte, ins Schiff hinaufging, mit Kazimir sprach, so viel Kummer ausströmte, dass sein Echo jetzt in ihr widerzuhallen drohte. Sie drängte an ihm vorbei, sah die Silverbird aus dem Weltraum

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