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Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Seelen auszusaugen.«
    Geoffrey und Regina, beide Vertreter der Karmesin-Königin, Herrscherin über die echten Vampire, hatten sich einen wahrhaft großartigen Plan ausgedacht, um die Vampirfeen auszuschalten. Nur war der Schuss leider nach hinten losgegangen. Zwar konnten die Indigo-Feen nun nicht mehr gemütlich im Sonnenlicht herumspazieren, doch dafür verursachte es einen Blutrausch, aus dem sie sich selbst nicht mehr befreien konnten, bis die Dämmerung einsetzte. Ich war die Waffe in dieser Intrige gewesen, indem ich, als ich Grieve geküsst hatte, unwissentlich eine Pest weitergegeben hatte, mit der mich Lannan mit seinem Biss infiziert hatte. Und das würde ich ihm niemals verzeihen.
    »Er hat nur seinen Job getan«, sagte Leo grimmig. »Vergiss nicht, dass jeder springen muss, wenn Regina und Geoffrey etwas beschließen, sogar Lannan.«
    »Na klar. Er hat nur seinen Job getan – genau wie die SS im Zweiten Weltkrieg. Verdammt, wie sehr ich mir wünsche, diesen Mistkerl zu pfählen. Wegen ihm ist Grieve zu Schaden gekommen. Und bei mir hat er …« Ich brach ab, denn ich wollte nicht daran denken, was es mit mir gemacht hatte. »Du weißt genau, dass Lannan dasitzen und selbstherrlich lächeln wird und dann …«
    Als Kaylin eine Augenbraue hochzog, unterbrach ich mich und atmete tief durch. Mein Zorn überraschte mich selbst. Dass ich ihn zu Staub verwandeln wollte, hatte zwar schon vorher außer Frage gestanden, aber dass ich auf das Thema derart aggressiv reagierte, hatte ich nicht erwartet. Nach einem Moment sagte ich: »Okay, okay, ich verspreche es. Ich halte die Klappe. Aber gefallen muss mir das ja nicht.«
    Das Telefon klingelte. Rhiannon ging ran, während wir uns weiter unterhielten.
    »Eigentlich bezweifle ich, dass Lannan viel mit diesem Virus zu tun hat«, sagte Leo, während er sich die Handschuhe überstreifte. »Und er ist ein echter Vampir – wieso sollte ihn Grieve kümmern? Er interessiert sich für nichts und niemanden außer für seine Schwester und sich selbst, und um Politik schon gar nicht. Man sollte meinen, dass er den Indigo-Hof eher ignorieren würde. Er ist zu sehr Egozentriker, und ob die Schattenjäger die Herrschaft über die Stadt übernehmen, ist ihm doch egal, solange sie ihn und seine Sippe in Frieden lassen.«
    Das war die längste Rede, die ich je von Leo gehört hatte, und sie gefiel mir nicht. Leo schlug sich für meinen Geschmack zu eindeutig auf die Seite der Vampire. Allerdings musste ich zugeben, dass er in diesem Punkt wahrscheinlich recht hatte. Lannan war wohl eher nicht derjenige, der diesen Plan geschmiedet hatte. Er hatte keinen solchen Ehrgeiz. Vermutlich hatte Regina ihre liebe Not damit gehabt, ihn dazu zu bewegen, seine Rolle in dieser Sache zu spielen.
    »Falls Myst die Stadt unterjocht, wird seine Sippe genauso übel zugerichtet enden wie der Goblin eben«, brummte ich.
    »Verdammt, das war Anadey.« Rhiannon legte den Hörer auf. »Es hat wieder einen Angriff gegeben.« Sie war blass geworden.
    »Wieder? Wo denn? Auf wen?« Die vergangenen fünf Tage waren höllisch gewesen. Ein Angriff auf ein Kino vorgestern war eindeutig auf das Konto von Schattenjägern auf Beutezug gegangen. Die meisten Bewohner von New Forest wussten zwar nicht genau, wer hinter den Verbrechen steckte, aber sie hatten begriffen, dass jedermann Opfer werden konnte und die Bedrohung tödlich war.
    »Zwei – Mutter und Kind. Bis auf die Knochen aufgefressen. Die Cops haben sie vor ungefähr zwei Stunden gefunden und das Gerücht in die Welt gesetzt, dass sich verwilderte Hunde in der Gegend herumtreiben.«
    »Dann macht das zehn Opfer – und darunter zwei Kinder.« Ich brach ab und sah sie verdattert an. »Hast du gerade verwilderte Hunde gesagt? Und die glauben im Ernst, dass man ihnen das abnimmt?«
    Kaylin schob ein Lesezeichen in sein Buch und legte es auf den Tisch. Er hatte die Stirn gerunzelt. »Es ist erstaunlich, was Leute hinnehmen, nur um nicht Schlimmeres glauben zu müssen.«
    »Oh, ich glaube nicht, dass sie so begriffsstutzig sind. Sie wissen sehr gut, dass da etwas ist. Und sie müssen auch inzwischen kapiert haben, dass die Polizei nichts tut, um sie zu schützen. Ich begreife ja, warum die Magiegeborenen nicht alle abhauen – wir sind durch die Energie mit diesem Land verbunden. Aber warum gehen die Yummanii denn nicht?«
    Yummanii war die Bezeichnung der Magiegeborenen für die gänzlich Menschlichen. Die Yummanii besaßen ihre eigene Magie –

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