Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
mehr Aufmerksamkeit als wir – aber das ändert sich inzwischen. Ich habe das Pentagon bewogen, sich noch einmal das Breitband-Integrationssystem anzusehen, an dem Texas Instruments gearbeitet hat. Commander, Sie haben Ihr Boot vorhin als schwarzes Loch bezeichnet. Das ist ein zweischneidiges Schwert. Man kann zwar ein schwarzes Loch nicht sehen, aber orten. Was, wenn man ein Ohio anhand der Abwesenheit von Geräuschen, die eigentlich dasein sollten, auffaßt?«
    »Sie meinen Hintergrundgeräusche?« fragte Claggett.
    »Korrekt.« Jones nickte. »Sie erzeugen ein Loch in ihnen, einen stummen schwarzen Fleck. Wenn Ihr Gegenspieler mit seinem Gerät die Richtung isolieren kann, erstklassige Filter und einen Spitzenmann am Sonar hat, halte ich eine Ortung für möglich – vorausgesetzt, es ist noch ein anderer Hinweis im Spiel.«
    »Das halte ich für sehr mager.«
    Jones gestand das zu. »Aber es ist nicht unwahrscheinlich. Ich habe die Werte durch den Computer laufen lassen und kann eine Ortung nicht ausschließen. Außerdem peilen wir inzwischen unterhalb des Schallpegels der Hintergrundgeräusche. Vielleicht schaffen die Russen das jetzt auch. Wie ich höre, haben sie begonnen, ein Schleppsonar mit weiter Öffnung zu produzieren, das die Jungs bei Murmansk entworfen haben. Es soll so gut sein wie früher das BOR-15.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Mancuso.
    »Ich schon, Skipper. Neu ist die Technologie nicht. Was wissen wir über die Lunin? «
    »Sie wird im Augenblick generalüberholt. Moment mal.« Mancuso drehte sich um und schaute auf die Wandkarte mit dem Nordpolargebiet. »Wenn das Dubinin war und wenn er sich auf direktem Weg zurück zum Stützpunkt befand ... wäre es theoretisch möglich. Aber Sie setzen allerhand voraus.«
    »Meiner Meinung nach war das Akula zufällig in der Gegend, als Sie diesen Preßluftschuß abgaben. Sie wandten sich nach Süden, gefolgt von der Lunin, erzeugten beim Auftauchen ein Rumpfknistern, das der Russe auffing, der dann von sich aus den Kontakt abbrach. Die Daten sind dürftig, aber die Möglichkeit ist nicht auszuschließen. Für solche Analysen werde ich bezahlt, Jungs«, sagte Jones.
    »Ich habe Ricks für die Scheinattacke auf die Omaha belobigt«, meinte Mancuso. »Meine Skipper sollen aggressiv vorgehen.«
    Jones lachte leise vor sich hin, um die Spannung im Raum zu lockern. »Warum wohl, Bart?«
    »Dutch ist über die Sache im Simulator informiert, die Ortung, die uns gelang.«
    »Das war nicht übel«, gestand Jones zu.
    »Die Chancen standen drei zu eins ...«
    »Sie verbessern sich noch, wenn der andere Skipper clever ist. Dubinin hatte einen erstklassigen Lehrer.«
    »Wovon reden Sie eigentlich?« fragte Claggett ein bißchen verzweifelt.
    »Sie wissen, daß wir sehr viele Daten über die russische Typhoon-Klasse haben und noch mehr über ihre Torpedos wissen. Haben Sie sich jemals gefragt, woher diese Daten stammen, Commander?« fragte Jones.
    »Verdammt noch mal, Ron!« fuhr Mancuso auf.
    »Ich habe gegen keine Vorschrift verstoßen, Skipper. Außerdem muß er Bescheid wissen.«
    »Sie wissen genau, daß ich ihn nicht informieren darf.«
    »Na schön, Bart.« Jones machte eine Pause. »Commander Claggett, Sie dürfen spekulieren, wie wir diese Daten alle auf einem Haufen ergattert haben. Vielleicht ist Ihre Vermutung sogar korrekt.«
    Claggett hatte ein paar Gerüchte gehört: Warum, zum Beispiel, war Dock 8-10 in Norfolk vor ein paar Jahren so lange geschlossen gewesen? Es ging auch die Mär um, ausgesprochen nur in Offiziersmessen weit auf See und tief unter der Oberfläche, daß die US-Navy irgendwie eines russischen Raketen-U-Boots habhaft geworden sei, daß am Nuklearen Institut der Marine in Idaho ein sehr fremdartiger Reaktor aufgetaucht und wieder verschwunden war, daß komplette Planzeichnungen und Teile sowjetischer Torpedos in Groton vorgeführt worden waren und daß zwei Raketen, die man nachts vom Luftstützpunkt Vandenberg abgeschossen hatte, offenbar nicht amerikanischen Ursprungs gewesen waren. Die Flotte hatte eine Menge operativer Aufklärungsdaten über Taktik und Übungsprogramme auf sowjetischen U-Booten erhalten, erstklassiges Material, das von Fachleuten stammen mußte – was man von Geheimdienstinformationen nicht immer behaupten konnte. Claggett brauchte nur einen Blick auf Mancusos Uniform zu werfen, um das Ordensband einer Distinguished Service Medal zu sehen, Amerikas höchste Auszeichnung in Friedenszeiten. Ein Stern zierte

Weitere Kostenlose Bücher