Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
ab. Je größer die mögliche Gefahr, desto mehr Personal und Einrichtungen wurden in Bereitschaft gehalten. Und da im Augenblick den Vereinigten Staaten keine Gefahr zu drohen schien, wurde für den VH-3 des Präsidenten nur eine Ersatzmaschine bereitgehalten. Der Major rief in Anacostia an.
    »Halten Sie Strich-Zwo warm. Strich-Eins ist wegen Problemen mit der Elektrik flugunfähig... nein, das können wir hier regeln. Um Mitternacht sollte er wieder startklar sein. Gut. Wiederhören.« Gerade, als der Major auflegte, betrat Pete Connor das Blockhaus.
    »Was gibt’s?«
    »Der Vogel ist kaputt«, verkündet der Colonel.
    »So hart haben wir doch gar nicht aufgesetzt«, wandte Connor ein.
    »Damit ist es offiziell«, bemerkte der Major. »Der einzige, der glaubt, daß wir aufgeknallt sind, ist der Hubschrauber.«
    »Die Ersatzmaschine wird in Bereitschaft gehalten«, sagte der Colonel und beendete seine Rasur. »Tut mir leid, Pete. Kupferwurm in der Elektrik, hat vielleicht überhaupt nichts mit der Landung zu tun. Der Ersatzvogel kann binnen 35 Minuten hier sein. Keine Anzeige auf der Gefahrenkonsole. Ist etwas vorgefallen, von dem wir noch nichts wissen?«
    »Nein, Ed. Von einer Bedrohung ist uns nichts bekannt.«
    »Ich kann die Ersatzmaschine rüberbringen lassen, aber da wäre sie dem Wetter ausgesetzt. In Anacostia ist sie sicherer. Die Entscheidung liegt bei Ihnen, Sir.«
    »Lassen wir sie fürs erste mal dort unten stehen.«
    »Plant der Chef nach wie vor, sich das Spiel hier oben anzusehen?«
    »Ja. Wir haben alle miteinander den Tag freibekommen. Start nach Washington morgen um 6.30 Uhr. Schaffen Sie das?«
    »Kein Problem. Bis dahin sollte der Vogel repariert sein.«
    »Gut.« Connor ging hinaus und zurück zu seinem Blockhaus.
    »Wie ist’s da draußen?« fragte Daga.
    »So eisig, wie’s aussieht«, versetzte Pete. »Und der Hubschrauber ist kaputt.«
    »Die hätten besser aufpassen sollen«, bemerkte Helen D’Agustino, die sich gerade kämmte.
    »Die Crew konnte nichts dafür.« Connor nahm den Hörer ab und wählte die Nummer der Befehlszentrale des Secret Service, die sich einige Straßen südlich des Weißen Hauses befindet. »Hier Connor. Der Hubschrauber ist defekt. Die Ersatzmaschine bleibt wegen der Witterung in Anacostia. Irgend etwas auf der Konsole, das ich wissen sollte?«
    »Nein, Sir«, erwiderte der junge Agent. Laut Leuchtdiodenanzeige auf seiner Konsole befand sich der President of the United States (»POTUS« auf dem Display) in Camp David. Der für die First Lady  – »FLOTUS« – vorgesehene Raum war leer. Der Vizepräsident war zusammen mit seiner Familie in seiner Dienstvilla auf dem Gelände des Marineobservatoriums an der Massachusetts Avenue. »Von hier aus gesehen ist alles schön friedlich.«
    »Wie ist das Wetter bei euch?« fragte Pete.
    »Fürchterlich. Alle Suburbans sind unterwegs, um Personal einzusammeln.«
    »Zum Glück gibt’s Chevrolet.« Wie das FBI setzte auch der Secret Service den Chevrolet Suburban, einen gigantischen Kombi in der gepanzerten Version, mit Allradantrieb ein. Das Gefährt war mit seinem 7,4-Liter-V8 so sparsam, aber auch so geländegängig wie ein Panzer. »Na, hier ist’s schön gemütlich.«
    »Bloß die Marines frieren sich bestimmt die Eier ab.«
    »Wie sieht’s auf Dulles International aus?«
    »Der japanische PM soll um 18 Uhr eintreffen. Die Jungs sagen, auf Dulles sei eine Landebahn geräumt. Bis zum Nachmittag soll alles frei sein. Hier läßt der Schneesturm endlich nach. Komisch, bei uns...«
    »Jaja.« Den Rest brauchte Connor nicht zu hören. Komisch war, daß solches Wetter dem Secret Service die Arbeit erleichterte. »Okay, Sie wissen ja, wo wir zu erreichen sind.«
    »Ja. Bis morgen dann, Pete.«
    Connor hörte ein Geräusch und schaute aus dem Fenster. Ein Marine saß auf einem Schneepflug und versuchte, die Wege zwischen den Blockhäusern zu räumen. Seltsam: Das Fahrzeug war im Waldtarnmuster des US-Militärs lakkiert, aber der Marineinfantrist trug Weiß. Selbst die Gewehre M-16A2 hatten weiße Überzüge. Wer heute hier eindringen wollte, würde zu spät erkennen, daß die Wachmannschaft völlig unsichtbar war und sich aus gefechtserfahrenen Soldaten zusammensetzte. An Tagen wie heute konnte sich selbst der Secret Service entspannen, und das kam selten genug vor. Es klopfte. Daga ging an die Tür.
    »Die Morgenzeitungen«, sagte ein Corporal der Marines.
    »Zeitungsausträger«, meinte Daga, nachdem sie die Tür

Weitere Kostenlose Bücher