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Das Echo der Vergangenheit

Das Echo der Vergangenheit

Titel: Das Echo der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Heitzmann
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nicht, dass sie durch die amerikanische Bürgerschaft des Kindes automatisch das Bleiberecht erhielt. Aus genau dem Grund war Nachwuchs bei illegalen Einwanderern oft ein willkommenes Geschenk. Maria hatte keinen Vorteil davon, dass sie ihren Sohn aufgab – es sei denn, sie wäre mit Gewalt von ihm getrennt worden.
    Doch davon ging er in diesem Fall nicht aus. Wenn es um eine illegale Adoption oder gar Menschenhandel ginge, hätten diese Leute mit Sicherheit nicht bei den Behörden angerufen. Nicht, wenn sie einen Säugling hatten, der nirgendwo registriert war. Und ihre Sorge um Maria schien echt zu sein.
    Er schrieb seine Notizen zu Ende. »Ich muss das Baby sehen.«
    Rese ging voran in eine Suite, die neben der Küche lag. Der Säugling lag zusammengerollt in der Mitte des Bettes, sodass Knie und Ellbogen sich berührten. Seine bräunliche Haut hatte einen leichten Neugeborenenausschlag und er hatte dichtes schwarzes Haar. Matt nahm das Baby hoch und nahm sein gleichmäßiges Atmen wahr.
    Die alte Dame, die ihn beobachtete, fixierte ihn mit einem scharfen Blick und sagte: »W…ecken Sie ihn nicht.« Die Verzögerung beim Sprechen könnte auf einen Schlaganfall hinweisen, aber sie war es gewohnt, matriarchalische Macht auszuüben.
    »Ich werde mir Mühe geben.« Matt setzte sich in den Sessel und wickelte das Baby aus. Er untersuchte es im Hinblick auf Prellungen, Unterernährung oder irgendwelche Anzeichen von Vernachlässigung. Es wirkte gesund. »Wie wurde der Kleine gefüttert?«
    »Maria hat ihn gestillt.« Lance Michelli war es, der antwortete. »Seitdem sie weg ist, haben wir ihm Fläschchen gegeben.«
    Matt bemerkte die Grübchen auf den Fäusten des Neugeborenen. »Aber eine Woche lang hat sie ihn gestillt?«
    Alle nickten.
    »Hat er gequengelt oder Bauchschmerzen gehabt …?«
    »Nicht mehr als jedes andere Baby und weniger als manche, die ich erlebt habe.« Wieder Michelli.
    Matt zog eine Augenbraue hoch. »Sie haben Erfahrung mit Säuglingen?«
    »Nichten und Neffen. Wir leben dicht beieinander, in der Bronx.« Er warf seiner Schwester, die ihm ins Zimmer gefolgt war, einen Blick zu. »Außer Sof, die gerade hier angekommen ist.«
    Sie fügte hinzu: »Unsere Familie hat ein Mehrfamilienhaus und verteilt sich auf die meisten Wohnungen. Viele Kinder.«
    Matt nickte und wandte sich dann wieder an Lance. »Sie haben gesagt, Maria hat ihm noch keinen Namen gegeben, also vermute ich, dass es keine Geburtsurkunde gibt?«
    »Noch nicht. Die Hebamme hat auch danach gefragt.«
    Es war nicht der merkwürdigste Fall, mit dem er je zu tun gehabt hatte, und bei Weitem nicht der schlimmste. Er hatte keine Hinweise auf Drogen oder Waffen gesehen. Er war nicht hier, um die Religion dieser Leute zu beurteilen, sondern nur die Sicherheit der Umgebung. Und wenn etwas an dem, was Elaine Barrett zu sehen behauptet hatte, stimmte, hatte Maria ihr Kind nicht freiwillig verlassen. Das sprach für eine Stabilität in der Situation, wie er sie auch nicht besser gewährleisten konnte. Und sie würde hier nach dem Baby suchen, wenn sie konnte – oder wollte.
    »Er sieht gesund aus. Ich werde dem Staat das gesetzliche Sorgerecht übertragen.« Er blickte in die Runde. »Dazu kann auch eine Unterbringung woanders gehören – es sei denn, Sie sind bereit und in der Lage, für den Kleinen zu sorgen, während wir die Sache klären.«
    »Natürlich«, erwiderte Sofie unmissverständlich. »Wir sind hier sechs Erwachsene, da können wir auf jeden Fall ein neugeborenes Baby versorgen.«
    »Ich muss jemanden vorübergehend zum Erziehungsberechtigten ernennen.« Er wandte sich an Lance Michelli. »Wenn Maria Sie gebeten hat …«
    Er nickte. »Ich mache es, aber ich glaube, dass sie zurückkommen wird. Wenn sie kann.«
    Matts Instinkt sagte ihm dasselbe. Aber er hatte sich schon öfter getäuscht. Menschen waren schwer zu durchschauen.

    * * *

    Nachdem er die Villa verlassen hatte, quetschte Matt sich zwischen Kisten mit isotonischer Limonade und Energydrinks vorbei, die sich auf der schmalen, schattigen Veranda türmten, und klopfte an die Tür des kleinen Hauses. Wenn das Haus nicht von dem wuchernden Blattwerk fast völlig verdeckt gewesen wäre, hätten die Nachbarn möglicherweise mit der sammelwütigen Bewohnerin Streit angefangen. Als die Tür aufging, sah er, dass die Veranda nicht das einzig Ungewöhnliche war. Rechts und links von der Tür stand ein Stapel Toilettenpapierpackungen und reichte bis zur Decke.
    Die Frau klopfte

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