Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon
ihnen eskortieren.«
»Und als ihr beide euch getroffen habt? Waren sie da auch dabei?«, fragte Melifaro listig.
»Zum Glück nicht. Vielleicht ist das Treffen mit einer Dame für ihn kein so wichtiges Ereignis.«
Alotho Aliroch kam in Gesellschaft nur eines Soldaten zu uns. Er war sehr jung, aber ebenso hübsch wie seine Kameraden und so groß wie ich, also gar nicht klein, doch im Vergleich zu seinen Genossen natürlich winzig.
»Das ist Thota, mein Schamane«, sagte Alotho feierlich und wirkte dabei sehr aufgeregt. »Er ist einer der besten Vermittler zwischen mir und unseren Göttern.«
»Wir freuen uns sehr auf dieses ungewöhnliche Treffen«, sagte Sir Juffin, und seine blauen Augen blinzelten neugierig.
»Die Götter haben uns erlaubt, euch unsere Waffen zu schenken«, sagte der Schamane. »Unser erstes Geschenk ist für Euch, Sir«, sagte er und verbeugte sich vor Juffin.
Alotho nahm seine große Machete vom Gürtel und schenkte sie meinem Chef. Der wirkte sehr zufrieden.
»Das zweite Geschenk ist für den, dem wir es zu verdanken haben, dass wir nicht auf unseren Anführer verzichten müssen«, sagte der Schamane und sah Melifaro an. Mein Kollege bekam die große Fliegenklatsche und wirkte ebenfalls sehr zufrieden.
Dann wandte sich der Schamane an Lonely-Lokley. »Unser Gott bedankt sich auch bei Euch, Sir, sagt aber nicht, wofür.«
»Schade«, antwortete Schürf ernst. »Ich wüsste gern, womit ich diese unerwartete Sympathiebekundung verdient habe.«
»Ihr bekommt keine Waffe, da Eure Handschuhe bereits sehr effektive Waffen sind. Doch ich habe eigens für Euch diesen Fisch gefangen«, sagte er und überreichte ihn meinem Kollegen.
»Das ist ja ein wunderbares Geschenk«, sagte Lonely-Lokley sichtlich gerührt.
Der Schamane verbeugte sich nun vor Sir Kofa und überreichte ihm ein Etui.
»Diese Reitpeitsche ist eine sehr gefährliche Waffe. Aber Ihr seid klug und wisst sicher, wie Ihr sie einsetzen müsst.«
»Vielen Dank«, sagte Kofa lächelnd. »Eine Reitpeitsche hab ich noch nie bekommen.«
»Und Ihr, gnädige Frau, bekommt etwas ganz Besonderes«, fuhr der Schamane fort. »Unser Gott hat uns wissen lassen, dass Ihr die Seelen der Arwarocher zu schützen vermögt. Ihr habt schon Leleo von uns bekommen. Er muss sich noch an Euch gewöhnen. Wenn er mit Euch zufrieden ist, wird er singen.«
»Und wann wird das sein?«, fragte Melamori. »Noch weint er die ganze Zeit und jammert nach Alotho.«
»Wenn ich nicht da bin, wird er singen«, versprach Alotho ihr. »Leleo macht immer alles zur rechten Zeit.«
»Das sagst du immer, aber ich hab den Eindruck, er möchte zu dir zurück.«
Der Schamane verbeugte sich nun vor Lukfi Penz. So respektvoll wie mit ihm hatte er nicht mal mit Sir Juffin gesprochen.
»Sir, Ihr seid es, der mit den Buriwuchen spricht. Seid Ihr bereit, unser Geschenk zu empfangen?«
»Sehr nett von Ihnen, meine Herren. Ich bin gespannt.«
»Kurz vor meiner Abreise nach Echo kam unser Herrscher zu mir und hat mir diesen Mantel gegeben«, sagte Alotho. »Er wird glücklich sein, wenn er erfährt, dass ihn jemand trägt, der mit den Buriwuchen spricht.«
Dann wandte sich der Schamane an mich.
»Unser Gott kennt Euch gut. Er hat mir viel von Euch erzählt, doch ich habe kaum etwas davon verstanden. Er sagte, Ihr habt alles und braucht kein Geschenk von uns.«
»Ihr seid aber nett zu meinem Kollegen«, unterbrach Melifaros amüsierte Stimme die feierliche Stille.
»Ich würde Euch gern einen meiner Schätze anvertrauen, Sir Max«, sagte Alotho feierlich. »Aber ich darf mich dem Willen unserer Götter nicht widersetzen.«
»Ihr habt mir schon einen Eurer Schätze gegeben - ich erinnere mich sehr gut an das Lied, das Ihr gesungen habt.«
»Wie schön, dass Ihr Euch an solche Details erinnert«, sagte Alotho, der meine Worte für ein Lob gehalten hatte.
Während wir Komplimente drechselten, wandte sich Melifaro an den Schamanen.
»Haben Eure Götter etwas dagegen, wenn ich Alotho ein Geschenk mache?«
»Ihr könnt tun, was Euch beliebt. Ihr habt die Ehre unseres Anführers gerettet - und die Ehre unseres Landes.«
Melifaro nickte zufrieden, griff in die Manteltasche und zog den Ring mit dem winzigen Rulen Bagdasys hervor. Jetzt wusste ich, was er vorhatte. Dieser wunderbare Mensch wollte die beiden Ursachen seiner Depression zusammenbringen und sehen, was passierte.
Juffin merkte, dass ich mich vor Lachen kaum beherrschen konnte, und meldete sich per Stummer
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