Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Titel: Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
Vom Netzwerk:
von denen am Leben?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich heiser und staunte selbst über meine Stimme. Dann setzte ich mich ins Gras. »Das war zu viel für mich heute. Schürf hat mir mal gesagt, Kugelblitze seien für ihren Erzeuger äußerst anstrengend -und ich muss sie schon seit drei Tagen immer wieder als Waffe einsetzen.«
    »Warum bist du auch so hastig?«, fragte Kofa seufzend.
    Er klatschte ein paar Mal lautlos in die Hände, ging zu dem Haufen regloser Zombies, kam zurück und wirkte zufrieden.
    »Sind das alle?«, fragte ich.
    »Für heute ja, aber ich wüsste gern, wann dieser Auftritt endet.«
    »Vielleicht nie«, seufzte ich. »Heute hat sich mein Verdacht bestätigt, dass es immer dieselben Untoten sind.«
    »Woher willst du das so genau wissen? Du hast schließlich nicht mit ihnen gesprochen.«
    »Schon beim ersten Mal ist mir einer aufgefallen, der seither immer wieder aufgetaucht ist.«
    Ich spürte, dass ich mich am liebsten im taufeuchten Gras ausstrecken und die Augen schließen würde.
    »Du bist ganz schön schlapp«, meinte Kofa erstaunt. »Da kommt endlich auch Sir Melifaro - rechtzeitig wie immer!«
    »Spät genug jedenfalls, um mir das Unangenehmste zu ersparen«, antwortete Melifaro. Seine Stimme schien ungemein weit entfernt. »Max, seit wann schläfst du so gern unter freiem Himmel? Ist das bei euch in den Leeren Ländern Sitte?«
    »Ach, lass ihn. Du kannst ihn nach Hause fahren«, sagte Sir Kofa. »Es ist unglaublich nass hier.«
    Ich gab mir alle Mühe, aufzustehen, schaffte es aber nur, mich auf den Ellbogen zu stützen.
    »Man muss diese Leichen irgendwie beseitigen. Am besten sollte man sie wohl verbrennen.«
    »Überlass das nur mir. Schau, wie viele Helfer ich habe«, sagte Kofa und wies mit dem Kopf auf all die Polizisten.
    »Schön für dich. Macht jetzt mit mir, was ihr wollt. Sündige Magister - wie konnte ich nur meine Flasche Kachar-Balsam vergessen! Ich wusste doch, was mich erwartet.«
    »Das ist kein Angriff, sondern eine hilfreiche Geste«, sagte Melifaro und streckte mir die Hand hin.
    Nachdem ich mich aufgerappelt und ein paar vorsichtige Schritte gemacht hatte, landete ich auf dem Beifahrersitz seines Wagens, und Melifaro setzte sich ans Steuer.
    »Fahr mich bitte nach Hause«, sagte ich. »In die Straße der gelben Steine. Meine Freundin Techi hat mich schon einmal sterben sehen. Das möchte ich ihr kein zweites Mal zumuten.«
    »Ich mach, was du willst, aber du siehst eigentlich ganz lebendig aus«, tröstete mich Melifaro.
    »Das geht vorüber«, seufzte ich und nickte sofort ein.
    Ich fiel in den Tiefschlaf des Betrunkenen, doch Melifaro erwies sich - den Magistern sei Dank! - einmal mehr als großherzig und schleppte mich brav ins Schlafzimmer, statt mich wie einen Kartoffelsack vor die Tür zu legen.
    Kurz nach Mittag erwachte ich und schaffte es sogar ins Bad. Eigentlich war mir nichts Schlimmes zugestoßen. Ich fühlte mich nur enorm schwach - als hätte ich eine schwere Erkältung hinter mir. Aber auch das war nach ein paar Schlucken Kachar-Balsam spurlos verschwunden.
    Auf dem Tisch im Esszimmer stand ein Krug Kamra, deren herrliches Aroma keinen Zweifel daran erlaubte, dass Techi sie zubereitet und mir geschickt hatte. Nach dem ersten Schluck meldete ich mich per Stumme Rede bei ihr und bedankte mich.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell aufstehst.
    Melifaro sagte, du hättest so viele anstrengende Abenteuer an den verschiedensten Orten von Echo hinter dir, dass man dich bis zum Abend schlafen lassen sollte.«
    »Du kennst ihn doch - er übertreibt gern. Du darfst höchstens die Hälfte von dem glauben, was er erzählt.«
    »Das werde ich mir merken«, meinte Techi. »Kann ich heute Abend mit deinem Besuch rechnen?«
    »Wenn mich Sir Kofa, Melifaro und all die anderen in Ruhe lassen, dann vielleicht. Ansonsten kann ich nichts über die Welt in ein paar Stunden sagen.«
    »Da bist du nicht der Einzige«, beruhigte sie mich.
    Ich zog mich rasch an und fuhr ins Haus an der Brücke.
    »Noch ein wiederbelebter Toter!«, rief Melifaro, als er mich sah, und schob geistesgegenwärtig seinen Sessel zwischen uns, um sich vor mir zu schützen. »Wie lange kann diese Auferstehungswelle noch dauern?«
    »Es gibt Schlimmeres! Es soll schon vorgekommen sein, dass aus Lebenden Tote wurden«, meinte ich düster und warf ihm einen grimmigen Blick zu. »Welche Räuberpistolen tischst du eigentlich meiner Freundin auf? Und was wäre, wenn sie nicht genug Humor

Weitere Kostenlose Bücher