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Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Titel: Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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hätte, um sie als Lügen zu entlarven?«
    »Jetzt gehst du einen Schritt zu weit«, meinte Melifaro lächelnd. »Wenn sie keinen Humor hätte, wäre sie unmöglich deine Freundin.«
    »Ist Kofa eigentlich nicht da?«, fragte ich.
    »Was soll er hier zu suchen haben?«, seufzte Melifaro neidisch. »Er hat schon am frühen Morgen das Haus verlassen und sich bestimmt einen leckeren Truthahn im Skelett auf Diät bestellt. Aber er hat versprochen, später vorbeizukommen. Du kannst dich ja per Stumme Rede bei ihm melden.«
    »Nicht nötig. Eigentlich wollte ich fragen, wie der Einsatz auf dem Friedhof gelaufen ist.«
    »Soweit ich weiß, ist alles ohne Komplikationen über die Bühne gegangen. Die Zombies wurden mit Teer übergossen und wie Holz verbrannt. Das soll nicht gerade aromatisch gerochen haben. Tschekta läuft noch immer mit vor Ekel verzerrter Miene im Haus an der Brücke herum.«
    »Das Verbrennen muss wirklich ein brutaler Anblick gewesen sein. Und wo ist Melamori?«
    »Stell dir vor: Für sie hat sich ein Fall gefunden, und sie ist im Einsatz. Auf dem Nachtflohmarkt wurde einem unglücklichen Provinzler eine Holzfigur angedreht, die sich nach einer Stunde in Luft aufgelöst hat. Jetzt ist unsere tapfere Lady auf die Spur des Verkäufers getreten und hat zu ihrem Schutz drei Polizisten mitgenommen. Aber mach dir keine Sorgen um sie: Ich habe gerade mit ihr gesprochen - sie ist bald zurück.«
    »Max, du wirkst urlaubsreif«, sagte Kofa, der plötzlich in der Tür stand. »Hier passiert sowieso nichts Interessantes, und es wäre dumm, wenn du morgen nicht in Form wärst.«
    »Meinst du wirklich, dass es mit den Zombies morgen früh von vorn losgeht? Wir haben sie doch gerade erst verbrannt.«
    »Im Moment lässt sich gar nichts ausschließen«, meinte Kofa achselzuckend. »Außerdem vermute ich, dass ein Großer Magister hinter den Zombies steckt, und da ist immer höchste Vorsicht geboten.«
    »Was meint ihr, was wir jetzt machen können?«, fragte ich meine Kollegen ratlos.
    »Gar nichts können wir machen. Ich habe den Polizisten empfohlen, weiterhin Streife zu gehen. Wenn die Zombies erneut auftauchen, müssen wir eben von vorn anfangen - immer wieder, bis Sir Schürf zurückkommt. Er wird diese Untoten ein für alle Mal beruhigen.«
    »Und was ist mit dem Großen Archiv?«, fragte ich und hatte plötzlich eine Erleuchtung. »Hat einer mal die Buriwuche befragt? Vielleicht gibt es ja einen Präzedenzfall!«
    »Für wen hältst du mich?«, rief Melifaro empört. »Lukfi und ich haben schon gestern Abend danach gesucht - leider vergebens. In Echo ist nie etwas Vergleichbares passiert.«
    »Schon gut. Dann warten wir eben, bis Schürf und Juffin wieder da sind.«
    Langsam freundete ich mich mit dem Gedanken an, noch einige Zombievernichtungen ins Werk zu setzen.
    »Aber ich habe eine gute Nachricht für dich«, rief Kofa und klopfte mir freundlich auf die Schulter. »Heute Nacht hab ich frei - da kann ich dich problemlos vertreten. Und wenn etwas passiert, übernehme ich gleich die Schwerarbeit.«
    »In so einem Fall musst du mich sofort benachrichtigen«, widersprach ich streng. »Du bist mein Freund und schon oft für mich eingesprungen - da ist es Ehrensache, dass ich dich in einer schwierigen Situation unterstütze.«
    »Wenn du das so siehst, melde ich mich unverzüglich«, versprach mir Kofa.
    »Zombies oder lebende Tote sind wirklich das Stumpfsinnigste, was es gibt«, überlegte ich halblaut im A-Mobil. »Auch Filme zu diesem Thema haben mich immer gelangweilt. Warum muss ausgerechnet ich mich damit nun herumschlagen?«
    Dieser Monolog besserte meine Laune. Außerdem keimte in mir langsam ein tröstlicher Gedanke, den ich allerdings noch nicht genau beschreiben konnte. Aber jede Pflanze braucht Zeit, um zu wachsen.
    Den Rest des Tages investierte ich in Wellness und genoss meine Entspannungsrituale. Es gibt nichts Angenehmeres, als sich nach vollzogener Heldentat langsam von der Ermüdung zu befreien. Ich hatte noch einiges vor, doch Kofa unterbrach mein süßes Nichtstun per Stumme Rede.
    »Max - es ist schon wieder das Gleiche.«
    »Ich komme sofort«, seufzte ich. »Diese Zombies fangen täglich früher an, uns zu quälen.«
    »Da hast du Recht«, pflichtete Kofa mir bei.
    Wir hielten gleichzeitig vor dem Petow-Friedhof. Diesmal wirkten die Polizisten noch erschrockener als zuvor. Im Licht des Halbmonds sahen die Untoten besonders grässlich aus, und ich zuckte zusammen.
    »Max, bitte spar deine

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