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Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Titel: Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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recht überlege, war Juffin damals schon Chef unserer Behörde. Das Ganze trug sich ja am Anfang der Epoche des Gesetzbuchs zu. Tagsüber, musst du wissen, hat Juffin fleißig gearbeitet, und abends hat er in ganz Echo Mau-Mau gespielt und dabei unverschämte Beträge gewonnen.«
    »War das, bevor Seine Majestät Gurig VII. ihm verboten hat, in der Öffentlichkeit Mau-Mau zu spielen? Hat er das nicht mit Sorgen um die ökonomische Stabilität der Hauptstadt begründet?«
    »Genau. Jeden Abend gab es mehr bankrotte Hauptstädter, und Juffin verließ jedes Mal eine andere Gaststätte mit einem Rucksack voller Geld. Und in seinen unschuldigen Augen stand stets nur die Frage: «Wer hat diesen Dummköpfen bloß Mau-Mau beigebracht?« Aber eines Tages traf er den groß gewachsenen Mochi, der ihm prompt vorhielt, es sei eine Schande, sein fürstliches Gehalt noch beim Kartenspiel aufzubessern - es gebe in Echo einfach keine soziale Gerechtigkeit. Juffin stellte daraufhin resolut fest, er habe die Welt nicht gemacht, und die Diskussion wurde hitzig. Ich glaube, das hat beiden richtig Spaß gemacht. Aber du kennst ja die Leute aus Kettari: Sie können sich überall verständigen - und am besten außerhalb ihrer Heimatstadt. Irgendwann jedenfalls tippten sie sich an die Nasenspitze, und die Sache war erledigt. Mochi überzeugte unseren Chef davon, man müsse sein Geld mit anderen Menschen teilen. Er ist wirklich enorm beredsam. Und noch eins musst du wissen: Damals war eine Krone viel mehr wert als heute. Viele rebellische Magister hatten große Geldreserven dabei, als sie das Vereinigte Königreich in aller Eile verließen. Damals reichten zwölf Kronen voll und ganz, um ein stattliches Haus zu kaufen und eine Stiftertafel am Eingang anzubringen, die den Namen des Wohltäters verzeichnete. Und dann war noch immer Geld genug da, um einen anständigen Koch und ein sechsköpfiges Orchester zu bezahlen. Na ja, die ersten Jahre jedenfalls leistete Mochi sich ein Orchester, merkte dann aber, dass es für ihn zu teuer wurde. Eigentlich schade, weil das eine gute Idee war. Aber das Wirtshaus namens Juffins Dutzend floriert noch heute - falls so ein kleines Wirtshaus überhaupt florieren kann. Dort gibt es nur zwölf Tische, und an den letzten setzt sich nie jemand. Er steht nur für den Fall bereit, dass Sir Juffin vorbeischaut.«
    »Und? Taucht unser Chef dort oft auf?«
    »Du kennst diesen Snob doch. Er lässt sich zu keinem Essen überreden, das nicht von unserer wunderbaren Madame Ziiinda stammt«, brummte Kofa. »Eigentlich geht er nur ins Fressfass. Zum letzten Mal hat man ihn meines Wissens vor fünfzig Jahren im Juffins Dutzend gesichtet.«
    »Warum hast du mir diese Kneipe eigentlich nicht schon früher gezeigt?«
    »Die dortige Küche kennen zu lernen, mein Junge, ist wie ein Ritterschlag«, stellte Sir Kofa mit Nachdruck fest. »Es ist unmöglich, dort mit einem Novizen hinzugehen.«
    »Bin ich jetzt also reif genug dafür?«
    »Das wohl nicht, aber ich bin heute milde gestimmt«, meinte Kofa lächelnd. »Schwein gehabt.«
    In diesem Moment erreichten wir das Tor zu den drei Brücken. Doch statt in die Neustadt zu gehen, spazierten wir an der Stadtmauer entlang, traten in einen spärlich beleuchteten Torweg und landeten vor einer massiven Tür.
    »Sind wir etwa schon da?«, fragte ich erstaunt.
    »Kaum zu glauben, was? Ich habe mehrmals versucht, Mochi zu überreden, endlich eine Laterne neben den Eingang zu hängen. Tagsüber sieht man hier kaum etwas, und nachts
    »Ja, ich an seiner Stelle würde nicht so geizig mit der Werbung in eigener Sache sein.«
    »Das Problem ist, dass Mochi Ratschläge kaum erträgt und lieber den ganzen Tag welche erteilen würde. Außerdem kennen seine Stammkunden das Lokal gut, und neue Gäste braucht er ohnehin nicht. Er hat nur zwölf Tische, und einen davon muss er für Juffin frei halten. Aber jetzt komm endlich rein, Max.«
    Mein Freund drückte mühsam die Klinke und öffnete nicht minder mühsam die Tür zum Paradies.
    Ich kam in einen dunklen Raum und blinzelte verlegen, während meine Augen sich ans Dämmerlicht gewöhnten. Sir Kofa stupste mich in den Rücken und begrüßte die übrigen Gäste freundlich. Ich erkannte kein einziges Gesicht, leistete aber keinen Widerstand, setzte mich auf den ersten freien Stuhl, der sich als erstaunlich bequem erwies, und sah mich um.
    Das Juffins Dutzend war ein kleines, nettes Wirtshaus nach meinem Geschmack. Die Einrichtung war schlicht, und an

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