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Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit

Titel: Das Echo Labyrinth 04 - Volontäre der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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Kräfte«, riet mir Kofa. »Du hast dich gestern Abend verausgabt. Ich schaff das schon allein.«
    »Daran zweifle ich nicht. Deine Tötungsmethode ist viel effektiver als meine. Du könntest sie mir bei dieser Gelegenheit beibringen.«
    »Irgendwann sicher«, beruhigte mich Kofa. »Aber nicht heute, denn das Erlernen von Zaubertricks, für die man wenig Kraft braucht, erfordert eine längere Vorbereitung.«
    »Prima - ich bin von Natur aus fleißig und ausdauernd.«
    »Das ist mir noch gar nicht aufgefallen, Max. Heute werde ich übrigens einen Trick anwenden, den du noch nicht kennst. Er gefällt dir bestimmt.«
    Kofa zog eine kleine Pfeife aus dem Lochimantel, musterte sie und zündete sie an.
    Einige Minuten lang paffte er ungerührt, und ich konnte seine Seelenruhe und Geduld nur bewundern. Dann merkte ich, dass er den Rauch die ganze Zeit inhaliert und kein einziges Mal ausgeatmet hatte.
    Schließlich ging Kofa zu den lässig auf ihren Grabsteinen hockenden Zombies, blieb einige Schritte vor ihnen stehen und blies ein paar dicke, rötliche Rauchwolken aus. Man hätte denken können, er habe brennenden Torf in den Lungen. Ich war so erstaunt, dass mir der Atem stockte, und sah einen Untoten nach dem anderen geräuschlos zu Boden gehen. Binnen Minuten war Kofa mit Hilfe des Rauchs mit den Zombies fertig geworden.
    »Da ist ja schon wieder der Mann mit dem Ohrring«, rief ich, nachdem ich einmal mehr das mir schon vertraute Schillern bemerkt hatte. »Du hast Recht: Es lohnt nicht, diese Wesen erneut zu verbrennen.«
    »Je mehr Energie wir darauf verwenden, die Zombies zu töten, umso schneller erleben sie ihre Auferstehung«, bemerkte Kofa. Er war nun sichtlich müde, wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn und fügte hinzu: »Außerdem habe ich übertrieben, denn dieser Pfeifentrick hat auch mich viel Kraft gekostet. Wenn ich bedenke, dass das womöglich alles für die Katz war ... Nein, Max, wir müssen eine andere Lösung finden - sonst können wir gleich auf dem Friedhof bleiben. Und unsere mächtigen Kollegen kehren nicht so bald zurück. Leider.«
    »Ich könnte Lady Sotowa um Rat fragen«, schlug ich halbherzig vor.
    »Ich fürchte, sie wird uns kaum von Nutzen sein. Der Orden des Siebenzackigen Blattes mag nichts, was mit dem Tod zu tun hat. Das bedeutet natürlich nur, dass er sich damit nicht auskennt - diese unbequeme Wahrheit ist vermutlich die einzige Schwäche des Ordens.«
    »Vielleicht sollten wir Maba Kaloch um Hilfe fragen.«
    »Du kennst ihn doch - er ist seltsam und würde auch Sir Juffin nur ungern helfen, obwohl die beiden befreundet sind. Aber probier es ruhig. Schaden kann es nicht, und vielleicht hat Sir Maba ja gute Laune.«
    Ich meldete mich per Stumme Rede bei dem mächtigen Magier.
    »Nicht so hastig, Max. Dein Problem ist eigentlich gar keins«, sagte er zu mir. »In ein paar Tagen kannst du dich davon überzeugen.«
    »Wenn ich mich nicht beeile, spazieren die Zombies bald durch Echo«, meinte ich etwas gereizt. »Dieser Anblick wäre für die Einwohner unserer Hauptstadt sicher nicht angenehm.«
    »Du redest schon wie Juffin«, rief Sir Maba erfreut. »Ihr liebt die Einwohner von Echo so sehr, dass schon die kleinste Irritation bei euch einen nervösen Tick bewirkt. Und wenn du überhastet reagieren willst, mach das ruhig. Wer bin ich denn, dir das Recht auf Fehler zu verbieten?«
    Alsdann schwieg der unbegreifliche Mann hartnäckig. Das passte gut zu ihm. Meine früheren Erfahrungen hatten sich einmal mehr bestätigt.
    »Du bist ein Hellseher, Kofa«, seufzte ich bitter. »Der großartige Maba hat mir geraten, nicht überhastet vorzugehen, da unser Problem sich demnächst von allein löse.«
    »Maba Kaloch spricht immer in Rätseln«, meinte Kofa kopfschüttelnd. »Er drückt sich notorisch unverständlich aus, aber diesmal hat er sich selbst übertroffen. Ich wüsste nur gern, was er gemeint hat.«
    »Vielleicht wollte er uns sagen, dass wir die Zombies gar nicht umbringen müssen«, dachte ich laut. »Wir sollten sie vielleicht durch Echo gehen lassen.«
    »Ich glaube kaum, dass wir uns so ein Experiment erlauben dürfen«, sagte Kofa finster. »Außerdem klingt Mabas Rat, nicht so zu hasten, angesichts unserer Lage etwas verharmlosend.«
    Wir kehrten ins Haus an der Brücke zurück, warteten, bis Melamori erschien, setzten sie auf den Platz von Sir Juffin, übertrugen ihr die Verantwortung für alles Mögliche und gingen nach Hause. Allem Anschein nach konnten Sir

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