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Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge

Titel: Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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Ritze, aus der ich das Buch ziehen konnte. Auch die größten Zauberer dieser Welt kommen nicht ohne so einen Schlitz aus. Schließlich entdeckte ich eine abgewetzte Matte, unter die ich die Hand schieben konnte.
    Sofort war es, als hätte ich einen fallenden Gegenstand aufgefangen. Zunächst wurde ich stolzer Besitzer eines kleinen Damenschirms, gelb und mit bunten Blümchen geschmückt. Schirme fand ich in der Ritze zwischen den Welten ständig. Offenbar gingen sie öfter verloren als andere Gegenstände. Aber da ich kein Schirmsammler war, schob ich die Hand erneut unter den Teppich und versuchte, mir eine Bibliothek mit vielen Regalen vorzustellen.
    In den ersten Minuten wollte mir das nicht gelingen. Stattdessen dachte ich an meine noch nicht ausgetrunkene Kamra und verspürte danach Lust, eine Zigarette zu rauchen. Außerdem tauchte immer wieder Techi auf, die dem, was ich auf dem Boden trieb, glücklicherweise keine Beachtung schenkte. Mühsam sammelte ich mich und dachte intensiv an eine Bibliothek.
    Erneut spürte ich etwas in der Hand. Mit aller Kraft stellte ich mir vor, mit einer Leiter an ein Regal zu gehen, um an ein Buch zu kommen, das ganz oben lag. Dann zog ich unter dem Teppich einen Band hervor, der in einem herrlichen Schutzumschlag steckte. Hoffentlich würde diese schöne Ausgabe Lonely-Lokley gefallen. Mein Fang hatte den Titel Die große Erde im kleinen Weltall. Verfasser war ein gewisser Steve Harris. Autor und Titel waren mir unbekannt.
    »Was ist bloß los?«, rief ich erstaunt. »Warum erwische ich nie ein Buch, das ich kenne und mag? Immerhin habe ich auf der Erde viele Bücher verschlungen.«
    »Bist du mit dem, was du ergattert hast, unzufrieden?«, fragte Lonely-Lokley beunruhigt.
    »Na ja, ich habe schon wieder ein mir unbekanntes Buch erwischt. Es ist offenbar unser Schicksal, Schürf, dass ich dir keins meiner Lieblingsbücher besorgen kann. Ich fürchte, du musst mir den Inhalt wieder erzählen, damit ich nicht vor Neugier sterbe.«
    Ich gab ihm das Buch und setzte mich neben ihn. Techi kümmerte sich keinen Pfifferling um das, was hinter ihrer Theke geschehen war, sondern war in die neueste Ausgabe des Trubel von Echo vertieft. Offenbar interessierte sie sich viel mehr für diese Boulevardzeitung als für unsere Probleme.
    »Warum staunst du so darüber, wieder ein unbekanntes Buch aus der Ritze zwischen den Welten gezogen zu haben? Du hast doch wohl nicht alle Bücher gelesen, die es gibt, oder?«, wollte Lonely-Lokley wissen.
    »Alle sicher nicht«, sagte ich lächelnd, »doch du würdest staunen, wenn du wüsstest, wie viele ich geschafft habe. Es gab Zeiten, in denen ich wie ein Besessener las - das waren nicht die schlechtesten Jahre.«
    »Ich habe den Eindruck, inzwischen liest du nicht mehr so viel«, bemerkte Schürf vorsichtig.
    »Ich lese schrecklich wenig, eigentlich gar nicht mehr«, pflichtete ich ihm bei. »Aber nichts bleibt, wie es war - besonders, wenn man ein neues Leben beginnt.«
    »Da hast du wohl Recht. Und wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, ist dein Leben inzwischen auch ohne Bücher sehr bewegt.«
    »Bewegt? Das dürfte etwas untertrieben sein«, stellte ich leicht blasiert fest.
    Die Tür quietschte im Wind.
    »Max, du bist heute heiß begehrt«, sagte Techi und lächelte den Neuankömmling freundlich an. Ich schaute auf und schüttelte den Kopf, als ich Ande Pu sah. Er war beinahe nüchtern, blickte aber sehr finster drein.
    Drupi hob den Kopf und bellte nur einmal, aber Achtung gebietend. Ande zögerte, trat einen Schritt zurück, als wollte er fliehen, beherrschte sich aber und blieb.
    »Den darfst du nicht anbellen«, sagte ich streng zu meinem Hund. »Das ist mein Freund, du Dummkopf.«
    »Vielen Dank, Max. Dieser Drupi hat ja Manieren wie ein Dorfköter. Ich verstehe nicht, warum du einen Hund dabeihast. Solche Tiere sind auf dem Land viel besser aufgehoben als in der Stadt«, räsonierte Ande Pu. Er lispelte stärker als sonst - offenbar aus Angst.
    Ich verkniff es mir, Drupis Qualitäten aufzuzählen, und versuchte stattdessen, möglichst mitfühlend zu wirken.
    Auf der Schulter spürte ich die schwere Hand von Lonely-Lokley. Erst zuckte ich zusammen, musste dann aber erleichtert lachen. Schürf hatte natürlich seine Schutzhandschuhe an. Wenn er sie vergessen hätte, hätte ich ohnehin keine Gelegenheit mehr gehabt, in Panik zu geraten.
    Schürf schüttelte enttäuscht den Kopf, und ich rechnete schon mit einem Vortrag über die Vorteile

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