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Das elektronische Glück

Titel: Das elektronische Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dieverse Autoren
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schleuderte flammende Blicke auf die Kommission. Galilejew fragte sie, was ihr Arsik gesagt hatte, bevor er die Experimente begann. Wie erklärte Kollege Tomaszewicz die Notwendigkeit ihrer Teilnahme?
     Schurotschka sprang vom Stuhl auf und ließ sich drohend vernehmen: »Rühren Sie ja Arsik nicht an! Er hat damit nichts zu tun. Arsik ist ein Genie… Begreifen Sie das nicht? Sie sollten dem Schicksal dankbar sein, daß Sie neben ihm arbeiten dürfen!«
     »Hören Sie auf!« brüllte der Kaderleiter.
     »Ich habe keine Angst vor Ihnen, schreien Sie mich nicht an«, sagte Schurotschka.
     Derjagin färbte sich purpurrot. Er fauchte: »Sie sind übergeschnappt!«
     »Vielleicht sollte ich dem Schicksal dankbar sein«, sagte Professor Galilejew sanft. »Ich wußte das nicht. Erklären Sie mir, warum Sie Tomaszewicz für ein Genie halten? Was hat er Geniales vollbracht?«
     Schurotschka winkte ab, setzte sich wieder, sah mich mitleidig an, seufzte und sagte: »Sie sollten das besser als ich begreifen. Sie sind doch Wissenschaftler. Ich habe einfach hineingeschaut, ich verstehe nichts, das muß man fühlen. Warum war Puschkin ein Genie?«
     Derjagin wies sie zurecht: »Berufen Sie sich nicht auf Puschkin!«
     »Hätten diese Halunken nicht die Anlage zerstört, wäre Ihnen alles klargeworden. Sie hätten nur hineinzusehen brauchen«, sagte Schurotschka. »Gennadi Wassiljewitsch, warum schweigen Sie, Sie begreifen doch alles!« wandte sie sich an mich.
     »Beruhige dich und rufe Ignati Semjonowitsch«, sagte ich.
     Die Kommission schluckte meine Anordnung. Schurotschka ging hinaus, im Zimmer wurde es still. Gewitterwolken zogen sich zusammen. Schon war fernes Donnergrollen zu hören. Die elektrisch geladene Atmosphäre knisterte. Zwischen dem Sofabezug und dem Bronzebären der Schreibtischgarnitur blitzte ein Funken.
     Ignati Semjonowitsch kam herein und spulte seine Erklärung ab. Er sagte, daß er anfangs das Wesen der Versuche nicht verstanden hätte, sie wären ihm sogar schädlich erschienen, aber dann hätte er seine Position überdacht und begriffen, daß die Entdeckung von Tomaszewicz der Menschheit gewaltige Wohltaten moralischer Ordnung verspreche. Dank dieser Erfindung, sagte Ignati Semjonowitsch, werde es eine allgemeine Erhöhung der Bewußtheit auf der Basis des Wachstums des persönlichen Gewissens geben.
     »Drücken Sie sich klarer aus«, sagte Derjagin.
     Ignati Semjonowitsch hatte offenbar seine Rede gut durchdacht. Er stellte den Moralkodex in den Vordergrund und ging ihn Punkt für Punkt durch. Es ergab sich, daß jede Einstellung in Arsiks Anlage dem einen oder anderen Punkt zuzuordnen war. Übrigens war es tatsächlich so, nur daß bisher niemand die Anlage unter diesem Gesichtspunkt betrachtet hatte.
     »Das heißt, alle würden disziplinierter?« fragte Derjagin.
     »Ja«, versicherte Ignati Semjonowitsch. »Sie werden nicht zu spät zur Arbeit kommen, ihr Gewissen wird ihnen das nicht erlauben.«
     »Gewissen?« fragte Derjagin lauernd.
     »Hier handelt es sich nicht um Gewissen, sondern um die öffentlichen Verkehrsmittel!« rief der Professor. »Entschuldigen Sie, Ignati Semjonowitsch, aber das ist alles Unsinn. Idealismus reinsten Wassers.«
     »Idealismus?« vergewisserte sich Derjagin.
     Ich spürte, daß Ignati Semjonowitsch unser Schiff, das nach den Auftritten der Laborantinnen mit tüchtiger Schlagseite dahinschlingerte, wieder einigermaßen flottgemacht hatte. Aber noch stand uns Arsik bevor, der wie immer unberechenbar war.
     Er betrat den Raum gelassen, grüßte höflich und setzte sich nicht auf den Stuhle sondern zu mir. Wir beide hatten das Sofa eingenommen, im Sessel gegenüber saß Tatjana Pawlowna, und am Tisch thronten der Kaderleiter und der Professor.
     »Laß dich nicht aufs Glatteis führen«, flüsterte ich Arsik zu.
     Er zuckte kaum merklich die Schultern, Professor Galilejew begann zu sprechen. Er schilderte ziemlich weitschweifig die Lage, wie stets in gewählten Worten. Es erwies sich, daß die Kommission entscheiden sollte, ob die Arbeiten zu diesem Thema fortzusetzen seien, das heißt, ob man anstelle der zerstörten eine neue Anlage bauen und weitere Experimente durchführen sollte. Mir war das neu. Ich hatte angenommen, unsere Aufgabe bestünde darin, Arsiks Idee in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. Zumindest des Instituts. Mit Hilfe von Arsiks Anlage hätte man manches verbessern können:
     »Welches Ziel verfolgten Sie, als Sie die

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