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Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
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ging hinaus.
    „Ich schau mal, ob sie zugedeckt ist“, meinte Till gespielt lässig. „Ich … ich will nicht, dass sie traurig ist!“
    Nur zu gut erinnerte er sich an den Tag auf dem Friedhof, als Flora ihm ohne zu fragen seine Hand gehalten hatte. Hier war guter Rat teuer. Eigentlich war er der gleichen Meinung wie Lilly, aber musste sie Flora das so hart sagen? Gerade jetzt hatten sie keine Zeit zum Streiten!
    Als er in Floras Zimmer kam, hörte er leises Schluchzen unter der Bettdecke. Er fühlte sich befangen, denn er war es nicht gewohnt, eine schutzbefohlene kleine Schwester zu haben. „Was hätte Mama jetzt getan?“ Vorsichtig zog er die Bettdecke zurück und strich mit der Hand über das seidige, rote Haar seiner kleinen Cousine.
    „Ach, weine doch nicht!“, sagte er sanft. „Lilly meint es nicht so. Wir sind alle müde und aufgeregt. Sie hat dich lieb und darum will sie nicht, dass dir etwas geschieht.“ Flora sagte nichts, aber das Schluchzen hatte aufgehört. „Am besten wir schlafen erst einmal. Heute wird eh nichts mehr entschieden. Morgen haben wir neue Kraft und dann sehen wir weiter!“
    Plötzlich spürte er Floras Arme um seinen Hals. Das Mädchen hatte sich aufgesetzt.
    „Ich habe Alrick sooo lieb!“, sagte sie. „Und dich auch!“ Nachdenklich spielte Flora mit dem Ring, den Alrick ihr geschenkt hatte.
    „Verlier ihn nicht im Schlaf!“, sagte er und strich Flora liebevoll übers Haar. Sekunden später war das kleine Mädchen bereits eingeschlafen.
    Unsicher kehrte er zu Lilly und Alrick zurück, die beide still auf ihn gewartet hatten.
    „Sie ist eingeschlafen“, sagte Till leise.
    „Ich wollte das nicht! Ehrlich!“ Lilly war traurig und wütend zugleich.
    „Ich habe einfach nur gedacht, dass es schwierig ist, sie mitzunehmen. Es ist auch hier manchmal hinderlich und dabei handelt es sich um ungefährlichere, alltägliche Wege.“
    „Das ist eine blöde Situation, wirklich!“ Till war ratlos.
    „Ich könnte schon auf sie aufpassen!“, meinte Alrick. „Sie ist kein Baby mehr! Und wenn wir ein wenig Glück haben …?“
    „Was müssen wir denn tun?“, fragte Till. „Ich habe so gar keine Vorstellung von den Dingen, die auf uns zukommen!“
    „Tja, ganz genau kann ich es auch nicht sagen. Es wird sich … äh … es wird sich irgendwie entwickeln, denke ich!“
    „Irgendwie?“, fragte Lilly. „Ist das nicht ein wenig vage?“
    „Ja, das ist es. Aber nur vorübergehend. Tibana wollte die Quelle befragen, während ich euch hole. Sie meinte, die Herrin der Quellen würde wissen, was zu tun ist.“
    „Oh, dann werden wir die Fee kennenlernen! Wie schön!“
    „Aber ja! Natürlich werdet ihr sie kennenlernen. Wir gehen direkt zu ihr.“
    „Da wäre noch ein Problem und ich bin mehr als gespannt, wie du das lösen willst“, sagte Lilly.
    „Und das wäre?“
    „Wie können wir über eine längere Zeit von hier weggehen, ohne dass es Oma Gertrude, Oskar und die Eltern merken, und sie würden es niemals erlauben!“
    „Ach so, das!“, grinste Alrick verschmitzt. „Das mache ich schon! Aber jetzt muss ich ausruhen. Ich bin so müde! Ich habe fast gar nicht geschlafen, seit ich von euch weg bin. Habt ihr ein Plätzchen für mich?“
    „Du kannst bei mir auf dem Sofa schlafen. Da bist du sicher. Oskar oder Oma gehen niemals in mein Zimmer!“, sagte Lilly.
    „Oh!“, entfuhr es Till grinsend.
    „Was denn, oh?“, wiederholte Lilly mit leicht drohendem Unterton.
    „Und was ist mit: ‚Kein männliches Wesen kommt jemals in mein Zimmer‘?“ Till konnte vor Lachen fast nicht an sich halten.
    „Das ist die Ausnahme der Ausnahmen! Oder hast du eine bessere Idee?“
    „Nun, ich könnte auch im Stall …“, sagte Alrick, der den scherzhaften Disput zwischen den beiden nicht recht deuten konnte. „Ich kann mich verkleinern, dann brauche ich nicht viel Platz, es wäre nur so viel bequemer, wenn ich …“
    „Papperlapapp!“, rief Lilly. „Bist du nicht die letzten hundert Jahre klein gewesen?“, fragte sie Alrick, der schüchtern nickte. „Na also! Bei Till geht es nicht wegen Oskar. Bei Flora ist kein Platz. Im Elternschlafzimmer lüftet Oma täglich. Hier ist noch kein Bett und eine weitere Möglichkeit gibt es nicht. Also los! Ich gehe zuerst ins Bad!“
    Till und Alrick sahen sich schulterzuckend an. Hier war jede Widerrede zwecklos und in Wahrheit waren alle froh, endlich ins Bett gehen zu können.

    Till blinzelte mit einem Auge, als Oskars Wecker am Morgen

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